Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
Sir!«
     
     
    Als ein Seesoldat Sven wachrüttelte, schimpfte der: »Verdammt! Ich habe doch dienstfrei.«
    »Sieben Glasen der Vormittagswache, Sir. Mr Allen erwartet Sie, um das Besteck zu nehmen.«
    Sven schüttelte den Kopf. Dann hatte er erst vier Stunden geschlafen und war immer noch so müde. Kurz kam ihm in den Sinn, wie mitfühlend seine Mutter ihn nun umsorgt hätte. Aber hier galt nur die Pflicht!
    Er wischte sich das Gesicht mit Wasser ab. Zum Rasieren blieb keine Zeit. Wenigstens die Sachen waren jetzt trocken. Dann ging er an Deck.
    Mr Allen versuchte ein Lächeln. »Bis wir wieder richtig wach sind, brauchen wir noch ein Weilchen, nicht wahr?«
    »Ja, Mr Allen, aber wenn wir wissen, auf welchem Breitengrad wir stehen, wird uns hoffentlich ein wenig wohler sein.«
    »Na, dann holen Sie mal den Sextanten. Es sind gleich acht Glasen.«
    »Donnerwetter!«, murmelte Mr Allen, als sie ihre Ergebnisse verglichen. »Hätten Sie gedacht, dass wir so weit nach Süden getrieben wurden?«
    »Siebenunddreißig Grad, vier Minuten, Sir«, meldete er dem Kapitän. »Wir stehen westlich von Kap San Vincente, Sir. Wie weit im Atlantik, wird erst heute Nacht die Monddistanz ergeben. Ich empfehle Kurs Süd-West zu Süd, Sir.«
    »Danke, Mr Allen«, sagte der Commander und wandte sich dem Ersten zu. »Mr Duncan, nach der Mittagspause sollen alle Männer ihre Posten an den Kanonen und in der Takelage einnehmen und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Wir können noch auf Drill verzichten, aber alle notwendigen Reparaturen sollen sofort ausgeführt werden.«
    Sven kontrollierte Ruderhaus und Kompass, prüfte, ob Lotleinen und Log an ihren Plätzen waren, und sah dann noch nach den Waffen, die für das Achterdeck bereit sein mussten. Seine Muskete war trocken und sauber. Feuersteine, Pulver, Munition, alles war in Ordnung. Wenn er nur erst wieder eine Rifle hätte.
    Er kontrollierte routinemäßig die Stellung der Segel. Die Eintragung auf der Schiefertafel am Ruderhaus zeigte stetigen Wind und gute Fahrt. Der Schiffsarzt kam an Deck, um ein wenig die Sonne und das ruhige Wetter zu genießen.
    »Drei Armbrüche, zwei Rippen, also nichts Besonderes«, teilte er Sven mit. »Und wie haben Sie alles überstanden?«
    »Gut, Mr McGull. Aber müde bin ich immer noch.«
    »Da werden Sie zwei Tage brauchen, bis der Körper alles verarbeitet hat. Aber vorher werden wir wohl auch nicht in Madeira sei, wo sie wieder ganz wach sein wollen.«
    Sven lachte. »Madeira stellt in der Hinsicht nicht so hohe Anforderungen. Aber wir könnten eine Kutschfahrt unternehmen, und Sie erklären uns die wunderbaren Pflanzen dort.«
    »Ein guter Vorschlag, Mr Larsberg. Gehen Sie auch bald zum Abendbrot in die Messe?«
     
     
    Der Abend senkte sich, als der Ausguck zwei Segel vier Meilen westwärts meldete. Dann war auch Kanonendonner zu hören. Der Commander erschien an Deck, ließ die Ausgucke verstärken und sandte Sven mit dem Teleskop auf den Mast.
    Sven hatte sich schon auf einige Stunden Schlaf gefreut und enterte recht lustlos auf. Oben saß sein Freund Joshua als Ausguck.
    »Schön, dich zu sehen, großer Massa. Schau dort. Die Schebecke hat die Brigg angegriffen. Aber jetzt scheint alles vorbei.«
    Sven blickte angestrengt durchs Teleskop. Die Sonne ging im Westen unter und spendete gerade noch ein wenig Licht, um eine mittelgroße Schebecke zu erkennen, die an einer Handelsbrigg festgemacht hatte. Ihre Sloop war gegen den dunkleren Nachthimmel wohl nicht bemerkt worden.
    »Jetzt löst sich die Schebecke wieder von der Brigg. Der Brigg fehlt auch der vordere Mast. Das muss ein Sturmschaden sein«, meldete Joshua.
    Sven kam zum gleichen Ergebnis. Er meldete dem Kapitän, dass eine Schebecke eine havarierte Brigg gekapert habe und sich nun wieder entferne.
    »Warum bleibt sie nicht neben der Brigg liegen, bis alle Reparaturen ausgeführt sind?«, fragte Mr Norman mehr sich selbst als die anderen.
    »Es könnte sein, Sir, dass sie noch ein anderes Segel verfolgen, das außerhalb unserer Sicht ist.«
    Der Commander nickte. »Wie dem auch sei. Wir müssen in der Nacht die Brigg zurückerobern und am Tag dann die Schebecke finden und unschädlich machen. Ich habe wenig Zweifel, dass es sich um Berberpiraten handelt. Mr Duncan, stellen Sie bitte ein Enterkommando von vierzig Mann zusammen. Unser Schiff muss auch ohne das Enterkommando voll kampffähig sein. Verteilen sie also bitte die restlichen Leute entsprechend. Dann kommen Sie bitte mit vier

Weitere Kostenlose Bücher