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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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anderen Haufen gehen könnt.«
    Die Besatzungen ließ er antreten, erklärte, worum es ging, sagte, dass jeder nur kurz Zeit hätte, die Jacken und Hosen anzuhalten. Sie könnten ja später noch untereinander tauschen oder selbst ihre Sachenändern. Wer seine Kleidung habe, müsse die Decke empfangen und zurück zum Schiff gehen.
    Die ganze Verteilung machte den Männern einen Riesenspaß, weil es neue Sachen gab und weil sie sich amüsieren konnten, wenn dem einen die Knöpfe zu eng und dem anderen die Hose zu weit war. Dass sie nach der Güte ihrer Schießerfolge zur Verteilung kamen, machte manche nachdenklich.
    »Wenn du beim nächsten Mal nicht besser zielst«, bekam der eine oder andere Richtkanonier zu hören, »dann spucken wir dir in die Suppe. Ich will deinetwegen nicht rumlaufen wie ein Kakadu.«
     
     
    Während die Galeeren abwechselnd die Sachen abholten, nutzte Sven die Zeit, bei der Werft wegen eines Lastkahns für die Küche vorzusprechen. Der Werftdirektor und der Meister hörten sich seine Vorstellungen an und meinten, man könne sie verwirklichen. Sie würden planen und rechnen und ihm in zwei Tagen ein Angebot vorlegen.
    Dann fuhr er wegen frischen Strohs noch bei einem großen Bauernhof vorbei. Der Bauer war flexibel. Mit zwei Nachbarn könne er morgen liefern. Der Preis war moderat.
    Sven hatte das Gefühl, das er seiner Fürsorgepflicht für seine Männer erst einmal genügt habe und nun unbedingt selbst stärker in den Drill und die Manövrierübungen einsteigen müsse.
     
     
    Er versammelte nach dem Frühstück die Kapitäne um sich. Sie waren in guter Stimmung und berichteten ihm ungefragt, dass die Motivation der Männer durch die Verteilung sehr gestiegen sei.
    »Das werden wir auch brauchen, meine Herren. Wir müssen unsere Übungen intensivieren. Wir werden heute das Manövrieren im Verband üben, das wechselseitige Vorstoßen und Zurückziehen. Dabei werden wir die britischen Vorposten bei Billings Island beschießen. Wenn der Gegner zu stark ist, wird das Zurückziehen wohl besonders gut klappen.« Die Kapitäne lachten oder schmunzelten. »Aber ich fordere, dass auch während des Rückzuges zielgerichtet geschossen wird.«
    Die Galeeren übten schon Kanonendrill und Vorwärts- und Rückwärtsrudern, während sie flussabwärts Mud Island passierten. Als sie Hog Island passierten, übten sie »Kurvenrudern«. Dabei zogen die Ruderer auf der Steuerbordseite die Riemen kräftig durch, während die Backbordseite die Riemen quer hielt und bremste. Dadurch wechselte die Galeere die Richtung und steuerte einige Meter zur Seite. Das sollte dem Gegner das Zielen erschweren.
    Dann war die Vorpostenbrigg der Engländer in Schussweite. Sven steuerte mit seiner Galeere und den anderen in unregelmäßiger Linie auf die Brigg zu und ließ das Feuer eröffnen. Ihre Schüsse lagen zu kurz. Die Brigg wandte ihnen die Breitseite zu und erwiderte das Feuer. Vor und zwischen den Galeeren spritzten die Fontänen auf. Aber die Männer waren schon etwas daran gewöhnt. Einige lachten sogar.
    Und dann traf Joshua die Brigg mitten in den Rumpf. Seine Kanoniere jubelten. Die anderen Richtkanoniere strengten sich an und erzielten noch einen Treffer im Vorschiff.
    Die Briten waren aus dem Takt gekommen. Die Galeeren rückten etwas vor und erzielten Treffer in der Takelage. Sven gab das Signal zum Rückzug. Er wollte sich nicht an der Brigg festbeißen, sondern jetzt die anderen drei Galeeren vorrücken lassen. Die Ablösung klappte gut. Sie erzielten noch zwei Treffer im Rumpf der Brigg. Dann brachen sie das Gefecht ab. Sven reichte die Übung und er wollte das Hochgefühl nicht durch eigene Schäden mindern lassen.
    Als sie Hog Island passierte, ließ Sven noch eine Landung üben. Die Marinesoldaten wateten an Land und rückten in Linie vor. Durch Zufall trafen sie auf eine britische Patrouille. Nun hatten auch die Marinesoldaten noch eine realitätsnahe Übung und schossen sich mit den Briten herum, bis die sich zurückzogen.
     
     
    In der Mittagspause kam das frische Stroh. So mussten die Männer nach dem Essen das alte Stroh hinausbringen. Dann wurde Chlor gestreut und mit den Strohresten ausgefegt. Danach musste noch mit Es-
     
    sigwasser ausgescheuert werden, und erst als alles trocken war, wurde das neue Stroh ausgelegt und das alte verbrannt.
    Die Männer hatten danach Drill mit Handwaffen. Sven fuhr mit drei Kapitänen und dem Leutnant des Marinesoldaten zu den Forts, um sie kennen zu lernen und

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