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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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später, Sven war längst wieder auf See, erhielt Sabrina einen Brief von Elisabeth aus Charleston.
    »Liebste Sabrina! In Schmerz und Scham schreibe ich dir diesen Brief. Ich habe erfahren, dass mein ehemaliger Mann Benedict euch hintergangen und die Lagergüter noch einmal verkauft hat. Die Nachricht wurde in Charleston wie ein Präriefeuer bekannt. Niemand hat ihm mehr ein Wort geglaubt, und er ist jetzt in St Augustine. Mich hat er schon nach unserer Ankunft hier verlassen. Eine Geliebte war uns vorangereist, und er zog zu ihr, ohne von mir und unserem Sohn Abschied zu nehmen. Ich fand zum Glück die Hilfe einer jüngeren Kusine meiner Mutter, wurde als Lehrerin angestellt und kann mich und meinen Sohn ernähren. Ich muss oft an dich denken. Bitte verzeih mir, dass ich meinem Mann nicht zutraute, dass er meine engste Freundin und mich betrügen würde. Ich denke oft an dich. Grüße Sven. Bitte schreib mir, wenn ihr mir verzeiht.« Sven strebte mit eiligen Schritten dem Büro von Mr Smith zu. Die vorletzte Juliwoche war für ihn weniger arbeitsreich und endlich urlaubsähnlich gewesen. Und dann platzte in die gemütliche Ruhe mit Frau und Kindern die Nachricht herein, das Schiff sei auslaufbereit zu machen und er habe am nächsten Morgen die Befehle bei Mr Smith abzuholen.
    In der letzten Nacht hatte sich Sabrina an ihn geklammert, als wollte sie ihn für immer festhalten. Sven wusste: Muße und Urlaubsstimmung waren vorbei. In allem war ein Hauch Abschied. Nun wollte er von Mr Smith auch wissen, was vor ihm lag.
    Vor dem Büro sah Sven einen Mann in Kapitänsuniform stehen. Nanu? Das war Karl Bauer. In den letzten Tagen hatte er nicht an ihn gedacht.
    Karl strahlte ihn an und rief beim Händeschütteln: »Stell dir vor, ich habe Hanna gefunden!«
    Sven machte wohl ein etwas verdutztes Gesicht, denn er fügte hinzu: »Na, die Hanna Lader vom Auswandererschiff.«
    »Sag bloß! Wie war’s?«
    »Schön! Ich war zwei Mal mit ihr spazieren und im Café. Wir nennen uns beim Vornamen, und sie sagte, es sei wunderbar, dass der Zufall uns wieder zusammengeführt habe. Wenn ich auslaufen muss, werde ich sie bitten, auf mich und die Verlobung zu warten.«
    »Donnerwetter! Aber wieso Zufall? Du wusstest doch, wo du sie finden konntest.«
    Karl lächelte verschmitzt. »Ach, das hätte doch zu aufdringlich gewirkt. Einfach hingehen und klopfen? Nein, ich habe die Wohnung ausgekundschaftet. Und als Hanna wegging, lief ich ihr zwei Straßen weiter über den Weg. Nun war es ein Wink des Schicksals!«
    »Ich hätte dich nicht für so raffiniert gehalten, Karl, woher hast du das?«
    »Ich war jahrelang mit einem Menschen zusammen, bei dem habe ich mir das abgeguckt.«
    Sven stieß ihn in die Seite. »Komm rein, ehe du mich noch mehr madig machst.«
    Als sie Mr Smith sahen, waren Scherz und Freude wie weggewischt.Er blickte sehr ernst und sagte nach flüchtiger Begrüßung: »Meine Herren, die Dinge stehen schlecht für uns. Sie sollen versuchen, da etwas zu ändern. Kommen Sie bitte zur Karte!«
    Kein Schluck Wein, keine Frage nach der Familie. So hatte Sven Mr Smith noch nie erlebt.
    »Meine Herren«, sagte er ohne weitere Floskeln. »Unsere Lage ist sehr ernst. Sie kennen unsere Verluste in diesem Jahr: die Fregatte Randolph , die Sloop Alfred , die Sloop Columbus , die Fregatte Virginia und die Fregatten Effingham und Washington , die auf dem Delaware von den Briten verbrannt wurden, bevor sie überhaupt ausliefen. Dem stehen einige spektakuläre Raubzüge vor Englands Küsten gegenüber. Es gibt eine Fraktion im Marinekomitee, die Angriffe auf Englands Küsten befürwortet, weil wir dadurch britische Schiffe in der Heimat binden.
    Ich gehöre nicht zu dieser Fraktion. Ich bin der Meinung, dass es unser Hauptziel sein muss, den britischen Nachschub nach Amerika zu stören und Angriffe auf unsere Küsten zu verhindern. Unsere zahlenmäßig weit unterlegene Flotte hat nun die Unterstützung einer überlegenen französischen Flotte erhalten. Wir haben einen mächtigen Verbündeten.
    Aber die ›Hilfe‹ des Verbündeten war bisher eine einzige Enttäuschung. D’Estaing hat die britische Flotte im Delaware verpasst und ist jetzt vor New York abgesegelt, ohne die Briten anzugreifen, wie mir durch Kurier gemeldet wurde. Aber diejenigen, die gegen amerikanische Flotten waren, verstecken sich hinter diesem ›Verbündeten‹, um die Ausgaben für unsere Flotte zu kürzen. Ich habe Informationen, dass die Ausgaben für die Staatsflotte

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