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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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»Danke!«»Nun hatten wir doch zwei Nächte, Joshua«, sagte der Master zum Bootsmann. »Ich habe das Essen wieder genossen. Die Küche in Charleston ist unübertroffen.«
    »Ich habe es mir auch schmecken lassen. Der Sam hat noch anderes genossen, aber das ist für mich vorbei.«
    Mr White lächelte ihn an. »Eine gewisse Adeline steht dem im Wege, nicht wahr?«
    »Woher weißt du das denn schon wieder, George?«
    »Wir sind doch nun auch schon eine Weile zusammen, Joshua. Ich kenne das Personal vom Kapitän. Da schnappt man schon mal ein Wort auf. Sie freuen sich doch alle für dich. Und ich rede hier an Bord nichts rum.«
    Joshua klopfte ihm auf den Arm. »Schon gut, George. Ich hoffe, dass ich dich bald zur Hochzeit einladen kann.«
    »Das wäre für mich eine große Freude, Joshua.«
     
    Sven saß mit seinen Offizieren beisammen. »Vom Beauftragten des Marinekomitees in Charleston weiß ich, dass man einen britischen Angriff auf Savannah in nächster Zeit vermutet. Wir sollen zwischen Savannah und New York aufklären, ob wir Aktivitäten zur Erkundung oder Versorgung beobachten.«
    »Aktivitäten zur Versorgung wären mir lieber, Sir«, warf Mr Flinders ein.
    »Wie kann man nur so habgierig sein«, scherzte der Zweite.
    Sven passte es nicht, dass sich die Offiziere so ungefragt in seinen Vortrag einmischten. »Meine Herren, dies ist kein bunter Abend«, tadelte er mit ernster Stimme, und seine Leutnants guckten sich bedeutsam an. Der »Alte« war nicht in Stimmung.
    »Gleichzeitig sollen wir auch ein Auge auf die Chesapeake Bucht haben, inzwischen ein Sorgenkind des Komitees und der Reeder. Wir werden in bewährter Formation die Küste auf und ab segeln. Bitte überprüfen Sie die Ausgucke und üben Sie an Kanonen und Handwaffen.«Die ernste Stimmung des Kapitäns färbte ab. Die Mannschaften hatten beim Drill nichts zu lachen. Auch an den Segeln und in der Takelage gab es aufgeschürfte Hände und Beulen an den Beinen. Und dann verschlechterte sich auch noch das Wetter, das sie bisher verwöhnt hatte.
    Der Master kam zum Kapitän. »Sir, die Wolkenformationen im Süden und das Absinken des Barometers gefallen mir gar nicht. Ich befürchte einen schweren Sturm.«
    Sven sah ihn an. »Ich komme gleich mit an Deck, Mr White. Wir sollten dann Kurs auf die offene See nehmen und alle Vertäuungen überprüfen.«
    Sie standen beide an Deck und diskutierten über die Wolkenformationen und ihren Vorhersagewert, über die Entwicklung des Barometerstandes, den Vogelflug, die Farbe des Wassers und was Seeleuten so alles Hinweise auf kommende Stürme geben kann. Ihre Schlussfolgerung war klar: Das Schiff musste in aller Eile sturmklar gemacht werden.
    Die Enterprise erhielt ihr Signal. Die Offiziere und der Bootsmann waren nicht überrascht. Sie hatten die Befehle erwartet und leiteten schnell und routiniert ihre Maßnahmen ein. Auch Kapitän Bauer hatte seine Schlüsse gezogen. Als die Enterprise sich auf Rufweite genähert hatte, stand jemand mit der Schiefertafel neben ihm.
    »Welche Treffpunkte, Sir?«, fragte er. Der Schreiber neben ihm notierte sorgfältig Längen- und Breitengrade. »Wie dicht sollen wir aufschließen, Sir?«, fragte er noch.
    Sven hatte sich für einen Kilometer entschieden. Dann war alles klar. Sie winkten sich zu, wünschten sich alles Gute und konnten sicher sein, dass auf beiden Schiffen alles getan wurde, um einen Sturm abzuwettern.
     
    Der junge Matrose Slobodan mit seinem struppigen schwarzen Haaren zurrte mit dem Matrosen Björn weitere Taue um Kanone drei. Slobodans Eltern waren aus Polen eingewandert. Björn selbst war noch in Schweden geboren worden und seit fünf Jahren Amerikaner.
    Björn fuhr schon lange zur See, Slobodan erst seit einem Jahr.
    »Nun mach schon!«, schrie Björn und zog den Knoten fest. »Wir müssen zur nächsten Kanone.«
    »Meckere nicht dauernd! Du machst doch bloß die Knoten und ich muss die Taue holen.«
    »Ich lege sie auch richtig rum. Du kannst ja nicht einmal das Kanonenrohr von einer Rah unterscheiden, du Polacke.«
    »Nenn mich nicht Polacke, du versoffener Schwedenarsch. Ich bin in Amerika geboren.«
    Björn ließ das Tau los und hob den Arm.
    Da packte auf einmal eine Hand seinen Arm. »Seid ihr wahnsinnig?«, brüllte Joshua sie an. »Wir arbeiten, um zu überleben, und ihr streitet euch, wer der bessere Amerikaner ist. Amerikaner ist nur, wer den anderen anerkennt, woher er auch kommt, wenn er für unsere Freiheitsrechte kämpft. Wenn ihr das nicht

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