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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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war mit mir beim Chefredakteur.«
    »Wir wussten, dass du keine Folterorgien dulden würdest, aber da du uns nicht informiert hast, konnten wir auch nichts richtigstellen. Unsere Freundinnen Hanna und Katharina haben uns sofort gesagt, dass sie kein Wort glauben. Aber Mrs Fletcher äußerte so, dass wir es hören mussten, dass man mit solchem familiären Umfeld nicht an dieser Schule unterrichten sollte«, erzählte Sabrina.
    »Nun, morgen wird die Dame durch den ›Chronicle‹ angeregt werden, ihre Meinung zu revidieren«, erwiderte Sven.
    »Ich kann dir prophezeien, was sie sagen wird«, mischte sich Ingrid ein und machte eine affektierte Dame nach. »Ich habe immer betont, dass man den Gazetten nicht glauben dürfe. Aus so einer Familie kommt kein unrechter Mensch.«
     
     
    Ingrid kümmerte sich daheim um Billys Kenntnisse in Lesen und Schreiben, und Sabrina und Sven hatten ein wenig Zeit, über die Zukunft zu reden. Sie glaubten daran, dass die 13 Kolonien früher oder später ein selbstständiger Staat sein würden. Was würde Sven tun, wenn wieder Frieden einkehrte?
    »Ich werde erst einmal versuchen, möglichst viel Prisengeld zu erbeuten, damit ich einen Anteil an dem Handelsschiff erwerben kann, das ich kommandiere. Ich hoffe, dass auch wir dann mit Ostindienhandeln dürfen. Auf den großen Ostindienfahrern könnte der Kapitän seine Frau mitnehmen.«
    »Aber Sven! Und was wird mit den Kindern? Sollen die dann so lange von den Eltern getrennt sein?«, wandte Sabrina ein.
    »Nun, ein oder zwei Kinder könnte man ja mitnehmen. Oder denkst du an mehr?«
    Sabrina wurde rot. »Ich liebe Kinder«, sagte sie schließlich.
    Sven lächelte. »Liebst du auch, wie sie gezeugt werden?«, fragte er und umarmte sie.
    »Du bist unmöglich«, tadelte sie und strahlte ihn an.
    Als sie sich ausgiebig geküsst hatten, erörterten sie, wie realistisch diese Gedanken seien.
    »Ich habe gerade auch gelesen, dass die Quäker sich gegen einen Kampf um die Unabhängigkeit ausgesprochen hätten«, warf Sven in die Debatte.
    Sabrina konnte dagegen anführen, dass am 20. Mai in Philadelphia eine Versammlung von 4000 Patrioten stattgefunden habe, die allen Bestrebungen, weiter unter britischer Herrschaft zu leben, strikt widersprochen hätten. Sie fuhr fort: »Und der Kongress hatte schon wenige Tage vorher einen Entwurf von John Adams für die Präambeln der einzelstaatlichen Verfassungen angenommen, der praktisch einer Erklärung der Unabhängigkeit gleichkommt. Es werden auch Verhandlungen mit Frankreich um ein Bündnis geführt. Der Weg zur Unabhängigkeit ist unumkehrbar. Das glaubt auch mein Vater. Und am Ende werden wir siegen, denn England ist zu weit entfernt für einen Landkrieg.«
    »Meine Frau ist ja eine richtige Strategin und Politikerin«, staunte Sven.
    »Ja denkst du denn, ich sitze zu Hause und warte auf die Meinung meines Mannes, der ja gar nicht wissen kann, was in seiner Abwesenheit alles geschehen ist?«
    »Der sich aber ganz schnell informiert, wie ich dir gleich mit meiner Kritik an einigen Passagen des Herrn Paine beweisen werde.«
    Vielleicht hatte Sven auch die Absicht, den Beweis zu führen, aber erst einmal musste er Sabrinas schelmischen Blick mit innigen Küssen belohnen.Selten hat ein junges Paar die Morgenzeitung mit solcher Unruhe erwartet wie Sabrina und Sven. Joshua brachte sie, kaum dass der Zeitungsbote aufgetaucht war.
    »Verleumderische Ehrabschneidung erregt den Abscheu aller urteilsfähigen Bürger!«, stand da in der Überschrift.
    Sven und Sabrina lasen, dass der ehrenwerte und heldenhafte Kapitän Sven Larsson, aus einer bekannten und geachteten Kapitänsfamilie stammend, mit seinem Schoner vier reiche Prisen gekapert hätte, dass aber drei pflichtvergessene Matrosen sich betrunken hätten, als sie eine Prise bewachen sollten. Der Feind habe sie überwältigt, einen ermordet und zwei ins Meer geworfen. Der stets wachsame Kapitän habe die Rückeroberung der Prise bemerkt und den siegreichen Angriff auf die Eroberer geführt. Als er sah, dass zwei seiner Männer hilflos in der See trieben, sei er selbst ins Meer gesprungen und habe ihr Leben gerettet, gleichgültig, wie viel Schuld sie auf sich geladen hatten.
    Dann aber, nach der Rettung des Lebens, habe der Kapitän seine Pflicht erfüllen und die Tat der Matrosen als das ahnden müssen, was sie war: gewissenlose Verletzung der Wachpflicht und bedenkenlose Gefährdung des Lebens aller Kameraden. Jedes Kriegsgericht hätte auf Todesstrafe

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