Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
»damit wir unser Glück genießen und alles ausbauen können.«
»Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal so wohlhabend und so zufrieden leben könnten«, bestätigte Sabrina. »Du hast recht, Henry, nur der Friede fehlt uns noch.«
»Dann würde unser Land auch einen großen wirtschaftlichen Aufschwung nehmen. Dessen bin ich sicher«, ergänzte Sven. »Und vielleicht können wir auch einmal nach Europa reisen und die Länder unserer Eltern sehen. Aber zuallererst würden wir die Eltern selbst besuchen. Hoffentlich ist es bald so weit.«
Sven und Sabrina mussten mit dem Schlitten im neuen Jahr heimfahren. Der Winter war mit Macht gekommen. Der Schuylkill-Fluss war im Nu gefroren. Aber es war ja kein Problem, eine Kutsche auf Kufen umzurüsten.
Für die Kinder war auch das ein Vergnügen. Henrietta und Jack saßen mit ihnen im zweiten Schlitten, den Sam mit dem Gewehr auf dem Bock bewachte. Billy Walton schützte die Eltern.
Sie waren alle etwas müde, denn da man sich mit den Kellaghansrelativ selten sah, war auch die letzte Minute des Beisammenseins noch mit Berichten ausgefüllt, die man bisher vergessen hatte.
»Es war wunderschön«, sagte Sabrina. »Hoffentlich kommen wir heil nach Hause, denn der Delaware wird viel Eis führen.«
»Wenn der Charles Trybarg uns übersetzt, schaffen wir es«, antwortete Sven schläfrig. »Sonst müssen wir in der Reederei unterkommen.«
Die Überfahrt war entsetzlich. Auch Charles Trybarg, der erfahrene Schiffer, konnte nicht allen Eisschollen ausweichen. Sie stießen das Boot fast um. Henrietta wurde ohnmächtig. Sven, Sam und Billy mussten helfen, die Eisschollen mit langen Stangen auf Distanz zu halten. Die Kinder schrien vor Angst. Als sie schließlich über Bretter auf brüchigem Eis ans Ufer krochen, sandte nicht nur Sabrina ein Stoßgebet zum Himmel.
Billy lief voran, um einen Schlitten zu holen, der sie und das Gepäck zum Haus bringen konnte. Auch Sven konnte mit dem verletzten Bein nicht durch den Schnee stapfen.
Aber dann saßen sie alle in der Wärme, zogen trockene Sachen an und tranken die heißen Getränke, die Martha ihnen reichte.
»Du wirst hoffentlich nicht den Wunsch haben, morgen in die Reederei zu fahren, lieber Sven!«, äußerte Sabrina nach dem ersten Schluck heißen Tees.
»Nein, Liebste. Das hieße wohl Gott versuchen. Jetzt müssen wir warten, bis der Fluss zugefroren ist. Und es scheint ein harter Winter zu werden. Nun, ich habe daheim noch genug zu erledigen.«
Es wurde kälter als sonst im Januar, und es schneite häufiger. Sven konnte nur zweimal den gefrorenen Fluss überqueren und in der Reederei arbeiten. Aber er besprach daheim mit Sabrina alle Einzelheiten der geplanten Stiftung. Und er deutete an, dass er daran dachte, in der Nähe der Stiftung ein neues Haus für sie zu bauen.
»Dann müssen wir nicht mehr den Delaware überqueren, wenn wir zur Reederei oder zur Stiftung wollen.«
»Ich will kein neues Haus, Sven. Ich will einen Mann, der bei mir und den Kindern bleibt und nicht mehr zur See fährt. Bitte!«
»Es geht noch nicht, Liebste. Richard hat alles vorbereitet, damitwir im Frühjahr einen Konvoi nach Nordspanien schicken, um dort die Waren billiger als in der Karibik zu kaufen. Ich soll den Konvoi auf unserer Fregatte mit den übrigen Kapern der Reederei begleiten. Ich kann das nicht ablehnen nach allem, was Richard für uns tut.«
»Ach, Sven, solche Gründe wird es immer geben. Dann muss ich ja sogar hoffen, dass das Marinekomitee für dich einen anderen Auftrag mit der Liberty hat.«
Mr Smith kam Anfang Februar mit einer Kutsche über den zugefrorenen Fluss.
»Es sieht so schön aus, wenn alles vereist und verschneit ist«, sagte er. »Aber das hat der liebe Gott nicht gut eingerichtet, dass es dabei immer so fürchterlich kalt sein muss. Überall im Land sterben Handel und Wandel ab.«
»Na, dann können Sie mir auch nicht meinen Sven abholen«, fügte Sabrina ein.
»Ich könnte es nicht, auch wenn ich es wollte. Drei Fregatten und eine Sloop haben wir nach Charleston geschickt. Da verbleiben der Kontinentalen Flotte nur noch fünf Fregatten und zwei Sloops. Und die sind in festen Händen.«
»Das ist wirklich keine Flotte, die eines großen Landes würdig ist«, stelle Sven kopfschüttelnd fest.
»Aber dafür bekommen wir jetzt ein offizielles Siegel für die Flotte, das der Kongress in Kürze adoptieren wird«, lächelte Mr Smith.
Mitte Februar lief dann das Gerücht durch Gloucester, dass
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