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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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nach, sprang zur Seite, und Adam richtete nach.
    Ein Glück, dass er sich ein Tuch um die Ohren gebunden hatte, denn es krachte wieder so entsetzlich laut. Aber dann schlug es auch über ihnen ein. Splitter fetzten, und einer traf Sven am Oberarm.
    »Au!«, schrie er auf. Aber Adam packte ihn, sah den Splitter, zog sein Messer, packte das Holz und schnitt den Splitter ab, wo er aus dem Hemd ragte. »Weiter!«, keuchte er. Sven stöhnte, aber er führte den Wurm ein und kratzte.
    »Jetzt Vollkugeln!«, brüllte der Kapitän. »Auf den Rumpf beim Mastansatz!«
    Karl schleppte die acht Pfund schwere Rundkugel heran und stieß sie ins Rohr. Sven rammte nach und schaute zum Piraten. Dessen Segel war aufs Deck gesackt. Er verlor an Fahrt und fiel zurück. Adam schrie Sven an, er solle mit der Spake nachrichten, und Sven packte wieder zu. Dann schossen sie noch einmal.
    Als sie nachladen wollten, pfiff der Bootsmann, und der Kapitän rief: »Feuer einstellen! Alle Mann an die Segel! Voll brassen!«
    Der Pirat war aus dem Ruder gelaufen. Das Segel hing über Bord und die obere Maststenge war mit der Takelage heruntergekommen.
    »Warum geben wir ihm nicht den Rest?«, fragte Sven.
    »Weil er noch alle Kanonen hat, und die spucken mehr aus als unsere«, gab Adam zurück. »Los, pack an!«
    Sie segelten mit allem, was ihre Masten tragen konnten, und warenfast außer Sicht, als der Ausguck meldete: »Pirat hat Notbesegelung gesetzt!«
    Alle jubelten. »Jetzt holt er uns vor Einbruch der Nacht nicht mehr ein. Ihr habt euch gut geschlagen, Leute. Jeder kriegt einen Krug Bier extra, sobald der Smutje seine Sachen aufgeräumt hat. Räumt alles wieder auf. Wer verletzt ist, soll sich melden.«
    Adam sah sich Svens Arm an. »Das Holz ist nur wenig ins Fleisch eingedrungen. Soll ich es herausziehen, oder soll der Smutje schneiden?«
    »Zieh du«, sagte Sven und biss die Zähne zusammen.
    Adam drückte Sven den Oberarm zusammen und riss mit einem Ruck den Splitter heraus. Durch den Druck spürte Sven weniger als erwartet.
    »Er hatte zum Glück keinen Widerhaken«, stellte Adam fest. »Drück den Lappen drauf und hol dir vom Smutje einen ordentlichen Verband.«
     
     
    Am Abend gab es Haferbrei, Zwieback und Fleisch, und alle redeten vom Kampf. Der Pirat wurde immer größer. Adam lachte Sven an. »Nun hast du auch schon Pulverdampf gerochen. War es schlimm?«
    »Na ja, Angst hatte ich schon.«
    »Ich auch«, gab Adam zu Svens Erstaunen zu. »Das muss sein, sonst wird man unvorsichtig. Aber wir sind gut weggekommen. Ein Treffer und nur zwei Leute leicht verwundet. Das ist Glück! Morgen kommt Jamaika in Sicht.«
    Der Bootsmann schaute rein. »Feiert nicht zu viel, Leute«, riet er. »Das war heute nur ein kleines Tänzchen, kein richtiger Kampf. Ihr müsst bereit sein, falls der Schurke Glück hat und uns morgen früh wieder aufspürt.«
    Der Einwand drückte die Stimmung, und einige krochen bald in die Hängematte.
     
     
    Am nächsten Morgen wurde Sven ganz flau im Magen, als der Ausguck rief: »Segel steuerbord achteraus! Achtzehn Strich, drei Meilen!«
    Adam drehte sich um. »Verdammt! Der Pirat fällt nicht noch einmal auf unsere Tarnung rein. Diesmal manövriert er uns aus.«
    Aber da kam der erlösende Ruf aus dem Mast: »Sloop. Führt britische Flagge!«
    Der Kapitän erschien an Deck. »Lassen Sie Segel kürzen, Mr Cliff, und das Boot fertig machen. Ich möchte dem Kommandanten unsere gestrige Begegnung melden.«
    Wieder war Sven der Bootsbesatzung zugeteilt. Er war neugierig auf die britische Sloop. Wenn ihr Boot längsseit liegen würde, könnte man schon etwas von der Besatzung hören.
    »Sven! Pass auf! Halt den Takt!«, rief Robert, und der Kapitän sah ihn strafend an. Sven achtete nun genau auf seinen Vordermann. Er war eben noch weit entfernt, ein perfekter Seemann zu sein.
    Von der Sloop warfen sie die Jakobsleiter herunter. Mr Preston kletterte gewandt empor. An Deck begrüßte ihn kein Trommelschlag, kein Pfeifenzwitschern, wie Sven es manchmal vor Philadelphia auf britischen Kriegsschiffen gehört hatte. Nun ja, es kam eben nur der Kapitän eines Handelsschiffes.
    Britische Matrosen lehnten über die Bordwand und sahen zu ihnen hinunter. »Na, ihr Schlickrutscher! Was macht ihr denn auf hoher See?«, spottete einer.
    »Wir wollten euch mal zeigen, wie man Segel setzt, ihr Kanonenputzer«, gab Adam zurück.
    »Was ist denn das da für ein Loch in euren Decksaufbauten? Hat da der Bootsmann gefurzt?«, höhnte ein

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