Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
Diaz Albertes, der Beauftragte des Barons de Savord, werde ihn abholen und ihm als Dolmetscher dienen.
Als die drei Herren gingen, sagte Señor Albertes noch leise in akzentfreiem Englisch: »Ich komme schon um zwei Uhr.«
Sven nickte.
Er begleitete die drei Herren an Deck und sah, wie die Boote der Händler und Huren seine Schiffe inzwischen umschwärmten. Aber die spanische Polizei und Marine bezog auch Posten und drängte mit ihren Booten die aufdringlichen Besucher zurück.
Der Maat, der für ihn dolmetschte, verriet ihm, dass die Polizisten immer riefen: »Sie kommen ja bald an Land. Da könnt ihr sie doch bequemer ausnehmen!«
Sven lachte: »Bemerkenswert ehrliche Polizisten haben die hier.« Aber dann wandte er sich an den Signalmidshipman und wies ihn an, das Signal für »Alle Kapitäne zum Rapport an Bord des Flaggschiffes«zu setzen. Mr Potter, den Ersten Leutnant, und Mr White, den Master, bat er in seine Kajüte.
Sie einigten sich darauf, welche Schiffe wo ankern und welche Boote welche Abschnitte kontrollieren sollten.
»Was meinen Sie, sollen wir allen Schiffen zur gleichen Zeit Landurlaub ermöglichen?«
Mr Potter verzog sein Gesicht. »Ich fürchte, Sir, nach über fünf Wochen Überfahrt können wir nicht einigen Schiffen Landgang geben und anderen nicht. Den Benachteiligten platzen glatt die Eier. Ab morgen könnten wir die Schiffe einteilen. Dann haben wir Be- und Entladung als Grund, und sie konnten sich alle schon mal erleichtern.«
Mr White nickte zustimmend.
»Na gut«, entschied Sven. »Dann haben heute alle von fünf Uhr Nachmittags bis zwei Uhr früh Ausgang. Und nun müssen wir bereden, was wir tun, falls Agenten sich bei der Rückkehr morgens anstelle der Matrosen Zugang verschaffen wollen, wenn Matrosen bestochen werden, Sabotage an Bord zu verüben und so fort. Denn, meine Herren, wir sind uns doch alle darüber klar, dass die Briten mit allen Mitteln verhindern wollen, dass dieser Konvoi hier Handel treibt und dann heil zurückkehrt.«
Sie mussten ihr Gespräch abbrechen, denn die Kapitäne der anderen Schiffe erschienen und mussten ihre Ankerplätze zugewiesen und die nächsten Aktionen angekündigt bekommen. Sven wies sie nachdrücklich darauf hin, dass sie ihre Besatzungen vor dem Landgang eindringlich auf die Gefahren hinweisen müssten, die dem Konvoi durch Sabotage und Agenten drohten.
Der Konvoi setzte Boote aus und nahm seine Ankerpositionen ein. An Land sperrten die Spanier den Zugang ab. Auf dem Wasser des Flusses patrouillierten Wachboote. Sven ließ sich von Martin einen Lunch auftragen und ruhte sich ein paar Minuten aus, um den Strapazen des Nachmittags besser gewachsen zu sein.
Und dann wurde ihm auch schon Señor Albertes gemeldet. Martin bot ihnen Kaffee an, und Señor Albertes bemerkte, dass Svens Schiffenicht den Kaperschiffen ähnelten, die er bis jetzt gesehen habe, sondern eher britischen Kriegsschiffen. »Ich meine das als Kompliment, Herr Kapitän.«
Sven nickte. »Ich verstehe Sie schon richtig, Señor. Die meisten meiner Offiziere und Männer haben in der Kontinentalen amerikanischen Flotte gedient. Diese Flotte hat fast alle Regulation der britischen Flotte übernommen. Das lag nahe, denn die britische Flotte war erfahren und effizient, und wir mussten bei null anfangen. Wir sind in der Reederei Bradwick auch auf unseren Kaperschiffen bei diesen Regeln geblieben. Und nun, Señor, möchte ich Sie zunächst nach den Gefahren befragen, die uns hier durch britische Spionage und Sabotage drohen.«
Albertes schmunzelte. »Der Leiter des britischen Geheimdienstes in Vigo ist Señor Mendoza, der Mann mit der ›Quartergalerie‹, wie er überall genannt wird.« Er schüttelte sich vor Lachen.
Sven schaute ein wenig verständnislos drein.
»Ich muss Ihnen erklären, dass die Bemerkung seine Frau betrifft, die ein so ausladendes und hochstehendes Hinterteil hat wie die Heckgalerie eines Vierundsiebzigers.«
»Donnerwetter!«, staunte Sven und musste auch lachen.
»Diesen Señor Mendoza haben wir beobachtet, als Ihr Konvoi einlief. Er erhielt Besuche, die wir zum Teil nicht erwartet haben. Ich bin sicher, man wird noch andere leitende Agenten nach Vigo schicken, denn es wäre für die Briten ein fatales Signal, wenn ein amerikanischer Konvoi hier gefahrlos Handel treiben könnte. Sie werden versuchen, Ihre Schiffe und die Ladungen zu schädigen, durch Explosionen, durch Brände und durch Vergiftungen zum Beispiel.«
Und Señor Albertes schilderte
Weitere Kostenlose Bücher