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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Niedergänge bewachen und trennte damit das Schiff in drei Teile. Sie ließen Rocky an den Kleidern schnuppern und dann zuerst im achteren Teil des Schiffes suchen. Joshua führte ihn an der Leine, Karl Bauer und ein Maat folgten mit gezückten Pistolen.
    Sie durchsuchten jeden Raum, jede Kiste, jeden Schrank oder Verschlag. Zwischendurch ließ Joshua den Hund immer wieder an der Jacke des Unbekannten schnuppern. Sie fanden versteckte Schnapsflaschen, gebrauchte weibliche Unterwäsche, die irgendein Fetischist für seinen Lustgewinn versteckt hatte, aber den Unbekannten fanden sie nicht.
    Im mittleren Teil entdeckten sie drei versteckte Pistolen und Entermesser. Die befreite Besatzung hätte also bald Waffen gehabt. Rocky schlug auch an, als sie die Bordkatze entdeckten, die sich bisher den Eroberern nicht gezeigt hatte.
    Etwas enttäuscht gingen sie zum vorderen Teil des Schiffes. Sie begannen im untersten Deck und entdeckten ein kleines Lebensmittellager. »Hier hatte er seine Verpflegung«, sagte Joshua. In einem anderen Raum hatte er im Bilgenwasser anscheinend seine Notdurft verrichtet. Kot schwamm im Wasser.
    Karl wollte sich abwenden, aber Joshua sagte: »Mit dieser Reaktion rechnet jeder. Wir müssen hier besonders gut suchen, Sir.« Karl gab ihm recht und sie klopften an jeden Balken, rüttelten an jeder Planke. Am Durchgang zum nächsten Raum stand der kastenförmige Verschlag für eine Lenzpumpe. Er war fest gefügt, denn er sollte das Wasser, das aus der Bilge gepumpt wurde, nicht durchlassen.
    Rocky schnupperte an dem Verschlag. Joshua wollte ihn weiterziehen, aber Karl hielt seine Hand fest und flüsterte: »Rocky, such!«
    Rocky schnüffelte an allen Ecken des Kastens, kratzte dann mit den Pfoten und knurrte. Karl hob seine Hand und deutete auf den Kasten. Joshua zog den Hund zurück und nahm sein Entermesser in die Hand. Karl tastete an den Brettern und Kanten des Kastens von oben nach unten.
    Dann fand er seitwärts unter der Decke einen Haken. Er deutete mit dem Finger darauf, zeigte durch Bewegungen, dass sie die Waffen bereithalten sollten, und zog am Haken.
    Die Vorderwand des Kastens fiel herunter. Ein Mann stand im Kasten. Eine Pistole dröhnte. Automatisch feuerten Karl und der Maat auf den Fremden. Der fiel um, und sie sahen, dass er sich zuerst selbst in den Mund geschossen hatte. Erst dann hatten ihre beiden Kugeln seinen Körper getroffen.
    »Er wollte auf keinen Fall in unsere Hand fallen. Das ist kein normaler Passagier oder Offizier. Bringen Sie ihn in meine Kajüte. Ich suche hier noch nach verborgenen Dingen«, entschied Karl.
     
     
     
    Als Karl dann in die Kajüte zu den beiden anderen kam, hatte er nur ein zusammengefaltetes Papier gefunden. Er faltete es auseinander, sah Zahlen und Buchstaben in Reihen geordnet und stieß überrascht hervor: »Das ist ein Code zum Chiffrieren von Nachrichten. Der Mann muss Agent gewesen sein.«
    »Mr Petrus, suchen Sie bitte noch in den oberen Decks, die wir noch nicht durchgegangen sind. Vielleicht finden Sie noch andere Sachen.«
    Aber sie fanden nichts. Leutnant Bauer ließ Signal geben und setzte mit Joshua und der Leiche zur Enterprise über.
     
     
    Als Karl berichtet hatte, stellte Sven nachdenklich fest: »Der Kapitän muss davon gewusst haben. Aber wann haben sie den zusätzlichen Kasten eingebaut, der eine Lenzpumpe vortäuschen sollte? Vor dieser Reise? Oder haben sie öfter Agenten transportiert?«
    Der Schiffsarzt konnte ihnen noch berichten, dass der Tote gut genährt, gepflegt und gesund war. Alle drei Kugeln seien tödlich gewesen, aber die Kugel im Kopf sei zuerst abgefeuert worden. Auffällig war noch, dass der Tote mehrere gut verheilte Wunden von Säbelhieben und Bajonettstichen hatte. Das war ein kampferprobter Mann.
    Der Kapitän wusste nach eigener Aussage von nichts. Das Schiff sei in Antigua in der Werft gewesen. Dort müsse der Kasten eingebaut worden sein. Der Fremde sei ihm von der Reederei geschickt worden mit der Bitte, ihn als Gast der Reederei mit nach Madeira zu nehmen. Der Mann sei höflich und sehr zurückhaltend gewesen. Er habe von einer Kindheit in Schottland erzählt. Sonst nichts.
    »Der Mann lügt. In keinem Schiff dieser Welt kann man einen Verschlag dieser Größe einbauen, ohne dass das einem Maat auffällt und er den Kapitän informiert«, fasste Sven den allgemeinen Eindruck zusammen. »Aber die Sache ist auch nicht so wichtig, dass wir den Kapitän unter Druck setzen müssten. Er wird unseren

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