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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Mann waren britische Soldaten, die anderen königstreue Amerikaner. Zwei Trupps waren ausgeschickt worden, die Besatzung des Kutters zu suchen.
    Sven ließ sich von drei Gefangenen, die ihm willig und intelligent genug erschienen, eine Skizze des Forts in den Sand zeichnen. Es war drei Kilometer entfernt. Ein Kilometer nördlich vom Fort war eine Landzunge, von der aus sie leicht zur Liberty Kontakt aufnehmen konnten, wenn sie einliefe.
    Die Gefangenen mussten einen Verwundeten und den Befreiten tragen. Die anderen gingen mit gefesselten Händen und wurden streng bewacht. Midshipman Galler marschierte mit drei findigen Matrosen zum Fort, um es zu erkunden.
    Sven führte den Haupttrupp zur Landzunge.
    Sie trafen auf ihrem Weg einen kleinen Bach, der ihnen endlich das ersehnte Süßwasser bot. Svens Männer ließen sich auf die Knie nieder und beugten die Köpfe zur Erde, um aus dem Bach zu trinken. Sven musste schimpfen, ehe sie sich auf ihre Pflicht besannen und immer zur Hälfte auf die Gefangenen aufpassten.
    Sie füllten noch ihre Flaschen, ehe sie den Gefangenen Becher reichten. Auch Sven ließ sich einen Becher geben. Aus den Augenwinkeln sah er, wie ein Gefangener einem Posten den Becher ins Gesichtschüttete, ihn umstieß und davonrannte. Rocky schlabberte noch im Bach, aber Sven rief: »Rocky! Da! Fass!«, und zeigte mit der Hand auf den Flüchtenden, der schon zehn Meter entfernt war.
    Rocky startete aus dem Stand, erreichte den Mann in wenigen Sätzen, sprang hoch, schlug die Zähne in seinen Oberarm und riss ihn zu Boden. Sven rief den Hund zurück. Matrosen liefen zu dem Flüchtling, der vor Schmerzen jämmerlich schrie.
    Mr Simson, der befreite Lehrer, hatte sich nach dem Trinken sehr erholt, sah den Schreienden und sagte: »Das ist Ben Barry. Er ist Schäfer und hat hier in der Nähe seine Hütte.«
     
    Svens Trupp erreichte die Landzunge, aber von der Liberty war nichts zu sehen. Sie suchten sich einen Lagerplatz, der nicht leicht zu entdecken war. Einige mussten Wache gehen. Die anderen kontrollierten die Fesseln der Gefangenen, fesselten auch die Beine und ruhten sich dann aus.
    Midshipman Galler kehrte zurück. »Der zweite Suchtrupp kam ins Fort zurück, Sir. Es gab keine Anzeichen, dass sie nach dem von uns gefangenen Trupp heute noch suchen werden. Das Fort ist sehr provisorisch angelegt, aber für uns paar Männer zu stark. Wir werden auf die Liberty warten müssen.«
    »Hoffen wir auf morgen Früh. Bitte teilen Sie die Wachen ein. Ich rede ein wenig mit dem Lehrer über die Lage in diesem Bezirk.«
     
    Mr Simson hatte sich genug erholt und konnte ohne Schmerzen sprechen. Er schilderte Menschen und Landschaft dieser abgelegenen Gegend, die sie auch Carteret nannten, sehr anschaulich. Es lebten nicht viele Menschen hier. Die meisten waren Farmer. Handel und Schifffahrt wurden durch die Sand- und Riffbänke, die sich an der gesamten Küste entlangzogen, stark behindert.
    Sven fühlte sich an Einars Tal erinnert, die Landschaft seiner Kindheit. Er wunderte sich, dass in diesem abgeschlossenen Teil Nordkarolinas der Anteil der Königstreuen so groß war. Auch dieser Lehrer mitseinen starken buschigen Augenbrauen und seiner ruhig belehrenden Stimme erinnerte ihn an manchen Farmer, den er gesehen hatte, wenn seine Eltern zu den Nachbarn fuhren.
    »Die Leute leben doch hier nicht vom Handel mit England, Mr Simson. Warum ergreifen sie für den König Partei? Sie müssten doch eigentlich für die Selbstregierung ihres Landes eintreten.«
    »Sir, die Leute richten sich hier nach dem, was der Wortführer, der reichste und mächtigste Mann in ihrer kleinen Siedlung, sagt. Bei uns ist das ein Rechtsanwalt, dessen Bruder in der Provinzialversammlung sitzt. Hier ist es der Händler, der sie mit allem versorgt und der in seiner Jugend einmal vor dem königlichen Palast stand.«
    Sven schüttelte den Kopf. »Nach solchen Zufälligkeiten richten sich politische Entscheidungen! Ich kann das nicht verstehen. Warum bilden sich die Leute nicht ihre eigene Meinung?«
    Mr Simson blickte Sven erstaunt an. »Sir, kaum einer kann lesen. Zeitungen gibt es nur einige in den Städten Morehead City oder New Berne. Niemand liest hier königliche Proklamationen oder Aufrufe der britischen Regierung. Dass es Abhandlungen von John Adams, Benjamin Franklin, Thomas Jefferson und anderen gibt, hat vielleicht jemand gehört. Gelesen hat sie bestimmt niemand. Ob die jüngste Tochter des Farmers vom Sohn des Müllers schwanger ist,

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