Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
du?«
»Es geht ihnen gut. Sie freuen sich sehr, wenn ich von denEnkelkindern berichte. Sie sind nur traurig, dass der Krieg noch keinen Besuch bei uns und bei deiner Schwester erlaubt.«
Sven richtete sich auf. »Was bin ich nur für ein herzloser Bruder. Ich habe noch gar nicht nach meiner Schwester und meinem Schwager gefragt.«
Sabrina strich ihm über die Schulter. »Nun sei nicht zu streng, Liebster. Hattest du denn an einem dieser drei Tage mehr als ein paar Minuten zur Besinnung? Aber Ingrid und ihrem Henry geht es gut. Henrys Praxis wächst und wächst. Sie haben im Hospital angebaut und zwei Krankenpfleger fest angestellt. Und ihr Sohn, unser Neffe Edgar Humphrey, ist nun ein halbes Jahr alt und gesund. Wir müssen sie bald besuchen.«
Sven lehnte sich erleichtert zurück. »Nun geht es mir besser, Sabrina. Du machst mein Herz leicht und glücklich. Streichele nur weiter so über meine Schulter.«
Sabrina lächelte hintergründig. »Darf ich dich auch küssen, Schatz?«
Er küsste sie als Antwort, und er antwortete häufiger, als sie gefragt hatte. Die Leidenschaft verdrängte ihre Erschöpfung, und sie liebten sich, bis sie sich wieder erschöpft in den Armen lagen, aber diesmal ohne Gedanken und Sorgen.
Sven wachte aus Gewohnheit schon vor dem Morgengrauen auf. Als ihm klar wurde, dass er nicht auf dem Schiff, sondern in seinem Heim war, lehnte er sich entspannt zurück und schlief wieder ein. Aber in seinem Kopf war mit der Erkenntnis, dass er daheim war, auch die Erinnerung an die leidenschaftliche Vereinigung mit seiner Frau geweckt worden und führte nun ein Eigenleben.
Nach einiger Zeit tastete er im Halbschlaf neben sich. Und dann spürte er, dass es nicht einer der vielen Wunschträume, sondern Realität war. Er war hellwach und musste sich zurückhalten, um Sabrina langsam auf den Weg vom Schlaf in die Leidenschaft zu führen.
»Es ist wirklich wahr!«, flüsterte dann auch Sabrina, als sie Erfüllung gefunden hatte. »Du bist bei mir. Es ist nicht nur ein Traum.«
Sven küsste sie zärtlich. »Aber es hat wie ein Traum ein Ende, Liebling. Die Pflicht ruft. Ich muss heute Nachmittag mit Mr Bradwick sprechen und würde dich gern dabei haben. Wenn es für uns gut werden soll, müssen wir beide über die Geschäfte der Reederei informiert sein und an den Entscheidungen teilhaben.«
»Wunderbar, Sven. Du siehst es also ein. Du musst daheim bleiben und kannst nicht mehr monatelang auf dem Ozean umherschippern.«
»Halt! Davon habe ich nichts gesagt«, protestierte Sven.
»Doch! Du hast ausdrücklich gesagt, dass wir über die Geschäfte der Reederei informiert sein und mit entscheiden müssen. Das kann niemand, der monatelang auf See ist.« Sabrina schaute ihn triumphierend an.
Er lächelte. »Manchmal ist es auch anstrengend, eine so kluge Frau zu haben. Du weißt, wie ich es meinte. Wenn ich hier bin, halte ich den Kontakt. Wenn ich auf See bin, vertrittst du mich. Bradwick und du, ihr informiert mich durch Briefe.«
Sabrina blickte ihn nun sehr ernst an. »Du wirst dir nicht immer das Angenehmste aussuchen können, Sven. Sollte einmal die Zeit kommen, in der ich für meine Kinder oder die Reederei Zeit haben muss, werde ich immer die Kinder wählen. Dann wirst du da sein müssen.«
Sven nickte. »Die Zeit wird kommen. Ich beginne, es einzusehen. Aber heute Nachmittag bist du dabei?«
Sie hatten daheim eine kleine Mahlzeit zu sich genommen und waren dann in das Boot gestiegen. Sam und Billy begleiteten sie. Joshua wurde auf dem Schiff gebraucht.
Mr Bradwick begrüßte sie herzlich, und bot ihnen Kaffee, Tee oder Wein an. Sie entschieden sich für Kaffee, und als ihre Tassen vor ihnen standen, eröffnete Mr Bradwick die Besprechung.
»Heute treffen wir uns zum ersten Mal als nahezu gleichberechtigte Partner. Unsere Väter waren seit Jahrzehnten enge Freunde. Wir kennen uns seit vielen Jahren. Da scheint es mir nicht unzumutbar, wenn ich Ihnen vorschlage, dass wir uns mit dem Vornamen anreden, um dieser Verbundenheit auch äußerlich Ausdruck zu geben.«
»Da wir häufiger miteinander zu tun haben werden, Mr Bradwick, als Sie mit meinem Mann, will ich einmal für uns sprechen. Wir sind sehr geehrt und erfreut, dass unsere Familien nun auf dieser Basis zusammenarbeiten. Ich werde es immer gern hören, wenn Sie zu mir Sabrina sagen.«
»Und ich werde stolz sein, wenn Sie mich mit Richard anreden. Und bitte, schließen Sie meine Frau Anne in dieses Freundschaftsband
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