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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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schlimmer als auf See.«
    Bald werden sie ihn wieder wegholen, dachte Sabrina und sagte leise: »Aber da hast du doch keine liebende Frau.«
     
    Schon am zweiten Tag des Jahres erreichte Sven ein Schreiben, in dem Mr Smith um dringende Rücksprache bat. Er zeigte es wortlos seiner Frau. Sabrina las, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Wir wissen doch noch gar nicht, was er will«, wollte Sven trösten.
    »Er will dich wieder auf See schicken, sobald das Eis es ermöglicht. Lieber Gott, lass es wieder so kalt sein wie im letzten Winter.«
     
    Mr Smith wünschte Sven ein gutes Jahr und fragte sogleich: »Wie bereit ist die Defence zum Einsatz?«
    »Rückruf der Urlauber, Füllung der Pulverkammer, Aufstockung der Vorräte. Acht Tage, Sir.«

»Ich habe Nachricht, dass General Benedict Arnold, der Verräter, sich zum Auslaufen vorbereitet, um in die Chesapeake Bay zu segeln und dort zu plündern. Außerdem hat sich bestätigt, dass England den Niederlanden den Krieg erklärt hat.«
    »Dann werden die Briten ihre Flotte noch mehr aufsplittern müssen, Sir«, warf Sven ein.
    Mr Smith nickte. »Ja, aber die Briten werden St. Eustatius und andere niederländische Besitzungen in Westindien erobern. Und woher erhalten wir dann die Waffen und Werkzeuge, die wir brauchen? Entweder aus Europa oder aus Südamerika. Auf jeden Fall müssen wir reagieren. Sobald Sie auslaufen können, sollen Sie erst vor den Küsten von Virginia und Nordkarolina patrouillieren und unsere Truppen unterstützen und dann in die Chesapeake Bay einlaufen, sofern der Arnold tatsächlich dort auftaucht.«
    »Mr Smith, für die Bucht sollten Sie mir aber eine Sloop oder eine Brigg zuordnen. Eine Fregatte allein ist durch viele flache Buchten zu sehr behindert, mit den Truppen an Land gut zu kooperieren.«
    Mr Smith überlegte kurz. »Das ließe sich wahrscheinlich arrangieren. Jetzt bereiten Sie schnell die Defence vor. In zwei Wochen haben wir mehr Informationen und sprechen wieder über Ihren Auftrag.«
     
    Die Tage hatten sich verändert. Sabrina und Sven lebten mit einer Last, die sie zu verbergen suchten, die aber für sie immer gegenwärtig war. Sabrina schaute immer wieder zum Fluss, ob seine schneebedeckte Eisdecke Zeichen von Rissen und Rinnen zeigte. Sven sah seinen lachenden und umhertollenden Kindern zu und sorgte sich, ob er sie wiedersehen würde.
    Es war mehr Verzweiflung als Leidenschaft, die sie in den Nächten zueinander trieb. Aber ihre Liebe war so groß, dass sie ihnen Kraft gab.
    »Es wird Zeit, dass ich an Land bleibe«, flüsterte Sven eines Nachts.»Ich bin nicht mehr wie früher, als ich Familie und Seefahrt verbinden konnte. Die Angst um euch nimmt mir die Unbefangenheit, die meine Stärke im Kampf war. Werde ich alt, Liebste?«
    »Es ist wohl der Lauf der Dinge, dass bei klugen Menschen die Gedanken stärker werden als die Muskeln. Erst wenn auch die Gedanken müde werden, wirst du alt.«
     
    Die Defence war längst an Gloucester vorübergesegelt. Vor ihrem Kiel lag die schmale Fahrrinne, die immer wieder von Eisschollen verdeckt wurde. Am Bug standen Männer, die mit langen Stangen versuchten, die Schollen abzuhalten. Zur Sicherheit war der Bug auch mit filzgefüllten Säcken geschützt, die vom Bugspriet herunterhingen.
    Sven stand am Bug und beobachtete angespannt die Eisdecke vor ihnen. Mit Handzeichen und Befehlen dirigierte er die Leute am Ruder und an den Brassen. Jetzt hatte er keine Zeit, an seine Familie zu denken, die sich tränenüberströmt von ihm verabschiedet hatte.
    »Verdammt!«, schimpfte er vor sich hin. »Warum ist das Eis immer noch so stark? Hier müsste der Salzgehalt im Wasser das doch schon verhindern.«
    Mr Waller, der Zweite Leutnant, hatte ihn gehört und geschmunzelt. »Es sind noch vier Kilometer bis zur Mündung, Sir. Bald haben wir es geschafft!«
    Der Matrose, der gerade mit seiner Stange eine Scholle weggeschoben hatte, verzog das Gesicht. Er dachte bei sich: Ja, ihr trinkt in eurer Messe ein Glas Wein, aber wir müssen die Wanten aufentern, und die sind vereist, Salz hin, Salz her.
    Im Kielwasser de Defence segelte die Kanonenbrigg Hudson . Auf ihr schimpften die Matrosen über die auf der Defence , die bequem auf dem großen, dicken »Sofa« dahinsegelten, während sie hier auf ihrem kleinen Boot schon von der ersten Welle durchnässt waren.
    »Warum schimpfen die Leute immer, Sir?«, fragte ein junger Midshipman den wachhabenden Leutnant. »Die Männer auf der Defence leiden doch

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