Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
stark behaarter Maat.
»Komm doch mit, wenn wir morgen wieder Landgang haben«, protzte Bob Silton. »Du kannst auch zusehen. Die erfüllen mir jeden Wunsch.«
Der Maat schüttelte ungläubig den Kopf.
Sven war den Tag über beschäftigt, die Ladevorgänge zu überwachen und die Sicherheitsmaßnahmen zu kontrollieren.
»Achtet auf treibende Fässer! Ihr wisst, sie haben bei New York Pulverfässer mit brennender Lunte gegen Schiffe treiben lassen. Da kann ein Schiff in die Luft fliegen. Habt ihr Leinen mit Enterhaken bereit?«
Alle Wachboote mussten Leuchtraketen an Bord haben, und an Bord der Schiffe lagen lange Stangen zur Abwehr von Treibgut bereit.
Die Matrosen jener Schiffe, die noch nicht zum Laden eingeteilt waren, überprüften alle Taue und Segel und hämmerten und strichen.
Die Kapitäne rasierten sich besonders gut, denn Sven hatte sie in ein Lokal, das Mr Albertes empfohlen hatte, zum Essen eingeladen. Sam überprüfte mit mehreren Kameraden die Örtlichkeit und verabredete mit dem Wirt, wo bewaffnete Matrosen am Abend wachen würden.
Mr Albertes hatte Sven gewarnt, so etwas auf längere Zeit zu planen. »Wenn die britischen Agenten das lange genug vorher wissen, dann mauern sie vielleicht ein Fass Pulver ein und sprengen Sie in die Luft. Bitte unternehmen Sie immer nur kurzfristig etwas außerhalb Ihres Schiffes.«
Sven vermisste Joshua, auf dessen Stärke und Wachsamkeit er sichjederzeit verlassen konnte. Er hatte Sam gebeten, drei Kameraden herauszusuchen, mit denen er sich gut verstand und die besonders gut bei Übungen im Schießen und der Abwehr von Enterern abgeschnitten hatten. Seitdem begleiteten ihn bei jedem Landgang Rocky und drei bewaffnete Matrosen.
Sven hatte sich gerade in seiner Kajüte hingesetzt und Martin um eine Tasse Kaffee gebeten, da klopfte es an der Tür. Ärgerlich schaute Sven auf. Sein Sekretär kam und legte eine Ledermappe auf den Schreibtisch. »Die Post ist aus La Coruña angeliefert worden, Sir. Die Briefe für die Besatzung habe ich Mr Potter zur Verteilung übergeben. Die Schreiben des Marinekomitees liegen obenauf.«
Svens Ärger verflog, und er griff eilig nach der Mappe. Die offiziellen Schreiben mit ihren Siegeln schob er zur Seite und sortierte die Umschläge der privaten Absender. Zwei Briefe von Sabrina, je einer von Ingrid und Henry sowie seinen Eltern.
Alle Briefe waren zu Händen des amerikanischen Konsuls in La Coruña adressiert worden, da nicht bekannt werden sollte, welchen Hafen sie tatsächlich ansteuerten.
Er schlitzte Sabrinas Briefe mit dem Messer auf und las zuerst den Schluss des letzten Briefes. Alles in Ordnung! Keiner krank! Keine Hiobsbotschaft! Er trank mit Genuss einen Schluck Kaffee und begann den ersten Brief zu lesen.
Sabrinas Zeilen zauberten ihn immer sehr schnell nach Hause zurück. Er hörte fast den kleinen Richard krähen und sich gegen die Aufpasserei der älteren Schwester wehren. Er sah John im Garten werkeln, und er begleitete Sabrina zu ihren Besichtigungen der Bauten für das Waisenhaus.
Er spürte, wie sie sich nach ihm sehnte, wenn die Kinder abends im Bett waren, und hatte ein schlechtes Gewissen, weil er an Deck so selten an Sabrina gedacht hatte, da sich seine Gedanken fast immer auf die Schiffsführung konzentrieren mussten.
Sie erwähnte auch Joshua, der ein schlechtes Gewissen zu haben schien, weil er seinen Freund und Kapitän habe allein segeln lassen.Aber er sei von unschätzbarem Wert bei der Beaufsichtigung der Bauarbeiten am Waisenhaus.
Sabrina hatte gute Nachrichten von ihren Eltern erhalten, die sich immer dringlicher nach einem Besuch ihrer Kinder und Enkelkinder sehnten. Wenn ich nur noch in der Reederei bin und mich verpflichte, nicht mehr gegen England zu kämpfen, dann würden uns die Kanadier wahrscheinlich die Einreise erlauben, dachte Sven. Aber dann schüttelte er den Kopf. Wer wusste schon, wie sich der Krieg entwickeln würde?
Sabrina schrieb auch von der Reederei. Richard Bradwick versuche es zu verbergen, aber er sei furchtbar nervös, weil sie mit dem Konvoi fast alles auf eine Karte gesetzt hätten. Er habe jetzt auch ein Flussschiff für Transporte auf dem Delaware gekauft. Da sei das Risiko viel geringer. Sven dachte: Wenn er sich man nicht verzettelt.
Sven war so vertieft, dass Martin ihn erinnern musste: »Sir, Sie haben in einer halben Stunde den Termin mit Mr Albertes im Hotel Ciuda.«
»Sir, wir haben vierzig große Kisten mit ausgewählten französischen
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