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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ist Dick Borell, der Junge, von dem ich Ihnen erzählte«, mischte sich Billy ein.
    »Dann rein mit dir«, entschied Sven. »Oder erfrierst du gerne?«
    »Nein, Sir«, antwortete der Kleine unerwartet schnell und sicher.
    Sven schaute Billy an und lächelte anerkennend.
    Im Raum sprangen sechs Matrosen auf und legten die Knöchel der rechten Hand grüßend an die Stirn.
    »Setzt euch«, sagte Sven. »Wir springen doch unter Deck zum Gruß nicht auf.« Er kannte drei der Männer, und einer sah ihn an, als hätte er etwas zu sagen. Sven nickte ihm zu.
    »Sir, wir wussten nicht, wie es in der Kapitänskajüte ist. Lieber zu viel als zu wenig, Sir.«
    Sven lachte und winkte ihnen zu, sich zu setzen. »Drei von euch sind noch nicht mit mir gesegelt. Sie sagen mir jetzt die Namen und schildern kurz, auf welchen Schiffen sie wo gesegelt sind und welchen Posten sie hier zuletzt hatten.«
    Es waren die üblichen Matrosenlaufbahnen. Drei oder vier Jahre Seepraxis auf fast allen Meeren der Welt. Jetzt Vollmatrosen oder einer sogar Maat. Billy gab noch kurze Kommentare für den Grund der Auswahl, »Kennt das Inselgewirr dort wie seine Westentasche« oder »Hat als Lotse auf dem Ashley River gearbeitet«.
    Unter den bekannten Gesichtern war ein Chinese. Sven wusste, dass er mit der Muskete jedes Scheunentor auf zehn Meter verfehlte, aber ein Meister des Nahkampfes war. Er wusste auch, dass die Matrosen gern einen Scherz hörten, und daher warf er lächelnd ein: »Und Yia Sa Jun nehmt ihr als Scharfschützen mit.«
    Alle lachten, und die Stimmung war entspannt, als Sven ihnen die Aufgabe erklärte. Motiviert waren sie genug, denn jeder kannte die Kameraden von der Liberty . Sven erklärte ihnen, dass die Übermachtder Briten zu groß sei, als dass sich Charleston lange halten könne. Die britische Flotte sei auch stark genug, jeden Ausbruchsversuch ihrer Schiffe zu verhindern.
    »Es wird zum Ausbruchsversuch zu Lande oder zur Kapitulation kommen. Wir müssen vorher Kontakte mit Kapitän Bauer und unseren Leuten haben, damit wir für sie Fluchtwege erkunden und ihnen dabei helfen. Spätestens Anfang April bin ich mit der Fregatte Defence vor Charleston. Dann können wir ihre Feuerkraft einplanen. So, und jetzt werden wir einmal diskutieren, wie man mehr als zweihundert Mann am besten unbemerkt aus Charleston schmuggeln könnte.«
    Sven war überrascht, mit welcher Fülle an Ideen die Seeleute aufwarteten. Da kannte einer noch von seinem Großvater einen alten Abwasserkanal, der jetzt am Hafen von Lagerhäusern überbaut, aber immer noch intakt war und vom Hafen über dreihundert Meter in locker bebautes Siedlungsgelände führte. Ein anderer plädierte für »Schilfinseln«, die immer wieder den Ashley und seine Seitenflüsse hinuntertrieben. »Mit ein paar Fässern und Latten sowie Schilf kann man leicht ein Geflecht für fünfzig Mann konstruieren, dass auf fünfzig Meter keinem auffällt.«
    »Gut«, sagte Sven, »Solche Ideen müssen wir sammeln. Was man verwirklichen kann, zeigt sich erst, wenn man dort ist. Aber um dort im besetzten Charleston Kontakt aufnehmen zu können, brauchen wir Leute, die nicht als Fremde auffallen. Wir müssen uns eine Identität für sie ausdenken, einen Namen, eine Lebensgeschichte mit Freunden usw. Der junge Dick hier ist zum Beispiel nicht verdächtig, ein Soldat zu sein. Aber um wirklich unauffällig zu sein, müsste er gekleidet sein wie ein Junge dort, er müsste die Straßen nennen können, er müsste die Namen des Bürgermeisters, des Schulrektors, des Gemüsehändlers kennen. Er müsste auch wissen, was sich in den letzten Tagen in der Stadt ereignet hat. Denkt darüber nach, welche Personen ihr darstellen könntet und was ihr dafür wissen müsstet. Jetzt gibt es etwas zu essen, und in zwei Tagen treffen wir uns wieder. Redet mit niemandem über unsere Pläne! Unser Leben kann davon abhängen.«Sabrina sah mit Freude, wie gut Svens Genesung voranschritt. Und sie beobachtete mit Furcht, wie der Krieg wieder von ihrem Mann Besitz ergriff. Er wusste jetzt, dass ihm die Kontinentale Flotte kein Schiff geben konnte. Mr Bradwick würde ihm die Fregatte Defence anvertrauen, rechtlich zwar nur ein Kaperschiff, aber an Besatzung und Waffen so stark wie eine Kontinentale Fregatte.
    Richard Bradwick verstand auch, dass Sven zuerst nach Charleston segeln wollte, um seiner alten Besatzung zu helfen. »Ende Mai muss unser Konvoi aber segeln, Sven. Wenn die Sache in Charleston nicht vorher beendet ist,

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