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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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er soll für einen Monat Verpflegung für euch bereitstellen. Die Bewaffnung besorgt ihr gemeinsam mit dem Waffenmeister der Defence . Fragtbei eurer Suche nach Männern, ob jemand die Inseln vor Charleston kennt. Ich kümmere mich um den Transport nach Lewes. In drei Tagen treffen wir uns zum Zwischenbericht auf der Defence .«
     
    Sabrina hatte Svens Entwicklung in den letzten beiden Wochen immer skeptischer beobachtet.
    »Lieber Sven, ich erinnere mich, dass du für Mr Bradwick im Frühsommer einen Konvoi nach Nordspanien geleiten solltest. Aber jetzt geht der Februar zu Ende, und ich habe den Eindruck, dass du in wenigen Tagen absegeln willst. Kann ich mich auf deine Aussagen nicht mehr verlassen?«
    »Sabrina! Bitte übertreibe nicht. Ich kann und will nicht in wenigen Tagen lossegeln, wohl aber in wenigen Wochen. Und du weißt, was mich dazu zwingt und was ich nicht voraussehen konnte: Meine Mannschaft wird in britische Gefangenschaft geraten, wenn ich ihr nicht helfe. Und gerade du weißt am besten, was Gefangenschaft bedeutet.«
    »Deine Fürsorge ehrt dich, Sven. Wir selbst haben sie ja auch dankbar erfahren. Aber übertreibst du jetzt nicht? Deine Mannschaft hat gute Offiziere bei sich. Viele andere Offiziere dort bemühen sich, eine Gefangenschaft für die Verteidiger Charlestons abzuwenden. Wieso solltest du, fernab vom Geschehen, mehr erreichen als alle diese fähigen Offiziere am Ort?«
    Sven sah sie nachdenklich an. »Du weißt, dass ich kein Übermensch bin und mich nicht so sehe. Ich plane nur für den Notfall, sollte alles andere schiefgehen. Und da ich nur für meine Mannschaft und nur für den Sonderfall planen muss, gehe ich ganz anders an die Sache heran. Bei mir geht es nicht um den Kampf in der Schlachtlinie, sondern von vornherein um List und Täuschung, Versteck und Tarnung. Damit fanden wir manchmal einen Ausweg. Ich muss es auch diesmal versuchen.«
    Sabrina hatte Tränen in den Augen, als sie sich an ihn lehnte. »Wie schaffst du es nur, dass ich dich immer wieder verstehe und dann nicht mehr böse sein kann? Dabei fällt doch die Trennung von jemandem leichter, dem man böse ist.«
    »Dafür bist du ein zu guter Mensch, Sabrina. Du würdest für Martha und Henrietta und erst für deine Kinder auch zu jeder List greifen, um sie aus Gefahr zu retten. Mach dir nicht zu viel Sorgen, Liebste. Es ist doch immer gut gegangen.«
     
    Die Defence , einst Fregatte des Staates Maryland, jetzt im Besitz einiger Reeder unter Federführung von Mr Bradwick, lag am Kai der Reederei Bradwick. Eigentlich hätte sie schon in der zweiten Februarhälfte hinaus auf den Atlantik segeln sollen, aber der harte Winter hatte alle Pläne durchkreuzt.
    Sven näherte sich der Defence mit dem Pferdeschlitten. Auf dem Schiff waren alle Segel abgetakelt und die oberen Stengen niedergeholt. Das gab den Masten ein wenig den Eindruck abgebrochener Zahnstümpfe. Alle Luken waren geschlossen. Die Niedergänge waren durch zusätzlich aufgebaute Windfänge abgedichtet. Überall quoll Rauch aus Rohren, die aus dem Schiff ragten.
    »Das sieht ja aus wie ein Leichnam«, flüsterte Jack zu Sam, der neben ihm auf dem Bock des Schlittens saß.
    Aber auf dem Deck liefen Menschen herum. Jetzt kamen auch Offiziere und Seesoldaten an Deck.
    Sven saß mit Billy in der Kajüte des Schlittens und sagte gerade: »Hoffentlich veranstalten sie keinen offiziellen Empfang!«, als Billy Walton durch das Loch zeigte, das er ins Eis der Scheibe gehaucht hatte.
    »Mein Gott!«, entfuhr es Sven. »Sie stehen schon dort! Dann wollen wir uns beeilen!« Und alle staunten, wie schnell er schon die Strickleitern hinaufkam. Auch an Deck hinkte er nur ganz wenig.
    Der diensthabende Leutnant meldete, Sven dankte und rief den Soldaten zu: »Gewehre abnehmen, wegtreten und schnell zurück in die Wärme. Geschunden werdet ihr erst wieder, wenn es warm ist.«
    Sie lachten dankbar und verschwanden schnell im Schiffsrumpf. »Kommen Sie, Leutnant Potter, ich will auch ins Warme. Warten die Leute in der Kajüte auf mich?«
    »Aye, Sir! Wir heizen sie seit drei Tagen und hoffen, dass Sie es erträglich finden.«
    »Danke, Mr Potter. Wir sprechen uns nachher noch, wenn ich die Mannschaftsquartiere besichtige.«
    Vor der Kapitänskajüte stand nicht nur ein Seesoldat im warmen Mantel und mit hochgeschlagenem Kragen, sondern auch ein Pulverjunge von vielleicht elf Jahren mit dicker Jacke, Wollmütze und Schal.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Sven.
    »Sir, das

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