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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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mit Wagen. Dann wird alles auf ein Flussschiff umgeladen. Wir fahren den Hudson aufwärts und dann wieder ein Stück mit den Wagen.«
     
     
    Am nächsten Tag kamen Svens Schwestern. Ingrid platzte ins Zimmer, achtete gar nicht weiter auf ihren Bruder, sondern fragte alle: »Nun ratet einmal, was wir heute bringen?«
    Sie ließ sie nicht lange raten, sondern verkündete: »Unser Zeugnis über eine bestandene Ausbildung. Wir sind nun Lehrerinnen und unterrichten künftig in Gloucester.«
    Die Mutter klatschte in die Hände.
    Dr. Wilbur sprang auf und umarmte sie beide.
    »Was bin ich froh, dass ihr nun auch beruflich versorgt seid. Wenn Sven hin und wieder vorbeischaut, habt ihr auch männlichen Rückhalt.«
    Ingrid schüttelte den Kopf. »Den brauchen wir nicht, vor allem nicht, wenn er nun aussieht wie ein gerupftes Huhn.«
    Aber da griff ihre Stiefschwester ein.
    »Ingrid, manchmal bist du wirklich zu vorlaut und verletzend. Du liebst deinen Bruder doch von Herzen. Warum sagst du nicht, dass du dich freust, ihn zu sehen, ob nun mit oder ohne Bart? Er steht ihm übrigens nicht schlecht.« Und Sabrina ging auf Sven zu und umarmte ihn.
    Ingrid blickte ungewohnt schüchtern drein. »Du hast recht, Sabrina. Warum sage ich nicht einfach, dass ich glücklich und erleichtert bin, dass mein stattlicher Bruder wieder gesund bei uns ist. Und ich werde immer gern seine Hilfe in Anspruch nehmen, denn ich habe großen Respekt vor seinen Leistungen.« Sie nahm die Hand vor die Augen.
    »Schwesterchen«, tröstete Sven. »Ich kenn dich doch und weiß, wie du es meinst. Ich gratuliere euch beiden von ganzem Herzen zum bestandenen Examen. Ihr werdet sehr gute Lehrerinnen werden. Da möchte auch ich noch mal zur Schule gehen.«
    Und Sven sah Sabrina an, die mit ihrem dunkelbraunen gelockten Haar, ihren braunen Augen und ihrem feinen Gesicht wunderhübsch aussah. Ihr Gesicht rötete sich etwas, als Sven das sagte, aber sie sah ihm ruhig und liebevoll in die Augen. Und nun war es Sven, der verlegen wurde. Er wusste sofort, diesen Gesichtsausdruck würde er nicht mehr vergessen. So hatten sie sich beide noch nie angesehen.
     
     
    Es war eine dunkle Nacht. Die Ausgucke suchten ihre Sektoren nach einem Licht ab. Sven stand neben Kapitän Rickes an Deck. Von Zeit zu Zeit hoben beide ihre Nachtgläser an die Augen. Sven merkte, dass der Kapitän aufgeregt war. Er räusperte sich dann immer kaum hörbar.
    Bisher war ihre Mission gut verlaufen. Sie waren von Westen her in den Castle Harbor hineingesegelt, jene große Bucht, die von der Hauptinsel und der Saint-Davids-Insel gebildet wurde. Sie führten eine Flagge gelb über blau am vorderen Mast. Von einer Fischersiedlung hatte sich ein Boot gelöst und war zu ihnen gerudert.
    Ein Mann hatte sich als Sympathisant der Patrioten ausgegeben und gesagt, dass sie heute Nacht das Salz entladen und morgen das Pulver übernehmen könnten. Und nun warteten sie auf das oder die Boote, die ihre Last übernehmen würden.
    »Licht backbord querab!«, meldete ein Ausguck. Alle wandten sich in die Richtung und spähten. Ja, da kam ein Boot oder Schiff. Es war ein kleiner Küstenfrachter.
    »Er hat wenigstens Einrichtungen, um die Ladung zu übernehmen. Da müssen wir nicht alle Arbeit leisten«, stellte Kapitän Rickes erleichtert fest.
    Sven hatte einige Seeleute mit Musketen hinter der Deckshütte postiert und trug selbst eine Pistole. Vorsicht konnte nicht schaden. Aber bald erkannten sie den Mann, mit dem sie am Tag alles verabredet hatten.Sie folgten dem Schiff in eine kleine Bucht und ankerten Seite an Seite.
    Nun wurden mehr Lampen angezündet, damit sie Licht bei der Arbeit hatten. Die Besatzung des Küstenfrachters bestand etwa zur Hälfte aus Schwarzen. Ihr Gewährsmann stieg an Bord der Freedom, und Kapitän Rickes ging mit ihm und Sven in seine Kajüte.
    »Haben Sie den Lotsen dabei, der uns morgen Nacht unterhalb des Pulvermagazins ans Ufer bringt?«, fragte Mr Rickes.
    Sven wusste, dass er diesen Lotsen auch als eine Art Geisel an Bord haben wollte, um gegen Betrug gesichert zu sein.
    Der Mann bejahte und bot an, den Lotsen zu rufen. Mr Rickes war einverstanden. Als der Mann die Kajüte betrat, sagte Mr Rickes zu Sven, er möge mit dem Umladen beginnen. Die beiden anderen sahen sich an, und Sven wusste, dass auch sie den Zusammenhang erkannten.
     
     
    Der Lotse stand auch neben Sven, als nach drei Stunden das Umladen beendet war und der Küstenfrachter seine Leinen löste, um

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