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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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verlangsamte seine Schritte. »Sven, ich kenne einen Arzt, der mit General Washington befreundet ist. Er hält große Stücke von seinem Freund. Aber er sagt, Washington seien die Hände gebunden, weil unsere Milizen nach Hause gingen, sobald die unmittelbare Gefahr für ihre nähere Heimat vorbei sei. So könne man keine Armee aufbauen.«
    »Ich höre das auch von der Armee. Wir haben die Probleme in der Flotte, dass Kriegsschiffe nicht auslaufen können, weil sie nicht genug Seeleute finden. Die lassen sich lieber von Kaperschiffen anwerben, weil sie dort größere Gewinne erwarten. Da wir Soldaten und Seeleute nicht mit Zwang rekrutieren können, werden wir mit diesen Problemen leben müssen. Ich persönlich habe keineSchwierigkeiten, Seeleute zu finden, weil ich in dem Ruf stehe, immer Prisen zu kapern.«
    »Das ist in der Landarmee schlechter«, betonte Henry. »Aber Washington hat jetzt auch ausländische Offiziere, um die Truppen besser zu drillen. Aus Preußen kam ein Major von Steuben und aus Frankreich ein Marquis de Lafayette. Man redet bei uns aber jetzt viel davon, dass die Briten Truppen in die südlichen Staaten senden wollen, weil sich dort viele Loyalisten offen zum König bekennen.«
    Sven schüttelte den Kopf. »Das werden die Briten nicht schaffen, solange d’Estaing mit seiner Flotte so überlegen ist. Wenn die französische Flotte nur sechs Tage früher angekommen wäre, hätte es ein Desaster für die britische Flotte und ihre Transporter beim Rückzug aus Philadelphia gegeben. Ich hoffe, dass d’Estaing jetzt Howes Schiffe vor New York energisch angreift.«
    »Kennst du ihn?«
    »Flüchtig. Ich habe mich auf seinem Flaggschiff gemeldet, und er hat ein paar bedeutungslose Sätze mit mir gewechselt.«
    Henry sah Sven an. »Das klingt aber nicht so, als ob du von ihm beeindruckt seist.«
    »Das bin ich auch nicht. Ich hatte erwartet, dass er sich genauer nach den Bedingungen erkundigen würde, die er bei uns vorfindet.«
    »Hoffentlich täuscht dein Eindruck.«
    »Das hoffe ich sehr, Henry. Die Franzosen sind nach New York gesegelt, um Admiral Howe dort anzugreifen.«
     
    Sven schlief lange in der Nacht nach ihrer Heimkehr nach Gloucester. Sabrina war vor ihm aufgewacht und hatte ihn voller Liebe angeschaut, wie er dort lag, die Decke halb abgestrampelt. Sie sah seine kräftigen Schenkel, die Wunden, die er im Krieg erlitten hatte, und sie fühlte die Lust der letzten Nacht wieder in sich aufsteigen.
    Aber dann sagte sie sich, dass er nach seiner Rückkehr kaum Zeit zum Ausruhen hatte, und ging leise aus dem Zimmer, um sich um Frühstück und die Kinder zu kümmern.
    Kurz vor neun Uhr weckte sie ihn dann mit Lilian an der Handund Einar auf dem Arm. Lilian krabbelte gleich zu Sven ins Bett, und Einar fuchtelte mit seinen kleinen Ärmchen umher, als Sabrina ihn neben seinen Vater legte.
    »Lieb sieht es aus, wie ihr drei dort liegt. Man müsste immer einen Maler zur Hand haben, der solche Bilder festhält.«
    »Wenn die Geschäfte gut gehen in der Reederei, dann kannst du einen im Haushalt anstellen, Liebste. Aber jetzt muss ich erst einmal in unseren Baderaum, um mich etwas frisch zu machen.«
    Sie frühstückten, als Sven noch im Morgenmantel war, und saßen bei dem schönen Wetter auf der Terrasse zum Fluss. Lilian zeigte, wie sie selbst essen konnte. Einar wurde von Sabrina und Sven abwechselnd gefüttert. Die Hunde lagen brav in der Nähe und sahen ihnen unverwandt zu und warteten, dass ihnen etwas zugeworfen wurde.
    Sven hatte den Blick von Lilian zu Sabrina wandern lassen und dabei auf dem Fluss ein größeres Schiff unter Segeln gesehen. Er blickte genauer hin.
    »Das ist die Enterprise , Sabrina, mein altes Schiff. Karl Bauer kommt nach Philadelphia. Mein Gott, ich hab ihn lange nicht gesehen. Was würdest du sagen, wenn ich ihn heute Abend zum Essen mit zu uns bringe?«
    Sabrina hätte am liebsten gesagt, dass sie mit Sven allein sein möchte, aber Karl Bauer war seit vielen Jahren ein so guter und lieber Freund, dass sie seinen Besuch nicht abwehren konnte. »Bring ihn mit, Sven. Ich erinnere mich, dass er so gern Sauerkraut aß.«
    »Das ist wohl sein deutsches Erbe. Er wird dann sicher auch seine Familie in Germantown besuchen. Aber ich wette, dass er vorher jemanden in Philadelphia aufsuchen wird.« Und er erzählte Sabrina die Geschichte, wie sich Karl an Bord eines Auswandererschiffes ein wenig in die Tochter eines deutschen Schriftsetzers verguckt hatte, den beim

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