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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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entdeckte er auch die Öffnung und roch am Inhalt.
    »Öl!«, sagte er. »Das hätte ein schönes Feuer gegeben.«
    Er ging auf den liegenden Doppelgänger zu. »Wer bist du, und wer schickt dich?«
    Der Doppelgänger schwieg.
    »Durchsuchen! Fesseln! Auf die Defence schaffen!« Dann wandte sich Sven dem anderen Matrosen zu. »Du sagst deinem Kapitän, er möchte bitte auf die Defence kommen. Wir hätten einen wichtigen Fall!«
    Der Doppelgänger wurde von den Matrosen, die ihn auf die Defence brachten, hart angefasst. Er wimmerte vor Schmerz.
    »Du bist doch kein Seemann«, fuhr ihn ein Matrose an. »Deine Pfoten sind zart, und du bist empfindlich wie ein Weichei. Warte man, bis wir dich an Bord richtig in die Mangel nehmen.«
    Aber Sven entschied anders. »Wenn er immer noch nichts sagt, übergeben wir ihn den Spaniern. Ich will keine Folter an Bord. Ich schreibe eine Notiz für Señor Albertes. Der wird wissen, wer ihn zum Sprechen bringt.«
    Am nächsten Vormittag schon kam Mr Albertes an Bord und berichtete, dass Señor Mendoza hinter dem Anschlag stecke. Da man die Leiche des Seemannes Bob Silter gefunden und da Juan gestanden habe, werde Mendoza wegen Anstiftung zum Mord angeklagt. Ich bin sicher, der Doppelgänger und die Hure werden zum Tode verurteilt. Der Geheimagent und seine Helfer wandern für zehn Jahre in den Kerker. In der Stadt wird der Anschlag von fast allen verurteilt.«
    »Nun, Mr Albertes, sicher werde ich erst sein, wenn wir den Delaware aufwärts segeln, vorher nicht!«
    »Auf dem Fest des Rates am Wochenende müssen Sie sich vor allem vor den Señoritas fürchten, Mr Larsson. Sie werden Sie bewundern, weil Sie den Attentäter entdeckt haben.«
    »Was soll ich auf dem Fest? Ich kann mich mit den Damen nicht unterhalten, und gut tanzen kann ich auch nur mit meiner Frau.«
    Albertes lachte ihn an. »Sie müssen auf das Fest, denn ich habe mirausgedacht, wie wir den Auslauftermin des Konvois verschleiern können.« Und Albertes erzählte von seinem Plan, dass eine fingierte Einladung des Präfekten der Autonomen Provinz Galizien an Sven für den Sonntag in acht Tagen nach Santiago de Compostela verlesen werde. Die Briten würden sofort folgern, dass der Konvoi dann nicht vor dem folgenden Montag oder Dienstag auslaufen könne.
    »Sie aber, Señor Larsson, werden samstags nicht nach Santiago fahren. Weit vor Pontevedra wird Ihr Wagen in einem Seitenweg gegen einen Wagen mit einem Doppelgänger ausgetauscht. Sie kommen in einem Fischerboot zurück, und der Konvoi läuft am Samstagnachmittag aus. Wie finden Sie das?«
    Sven nickte und lächelte. »Ganz schön raffiniert, mein Herr. Aber wird die Verwaltung Galiziens nicht böse sein, wenn der Name des hohen Präfekten missbraucht wird?«
    »Keine Sorge. Ich habe dort meine Verbindungen.«
     
    Auf dem Fest wurde Sven mit seinen Offizieren mit Beifall begrüßt. Sie waren überrascht von der Eleganz und dem Schmuck der Damen, von den bunten Uniformen vieler Herren und von dem Empfangsmarsch, bei dem Dudelsäcke die tragende Melodie spielten.
    »Ein Erbe der frühen Besetzung durch Kelten«, flüsterte Mr Albertes Sven zu, »so, wie die vielen blonden Damen und Herren an germanische Einwanderungen nach Galizien erinnern.«
    Die Amerikaner wurden vom Bürgermeister als Freunde Spaniens begrüßt. Der Handel mit Amerika werde Vigo erneut erblühen lassen. Man sehne den Frieden und die Unabhängigkeit Amerikas herbei.
    Aber nicht die der spanischen Kolonien in Amerika, dachte Sven. In seiner kurzen Rede betonte er die Partnerschaft beider Staaten und bedankte sich im Namen aller seiner Männer für die freundliche Aufnahme.
    Und dann wurde zum Tanz gespielt.
    »Kommen Sie, Mr Larsson«, sagte Señor Albertes. »Ich bringe Sie zu Señora Mera, der Frau eines Reeders. Sie brauchen sich nur zu verbeugen. Alles andere tut sie.«
    »Und ihr Mann?«
    »Er hat einen verkrüppelten Fuß und tanzt nie. Eine Verbeugung vor ihm reicht.«
    Sven sah eine Frau, die etwas älter war als er, die aber durchaus attraktiv wirkte. Er verbeugte sich vor ihr und sank in eine Wolke von teurem Parfüm. Sie erhob sich, nahm seinen Arm, und von da an brauchte Sven nur noch ihren Anweisungen zu folgen, die sie mit leiser Stimme, mit Gesten oder Blicken erteilte.
    Sie stellte ihn an die richtige Stelle unter den Tanzlustigen, sie ließ ihn wissen, welchen Fuß er vorsetzen oder ob er sich drehen sollte. Allmählich fühlte er sich fast sicher in den Bewegungen. Aber dann

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