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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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geben«, ärgerte sich Kapitän Rickes.
    Mr Smith beherrschte seinen Unmut über den Einwand. »Wir müssen aber auch prüfen, ob wir unsere Seeleute nicht zu Handlungen verleiten, die man ihnen als Verbrechen auslegt. Wir müssen erreichen, dass unsere Kaperbriefe international anerkannt werden. Wenn andereNationen wie Spanien und Frankreich sie anerkennen, kann auch England unsere Seeleute nicht als Piraten aufhängen. Wenn wir das nicht erreichen, hilft das Stück Papier niemandem.«
    Mr Bradwick schaltete sich ein. »Dem kann man nur zustimmen, Mr Smith. Jetzt schildern Sie uns aber bitte ihren Bermuda-Plan!«
    Mr Smith wies einleitend noch einmal auf den Mangel an Waffen und Munition hin, der in allen Kolonien bestehe, wenn man nun ein Heer und auch eine Flotte ausrüsten wolle.
    »Die Bermudas haben auf Anweisung der Regierung in London alle Waffen- und Munitionslieferungen an amerikanische Kolonien eingestellt. Daraufhin haben diese ihnen kein Salz mehr verkauft, das sie brauchen, um ihre Fischfänge für den Transport und Verkauf einzusalzen. Uns wäre nicht geholfen, wenn wir lange verhandeln und Dokumente austauschen. Wir haben Kontakt mit Sympathisanten der amerikanischen Sache auf den Bermudas aufgenommen. Sie werden uns helfen, die Vorräte des Pulvermagazins in Saint George zu stehlen, wenn wir im Gegenzug dafür Salz liefern. Ich stelle mir folgenden Ablauf vor …«
    Mr Smith trug seinen Plan vor. Kapitän Rickes und Sven hatten Änderungs- und Ergänzungsvorschläge, und am Ende waren sie sich einig, so könnte es ohne Verluste klappen.
    Als Kapitän Rickes und Sven gehen wollten, bat Mr Smith Sven noch einen Augenblick zur Seite.
    »Mr Larsson, Kaperschiffe bringen den Besatzungen und den Reedern viel Gewinn. Aber die Flotten der Kolonien oder des Kontinents sind wichtiger. Und diese Flotten brauchen Männer mit Flottenerfahrung wie Sie. Bitte vergessen Sie das nicht.«
     
     
    Svens Mutter rief dem Butler zu: »Ich gehe jetzt in den Garten, um Rosen zu schneiden!«
    Dann öffnete sie die Tür und prallte zurück. Vor ihr stand ein bärtiger junger Mann.
    »Sven!«, rief sie nach einem Moment des Zögerns. »Du bist wieder daheim!«
    Sie fasste ihn um. Dann schaute sie hoch.
    »Aber warum trägst du jetzt einen Bart?«
    Sven erklärte ihr, dass ihn ein ehemaliger Schiffsarzt in Kanada sofort erkannt habe und dass er sich ein wenig tarnen wolle.
    »Aber in Philadelphia haben die britischen Beamten ihre Koffer gepackt, nachdem eine Menge vor dem Hafenamt demonstriert hatte. Vorläufig können sie keinen mehr verhaften.«
    Sven nickte. »Ja, die Situation hat sich schnell verändert. Aber ich wollte auch sehen, wie ich euch mit dem Bart gefalle.«
    Die Mutter hielt ihn auf Armeslänge vor sich und betrachtete ihn.
    »Ungewohnt zunächst, aber es steht dir auch. Doch ich glaube, du bist mir ohne Bart lieber. Wir können ja noch deine Schwestern fragen. Morgen kommen sie wieder. Und wie lange bleibst du?«
    Sven erklärte, dass er in drei Tagen für eine gute Woche wieder auslaufen müsse.
    Die Mutter seufzte. »Und in drei Wochen siedeln dein Vater und ich nach Kanada um. Haus und Grundstück sind schon auf euch übertragen. Du musst nur noch unterschreiben. Es fällt mir so schwer. Ich habe doch so viele Erinnerungen an dieses Land. Meine Toten liegen hier.«
    Sven fasste seine Mutter um und führte sie ins Zimmer.
    »Setz dich, liebe Mutter. Ich lasse uns einen Tee bringen, und dann erzählst du mir, wie es der Familie geht.«
     
     
    Die Mutter erzählte gerade von seiner Cousine und ihrem Kind, als sein Stiefvater heimkam. Er breitete seine Arme aus und drückte ihn herzlich.
    »Sven, wie schön, dass du noch kommst, bevor wir das Land verlassen. Du siehst älter aus mit dem Bart. In deinem Alter kannst du dir das noch leisten. Wenn ich älter aussehe, sagt deine Mutter dann Daddy zu mir.«
    Als ihr Lachen abklang, fragte Sven: »Wollt ihr nun wirklich umsiedeln, Vater?«
    »Wir müssen, Sven. Es fällt uns sehr schwer, besonders, weil unsereKinder hier bleiben. Aber wir müssen. Viele werden uns vermissen. Aber manche würden uns wohl bald verjagen. Wie immer gibt es auch hier Menschen, die sich mit ihrer Radikalität profilieren wollen. Sie haben meine Kutsche schon zweimal mit Steinen beworfen. Die besonnenen Bürger haben Schlimmeres verhindert, aber wie lange dauert es, bis solche Besonnenheit als Verrat gilt? Nein, Sven, es ist höchste Zeit. Wir fahren mit unserem Hab und Gut bis New York

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