Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
gefangen in der Stadt. Dagegen würde man die gefangenen Wachen sicher austauschen. Er habe keine Sorgen.
    Sven lachte kurz. »Austauschen? Wir befreien sie. Die können uns helfen, die Prisen zu segeln. Warum sollten wir tauschen?«
    Aber erst musste die Kanonenbrigg besetzt werden, sicher ein Kaperschiff. Ihr Boot hielt sich im Dunkel des Hafenkais und näherte sich von der Wasserseite. Sven schlich mit seinem Trupp an den Lagerschuppen entlang und war jetzt dicht am Schiff. Auch er hatte zwei Messerwerfer bei sich.
    Hier schliefen nicht alle. Ein Posten stand am Kai. Sven flüsterte schnell zwei Matrosen ins Ohr, sie sollten um das Lagerhaus herumlaufen und von der anderen Seite grölend herankommen, um den Posten abzulenken.
    Sven schlich mit einem Messerwerfer vorwärts. Nun hörte er seine »Betrunkenen« singen. Er horchte. Die sangen ja mit lallender Stimme ein ganz obszönes Lied. Der Posten hörte ihnen auch zu und bemühte sich, sie zu erkennen. Sven tippte den Messerwerfer an. Der schlich noch drei, vier Schritte näher und warf.
    Das Messer traf den Posten in den Hals, und er sank gurgelnd zusammen. Sven wartete einen Moment, ob ihm jemand zu Hilfe kam und sprang dann mit seinen Leuten zur Brigg.
    Sie fanden auf dem Vordeck und am Ruder zwei weitere Posten, die im Sitzen schliefen. Sven ließ den, der sich nach dem Erwachen noch wehren wollte, fesseln. Den anderen führte er an die Reling, zeigte ihm die Enterprise , ließ ihn die Handgranaten und die Blunderbüchse sehen, die sie bei sich hatten, und sagte ihm: »Du siehst, deine Kameraden haben keine Chance. Geh unter Deck, weck sie auf und sag ihnen, sie sollen einer nach dem anderen langsam heraufkommen. Sie dürfen kein Messer und keine Waffe bei sich haben. Wenn wir morgen absegeln, lassen wir sie wieder frei.«
    Es dauerte nicht lange, da kamen sie einer nach dem anderen an Deck, wurden abgetastet und mussten sich am Kai aufstellen. Auch von den Handelsschiffen wurden Gefangene dort hingeführt und von Matrosen der Enterprise bewacht.
     
     
    Sven stieg auf die Enterprise über, die an der Seite der Kanonenbrigg festgemacht hatte. »Herzlichen Glückwunsch, Sir, zur reibungslosen Übernahme der Prisen«, sagte Leutnant Bauer zu ihm.
    »Danke! Gleichfalls«, antwortete Sven. »Jetzt müssen wir aber noch das Gouverneurshaus und das befestigte Haus in der Stadt, das sie hier manchmal ›Fort Nassau‹ nennen, besetzen. Sie erinnern sich? Ich warte bloß auf die Seesoldaten von Fort Montague. Wollen Sie sie dann in die Stadt führen?«
    »Gern, Sir. Bleiben Sie hier an Bord.«
    »Ja, ich muss mich um die Durchsuchung der Prisen und Lagerhäuser und um den Transport von Fort Montague auf die Schiffe kümmern. Wir werden wenig Ruhe haben.«
    »Das nehme ich auch an. Da kommen übrigens die Seesoldaten. Gönnen wir ihnen etwas Kaffee, dann geht es weiter«, sagte Karl Bauer.
    Inzwischen konnte man schon 200 Meter weit sehen, und die Helligkeit nahm schnell zu. Auf der Enterprise und den Prisen war die Flagge der Kolonien mit den Streifen und den dreizehn Sternen gehisst worden. Am Kai fanden sich die ersten Zaungäste ein, aber von Widerstand war nichts zu merken.
    Leutnant Bauer war mit den Seesoldaten in die Stadt marschiert. Joshua und Samuel waren bei Sven geblieben. Rocky hatte ihn wieder am herzlichsten begrüßt. Aber bald trennte er sich mit den beiden wieder von ihm, denn er musste mit zur Durchsuchung der Prisen.
    Leutnant Bauer fand die gefangenen Kolonisten im Keller des alten Stadthauses, das früher die erste Befestigung der neuen Siedlung war. Die paar Milizleute dort leisteten keinen Widerstand und schlossen bereitwillig auch die anderen Keller auf, in denen Waffen und Uniformen lagerten.
    Die nun befreiten Kolonisten waren meist mit ihren Schiffen von britischen Kapern gefangen worden. Einige gehörten sogar zu den Schiffen, die noch im Hafen lagen. Karl Bauer ließ sie auf den Hof des Hauses führen und erklärte ihnen, dass sie bis zu ihrer Ankunft auf dem Festland dem Kriegsrecht der Kontinentalen Flotte unterstünden und auch zum Dienst auf Schiffen herangezogen werden könnten. Er lasse sie jetzt zum Kapitän im Hafen bringen.
    Vier Seesoldaten begleiteten die Befreiten, von denen sich einige sehr widerwillig zeigten. Vier andere Seesoldaten eskortierten Leutnant Bauer zum Gouverneur, der schon von der Besetzung orientiert war und sich sehr erfreut zeigte, dass die Kolonisten schon morgen wieder absegeln wollten und nicht die

Weitere Kostenlose Bücher