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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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nach einem Skalpell, trennte mit zwei schnellen Schnitten Hautfetzen ab und sagte, bevor Sven stöhnen konnte: »Jetzt etwas Heilpuder und dann den Verband!«
    Ruckzuck saß auch der Verband. Mr Bolder wischte seine Instrumente ab, legte sie in die Tasche, wünschte gute Besserung und verschwand.
    »Na, der hat es aber eilig«, wunderte sich Martin.
    Ja, dachte Sven. Der ist wirklich so schnell, wie Henry gesagt hatte. Aber dann erinnerte er sich wieder an den Kasten. »Bring mir den Kasten mit Hammer und Meißel!«, befahl er.
    Ungeduldig wartete er, bis Martin endlich den Kasten nach mehreren Schlägen geöffnet hatte. »Schütte alles hier auf den Tisch! Dann gib mir bitte noch einen Rum und etwas Brot!«
    Ja, das hier waren die Geheimsignale für März und April. Das war schon unschätzbar! Und hier der Befehl für die Bristol!
    Sven las: »... die Bark Elizabeth , die unter Charter des Transportamtes segelt ... am 9. März mit zwei Tagen Kulanz sechs Meilen nördlich von Grand Bahama Island zu treffen ... nach New York zu geleiten ... Danach ... am 26. Mai ein Geleit von acht Schiffen mit dem Schoner Heinrich bei ... Bermudas, aufzunehmen und ebenfalls nach New York ...«
    Sven hielt inne. Neunter März. Das war in fünf Tagen! Und er musste die Bristol nach Charleston bringen! Die Bark musste wichtig sein, sonst hätte sie kein eigenes Geleit. Da mussten sie sich beeilen. Keine Minute war zu verlieren! Er wollte nach Mr Bauer rufen lassen,da fiel ihm der Midshipman Walter Berg ein. Sie mussten den Toten eine christliche Beisetzung gewähren. Das waren sie ihnen schuldig.
    »Martin! Mr Bauer möchte bitte alles vorbereiten lassen für die Seebestattung in einer halben Stunde.«
     
     
    Sie brassten die Segel back. Die Enterprise verlor ihre Fahrt. Die Bristol kam näher. »Ich habe Signal gegeben, dass sie auch dort die Bestattung vornehmen können, Sir«, meldete Mr Bauer.
    Sven nickte ernst. Leutnant Trumbull meldete die Seesoldaten angetreten. Auch die Matrosen standen ruhig und ernst an Deck. Sven trug den linken Arm in der Schlinge, weil er ihn noch nicht bewegen sollte. Mit der rechten Hand nahm er den Hut ab. Offiziere und Seeleute folgten seinem Beispiel.
    »In der Bibel steht geschrieben«, begann Sven und musste sich räuspern, »höher kann ein Mensch nicht kommen, denn dass er sein Leben gibt für seine Freunde. Die, von denen wir uns nun verabschieden müssen, haben ihr Leben für uns gegeben. Wir bitten unseren Herrgott, sie gnädig in sein himmlisches Reich aufzunehmen. Wir übergeben Dir, o Herr, Deinen Sohn Walter Berg, Midshipman der Kontinentalen Flotte.«
    Zwei Seeleute hoben das Brett, auf dem der Tote, eingenäht in Leinwand und bedeckt von ihrer Flagge, lag. Der Tote glitt in die See. Die Kanonenkugel, die in die Leinwand eingenäht war, würde ihn bis auf den Meeresgrund ziehen.
    »Wir übergeben Dir Herr, deinen Sohn Josef Longy, Bootsmannsmaat.«
    Drei weitere Namen folgten. Sven faltete die Hände und sagte: »Wir werden nun beten.« Und mit lauter Stimme begann er: »Vater unser ...«
    Er sah, dass die Midshipmen weinten und nur wenige Matrosen ganz unbewegt schienen. Er setzte seinen Hut auf, wartete, bis auch die anderen sich bedeckt hatten, und fuhr dann fort:
    »Männer der Enterprise! Schon wenige Tage nach unserem Auslaufen sind wir auf einen tapferen Gegner gestoßen. Wir haben ihnnicht besiegt, weil wir besser waren, sondern nur, weil wir mehr Kanonen hatten und über einen Mann verfügten, der dem Gegner die entscheidenden Treffer beibrachte. Ich danke Mr Petrus, dem Bootsmann, dessen Zielgenauigkeit und Mut ich seit Jahren bewundere. Ohne ihn hätten wir jetzt mehr Kameraden dem Meer übergeben müssen.
    Einige wenige von uns wollten ihre Kameraden im Stich lassen und sich in Sicherheit bringen. Diesmal bleiben sie ohne Strafe. Wenn sie es wieder versuchen, werden sie aufgehängt. Die anderen haben gut gekämpft und sich das Prisengeld verdient. Aber ihr habt selbst gemerkt, dass wir besser werden müssen. Wir müssen schneller und genauer schießen und schneller die Segel bedienen. Wir werden noch viel üben müssen, aber jetzt wisst ihr, dass wir damit Leben unserer Kameraden bewahren können. Wir laufen jetzt Charleston an, aber wir werden dort nur eine Nacht bleiben können. Geht jetzt an eure Arbeit, damit unser Schiff wieder hergestellt wird.«
     
     
    Mr Trumbull ließ die Seesoldaten wegtreten und wandte sich dann an Sven. »Sir, auf der Bristol haben sie acht

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