Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
würden jetzt in seinem Konvoi segeln, bis die Zeit kam, um sie aufzuklären.
    »Zurück zur Kanonenbrigg!«, ordnete er an und hörte mit Befriedigung, wie Mr Bergson alles richtig machte.
     
     
    Sven ließ den Ausguck nach achtern verdoppeln und ordnete an, dass er über jede Kursänderung des Jamaikaseglers sofort unterrichtet werden wolle. Dann überließ er dem Zweiten Leutnant die Wache und ging in seine Kajüte, um etwas zu schlafen.
    Martin, sein treuer Bursche, hatte zwei Schnitten mit Wurst und etwas Bier für ihn. Rocky war mit seinem Bauchgurt angebunden und winselte. Sven streichelte ihn: »Ja, ich weiß, du magst Stürme gar nicht. Aber wenn wir dich nicht anbinden, wirst du durch die Kajüte geschleudert. Es wird ja bald wieder besser.«
    In der Tat, als Sven erwachte, ging die See viel ruhiger. Er ging an Deck. Die Luft war relativ kalt und ihn fröstelte. Aber dann ging er ein paar Schritte hin und her und fühlte sich wohler.
    Der junge Bergson trat auf ihn zu und meldete, dass es während seiner Wache keine besonderen Vorkommnisse gegeben hätte. Der Wind sei abgeschwächt und komme jetzt aus Ost.
    »Was sollen wir mit dem Jamaikasegler machen, wenn der Wind weiter abschwächt?«, fragte Sven.
    Bergson musste sich schon Gedanken gemacht haben, denn er antwortetesofort: »In Morgengrauen längsseits legen und entern«, und blickte Sven selbstsicher an.
    »Sie machen Ihre Sache sehr gut, Mr Bergson. Im nächsten Hafen werde ich Sie zum Leutnantsexamen melden.«
    »Danke, Sir«, sagte Bergson, aber er schaute auf einmal ein wenig ängstlicher drein.
     
     
    In der frühen Morgendämmerung näherte sich die Enterprise dem Jamaikasegler. Ihre Matrosen winkten den Briten. Sie hatten immer noch die britische Flagge gesetzt.
    Sven rief dem Wachhabenden zu: »Ich möchte an Bord kommen!« Er stellte sich auf der Reling bereit und hielt sich an den Wanten fest. Sie hatten Fender über die Seite gehängt und näherten sich dem Segler. Dass neben Sven Matrosen hinter der Reling kauerten, dass auf den Topps Seesoldaten mit ihren Rifles hockten, sah man auf den ersten Blick nicht.
    Als Sven sprang, holten sie auf der Enterprise die britische Flagge ein und setzten die amerikanische. Als der britische Wachhabende sah, dass Sven eine Schar Matrosen mit Entermessern folgte, rief er: »Was soll denn das?« Aber man merkte ihm an, dass er schon wusste, worum es ging. Er erblickte die amerikanische Flagge und sagte: »Eine verdammte Falle also.«
    Die Matrosen der Enterprise freuten sich über die Prise. Joshua schüttelte den Kopf. »Da freuen sich die Kerle, dass sie sich im nächsten Hafen noch mehr Alkohol und Nutten leisten können. Dabei müssen sie jetzt praktisch Wache um Wache gehen, wenn wir noch eine Prisenbesatzung abgeben müssen, und wenn wir ein britisches Kriegsschiff treffen, können wir gleich die Flagge streichen.«
     
     
    Sie trafen kein britisches Kriegsschiff, aber sie konnten vor Müdigkeit kaum noch stehen, als sie Charleston erreichten. Sven erledigte nur die notwendigsten Formalitäten mit den Hafenbehörden und ließ die Gefangenen abholen. Alles andere verschob er auf den nächsten Morgen.
    Diese Regelung machte es den Nachtwachen und Seesoldaten schwer. Die Händler und Nutten, die mit ihren Booten die Schiffe umschwärmten, schienen kein Verständnis für die Erschöpfung der Matrosen zu haben, sondern riefen ihnen ihre Angebote immer wieder zu. Schließlich ließ Sven einen Kutter um die Schiffe rudern, und jedes Boot, das ihnen näher als 50 Meter kam, wurde rücksichtslos gerammt.
    Als Sven sich am nächsten Morgen ans Ufer rudern ließ, um die Gespräche mit Prisenagenten und Marine-Komitee zu führen, empfingen ihn Pfiffe und Buhrufe. Er beachtete sie gar nicht. Aber als ein Zuhälter die Hose runterzog und ihm den nackten Hintern hinhielt, packte Joshua den Kerl und warf ihn mit Schwung ins Hafenbecken. Da hatte er die Lacher auf seiner Seite.
     
     
    Der Prisenagent sagte, dass er sofort gewusst habe, das könne nur Kapitän Larsson sein, als ihm gestern Abend ein ganzer Konvoi von Prisen gemeldet wurde. »Und sogar eine Kanonenbrigg haben Sie erbeutet, Sir. Die bringt gutes Geld, da jeder jetzt im Kapergeschäft sein Geld machen will.«
    Sven war nicht böse, dass die Prisen gut eingeschätzt wurden. Er hielt eine Kutsche an und ließ sich erst zu Mr Talbot fahren.
    Mr Talbot ging es gut. Er kam ihm an der Zimmertür entgegen. »Ich freue mich, Mr Larsson, dass Sie wieder in

Weitere Kostenlose Bücher