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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ohne Verluste.
     
     
    Karl Bauer hatte dem Geschehen zugesehen und innerlich gezittert, weil er nichts tun konnte. Er atmete tief vor Erleichterung, als er beobachtete, wie die Brigantine niedergekämpft wurde und die Handelsschiffe sich ergaben. Aber dann erkannte er, dass Pendleton mit seinen Enterern auf der Brigantine beschossen wurde.
    Er fluchte und befahl seiner Prisenbesetzung, längsseits von der Brigantine zu gehen. »Ihr vier kommt mit mir rüber. Ihr anderen passt auf, dass kein Brite die Nase aus seiner Kammer steckt.«
    Aber dann erlosch der Widerstand auf der Brigantine, bevor sie in die Nähe kamen. Aber ein Handelsschiff wollte sich heimlich davonmachen, weil die Enterprise kein Boot mehr hatte, um das Schiff gleich zu besetzen.
    »Ruder hart Backbord!«, befahl Leutnant Bauer. »Schießt auf ihre Rudergänger!« Und er nahm die Sprechtrompete und rief den Flüchtenden zu, sie sollten unverzüglich die Segel einholen.
    In der Zwickmühle zwischen der Sloop und Karl Bauers Prise gaben die Briten auf. Leutnant Bauer ließ die Hälfte seiner Prisenbesatzung übersetzen, um vorläufig das Handelsschiff zu besetzen.
     
     
    Die Handelsschiffe lagen wie eine Schar schlafender Enten um die Enterprise und die erbeutete Brigantine herum. Auf der Brigantine war die Besatzung entwaffnet, und die Handwerker der Enterprise schufteten, um die größten Schäden zu beseitigen. Der Schiffsarzt kümmerte sich um die verwundeten Briten.
    In der Kapitänskajüte der Enterprise scharten sich die Offiziere und die dienstältesten Maate um Sven. »Das ist ein großartiger Erfolg. Unsere Männer haben großartig gekämpft. Richten Sie Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung aus, wenn ich es nicht tun kann, weil sie auf so viele Schiffe verteilt sind. Ich weiß noch nicht, wie wir diese Beute sicher in den Hafen bringen sollen. Wir sind noch drei Tage von unserer Küste entfernt, und wenn nur ein britischer Kutter auftaucht, haben wir kaum noch drei Mann pro Kanone.«
    »Sir«, meldete sich Pendleton. »Es gibt auf jeder Prise wahrscheinlich einen oder zwei Mann, die in unseren Dienst treten wollen. Aber wie sehr auf sie Verlass ist, weiß ich auch nicht.«
    Sven rechnete ihnen vor. »Wenn ich 40 Männer auf die Brigantine kommandiere und je zehn auf jedes Handelsschiff, dann bleiben für die Enterprise noch 50 Mann übrig. Damit können wir die Sloop kaum segeln und sind nicht kampffähig. Ich kann nur 35 auf die Brigantine kommandieren und acht auf jedes Handelsschiff. Es reicht vorn und hinten nicht. Mr Pendleton übernimmt die Brigantine. Mr Bauer kommt zurück auf die Enterprise . Und nun bitte ich um Vorschläge, wer die anderen Prisen kommandieren soll.«
    Außer sechs Maaten und Midshipman Blair wurde auch der Sergeant der Seesoldaten ausgewählt. »Er ist natürlich kein Navigator, Sir, aber in der Takelage kennt er sich aus. Und er ist kein Mann, dem ein Gefangener etwas vormacht oder der irgendwelche Disziplinprobleme akzeptiert. Er wird mit allem fertig.«
    »Na gut«, entschied Sven. »Wir haben hier ja jetzt genug Platz, um die Kapitäne und Offiziere unterzubringen. Sobald die Brigantine segeln kann, setzen wir alle Segel, die Handelsschiffe in zwei Reihen, die Enterprise mit der Brigantine im Kiel windwärts davon. Jeder beobachtet seinen Nachbarn. Und jetzt vereinbaren wir noch die Signale für den Notfall.«
    Als sie segelten, suchten die Ausgucke den Horizont noch sorgfältiger ab als sonst. Und auch an Deck ging öfter ein Blick zu den Ausgucken oder zum Horizont. Die Spannung legte sich, als die Sonne am zweiten Abend sank und kein Segel in Sicht war.
    Aber am dritten Morgen, kaum hatte sich die Dämmerung gelichtet,schreckte sie der Ruf auf: »Deck! Segel backbord voraus. Vier Meilen.«

Vor dem Kampf um
die Heimat
(September bis Oktober
1777)
    Es war einer der letzten Septembertage des Jahres 1777. Der Schoner Freedom segelte weit vor der Küste Virginias. Die Ausgucke spähten sorgfältig in die Runde. Gestern war die Freedom von einer britischen Fregatte gejagt worden, die hinzukam, als sich der Schoner mit einem britischen Transporter vor der Chesapeake-Bucht herumschoss. Aber der Schoner war schneller als die Fregatte.
    Mr Selberg, Kommandant des Schoners, war froh, dass sie den Feind in der Nacht abschütteln konnten. Aber er würde bald wieder den Kurs ändern, um vor der Chesapeake Bucht nach britischen Transportern zu suchen. Jetzt, wo die Briten mit ihrer Armee die Bucht hinaufgesegelt

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