Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
mit Blut beschmiert«, antwortete einer.
»Verdammt, und wenn sich die Posten gemerkt haben, welches Hemd er anhatte?«, fluchte der Doppelgänger.
»Wer merkt sich denn so etwas?«, schimpfte einer der beiden Männer. »Komm jetzt her. Wir geben dir die Sachen und bereden, was du zu tun hast.«Sven war wieder an Deck gegangen, als der Bootsmann mit dem Boot zurückkam. »Na, haben Sie einen guten Fang einsammeln können?«, fragte er Mr Winner.
»Wir hätten das ganze Boot vollladen können, Sir. Und es sind Fische dabei, die keiner von uns kennt.«
»Vielleicht finden Sie noch genug Fischliebhaber unter den Matrosen, die Ihnen helfen können. Das Boot brauchen Sie nicht einzuholen. Mir ist eingefallen, dass ich mir die Kontrollstelle für Landgänger einmal ansehen muss.«
Sven ließ sich zu dem Landungssteg rudern, an dem sich alle Landgänger zurückmelden mussten. Sie wurden dort von den Spaniern kontrolliert, ob sie nicht illegal das Land verlassen wollten, und von den Amerikanern, damit sie nicht illegal Alkohol an Bord bringen konnten.
Die Kontrolle der Spanier war locker. Sie hielten nur wenige an, die etwas südländisch aussahen, und prüften, ob die Männer Englisch konnten und sich im Wortschatz der Matrosen auskannten.
Die Kontrolle der Flotte war etwas genauer. Die Männer gingen an einem Tisch vorbei und nannten den Schiffsnamen. In der Liste wurde nachgesehen, ob ihr persönlicher Name dort als Ausgänger eingetragen war. Dann mussten sie an zwei Maaten vorbei, die sie abtasteten, ob sie am Körper Alkoholflaschen schmuggelten. Natürlich achteten diese Maate auch auf Waffen, Bomben oder andere gefährliche Gegenstände. Wenn sie unbeanstandet blieben, konnten sich die Matrosen zu den anderen am Kopf des Landungssteges stellen, die von Booten zu ihren Schiffen gebracht wurden.
Als der Doppelgänger Bob Siltons zur Körperkontrolle kam, entdeckte ihn ein Bordkamerad, der schon auf das Boot wartete. Er rief seinen Namen und winkte. Der Doppelgänger winkte zurück, konnte aber keinen Namen rufen. Ihm wurde doch etwas unbehaglich. Das war seine erste Bewährungsprobe. Die Kontrolle fürchtete er nicht. Ein Maat spottete zwar über seine komischen Mitbringsel, aber das wehrte er mit einem Scherz ab. Doch jetzt musste er auf den Bordkameraden zugehen.
»He, wo hast du denn meinen Schal?«, rief der. »Du hast ihn dir doch vor dem Landgang geliehen.«
Der Doppelgänger fasste sich schnell. »Der gefiel mir doch nicht! Hast du schon vergessen, dass ich ihn auf deine Koje zurückgelegt habe?«
»Willst du mich verarschen, Bob? Du bist hier an der Kontrolle mit dem Schal vorbei. Dass wissen auch die anderen, die Landgang hatten. Hast du ihn bei deiner Hure gelassen, Bob?«
Sven Larsson hatte ihr Geschrei gehört, als sein Boot am Landungssteg anlegte. Als er zuhörte, hatte er auf einmal den Gedanken, wie man jemand an Bord schmuggeln konnte. Als Doppelgänger! Und wie konnte man ihn entlarven, wenn er sehr ähnlich war? Durch mangelnde Kenntnisse der Namen und Besonderheiten dieses Schiffs.
Er kletterte die Treppe hoch. Der Aufsicht führende Leutnant rief »Achtung!«, und meldete. Die Matrosen kümmerten sich nicht viel darum, und der Bordkamerad brüllte weiter: »Hey! Was hast du denn da auf einmal für Pickel am Hals? Dann hätte ich dir den Schal doch nicht geliehen.«
Sven ging auf die beiden zu, Sam und zwei bewaffnete Matrosen hinter sich.
»Von welchem Schiff seid ihr denn?«
Der Doppelgänger antwortete: »Von der Schuylkill , Sir.«
»Und wie heißt der Kapitän?«, fragte Sven nach.
Der Doppelgänger erschrak und stotterte. Der andere antwortete für ihn: »Mr Bob Ralton, Sir.«
»Lass ihn mal reden!«, forderte Sven.
Der Doppelgänger wiederholte: »Bob Ralton, Sir.«
Sven nickte und wollte nun wissen: »Und wie hieß das Schiff, das während der Ozeanüberquerung immer in eurer Kolonne vor euch segelte.«
Der Doppelgänger schloss die Augen. Es war vorbei. Einer solchen Befragung konnte er nicht standhalten. Weg! Er warf das Brot und die beiden Melonen Sven ins Gesicht und wollte über das Geländer des Landungsstegs ins Wasser springen. Aber Sam hechtete vorwärts, erwischte sein Bein und riss ihn um.
Es war vorbei! Als er aufstehen wollte, berührten zwei Entermesser seinen Hals. Da blieb er liegen.
Sven kümmerte sich erst einmal um das Brot und die Melonen. Das Baguettebrot war ungewöhnlich schwer. Er brach die Brotrinde weg und erkannte den Blechbehälter. Dann
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