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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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größten Frachtseglers über den kleinen Schrank, der die Schiffspapiere und Karten enthielt. Aus den Augenwinkeln sah er Midshipman Grey, der zu seiner Begleitung kommandiert war. Er musste unwillkürlich schmunzeln, denn die Marinepistole, die Grey schussbereit in der Hand hielt, wirkte viel zu groß für ihn.
    Krachend flog die Tür auf, die zur fensterlosen Nebenkabine der Kajüte führte. Ein Mann mit offenem britischen Offiziersjackett stand in der Tür und schlug Leutnant Waller einen Eisenkasten über den Kopf, wie man ihn für Geheimmaterial verwandte. Waller sackte zusammen. Der Offizier wandte sich Grey zu, aber der hatte seine große Pistole fest mit beiden Händen auf den Eindringling gerichtet und schoss ihm durch die Brust.
    Als Mr Waller sich taumelnd wieder aufrichtete, sah er, wie Grey automatisch die Pistole nachlud, ohne dabei den britischen Offizier auf dem Boden aus den Augen zu lassen.
    »Er hatte einen Kasten mit Geheimmaterial in der Hand, Sir«, berichtete Grey. »Und Leutnant Bergson hat im Unterricht gesagt, wir müssten immer mit allen Mitteln verhindern, dass auf einem gekaperten Schiff feindliches Geheimmaterial ins Meer geworfen wird.«
    »Und da haben Sie ihn erschossen«, ergänzte Mr Waller, nachdem er die Schlagader des Toten abgetastet hatte.
    Als Leutnant Waller das alles Sven berichtete, fügte er an dieserStelle hinzu: »Da hat er wohl zum ersten Mal realisiert, was alles passiert war. Er ließ die Pistole sinken und schloss die Augen.«
    Sven nickte. »Respekt! Es ist doch seine erste Reise, und er ist erst dreizehn Jahre alt. Ich werde ihn zu mir bestellen und ihm ein Lob aussprechen.«
    »Das würde ihn sehr glücklich machen, Sir. Und er hat es verdient. Er versieht seinen Dienst auf der Hudson , als sei nichts geschehen.«
     
    Gegen Mittag war die ganze Aktion beendet. Sie hatten die vier Prisen in Chincoteague abgeliefert, und Defence und Hudson stürmten wieder in Richtung Süd. Die Mannschaften gingen lachend zum Mittagessen, denn die Barken waren beladen mit Material, das die Briten in den Werften und Gießereien um Westham erbeutet hatten.
    »Da wird auch das Marinekomitee mitbieten«, prophezeite Bootsmann Albus dem Master. Aber Mr White nickte nur abwesend, denn er beobachtete, wie die älteren Midshipmen dem jungen Mr Grey mit ungewohntem Respekt gegenübertraten, als dieser vom Kapitän kam und bis über beide Ohren strahlte.
    Dem Geheimmaterial entnahm Sven, dass General Arnold den Fluss James bis nach Richmond emporgesegelt war und am Ufer Werften, Lager, Fabriken und Wohnhäuser geplündert und verbrannt hatte. Ungeschminkt war auch erwähnt worden, dass die Plünderer gemordet und vergewaltigt hatten.
    »Er will nach Portsmouth zurück und sich dort verschanzen«, berichtete Sven Mr Brent, dem Commander der Hudson . »Wenn er sich an Land verschanzt, können wir den Bestien schwer beikommen.«
    »Ich bezweifele, Sir, ob Arnold mit Portsmouth eine gute Wahl getroffen hat. Das liegt nah genug am Atlantik, sodass dort auch die großen französischen Schiffe Truppen anlanden könnten«, entgegnete Brent.
    »Das sehe ich auch so. Vielleicht können wir ihn erwischen, wenn er sich eine andere Zuflucht sucht.«Alle Ausgucke waren doppelt und dreifach besetzt, als sich die beiden amerikanischen Schiffe an der Küste von Norfolk vorbei in die Chesapeake Bay tasteten. Es war einer dieser frühen Sonnentage im Februar, aber niemand an Bord genoss das gute Wetter. Alle spähten aus oder wachten an Kanonen und Gewehren.
    Leutnant Waller hatte Midshipman Grey als seinen Melder bei sich. Bootsmann Albus machte den Master lächelnd darauf aufmerksam.
    Sie schlichen sich in die Hampton Roads hinein und sahen vor Portsmouth viele Masten. Die Defence und die Hudson versteckten sich in einer kleinen Bucht, und Sven ließ sich zu einem winzigen Fischerdorf rudern. Sam, Walter Jungmann und Albert Holt begleiteten ihn.
    Die Fischer wussten, dass mindestens zwei britische Fregatten und dazu Sloops und Briggs vor Portsmouth lagen. »Die Rotröcke schanzen am Stadtrand, aber sie haben gestern auch eine Sloop mit einem Transporter in das Innere der Bay geschickt«, brabbelte ein alter Mann.
    Sven verabredete mit ihnen, dass sie Sam am nächsten Morgen auf einem ihrer Boote mitnehmen und vor Portsmouth fischen würden.
    »Zwei Fregatten, drei Kanonenbriggs und etwa zehn kleinere Transportschiffe liegen vor Ufer, Sir«, berichtete Sam am nächsten Abend. »Sie schanzen und schaffen

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