Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
dass Sie Savannah noch einmal anlaufen. Gestern kamen Depeschen vom Marinekomitee, mit einem ganzen Sack anderer Post übrigens. Das Komitee hat neue Befehle für Sie. Ich hätte Ihnen einenSchoner nachsenden müssen, aber die unserer Navy sind gerade alle unterwegs. Nun sparen wir das Geld und brauchen kein Schiff anzuheuern.«
    Sven waren das entschieden zu viele unnötige Worte. »Wissen Sie, was die Befehle fordern?«, fragte er recht kurz.
    »Ich weiß nur, dass Sie sofort zum Delaware zurücksegeln sollen. Die Karibik ist gestrichen.«
    »Das wird nicht alle erfreuen«, stellte Sven fest.
     

Der Angriff auf Savannah (November 1778 bis Juni 1779)

    Die Stimmung auf der Liberty war schlecht. Viele hatten sich auf die Karibik gefreut. Auf unbekannte Inseln, billigen Rum und braune Frauen, heißblütig, erwartungsvoll.
    »Und nun heißt es wieder Herbststürme, Kälte und langweilige, graue Häfen mit teuren Weibern«, klagte Leutnant Potter, der die Karibik noch nicht kannte.
    »Mit euch jungen Burschen ist es doch immer dasselbe. Nach vier Wochen Karibik sehnt ihr euch dann nach den grünen Küsten des erfrischenden, klaren, sauberen Nordens und habt die Hitze, den Dreck und die Unordnung satt«, kritisierte Mr Flinders, der Erste.
    Sie saßen in der Offiziersmesse und hatten gerade ihr Abendessen verspeist.
    »Seien Sie nicht zu streng, Mr Flinders«, mahnte der Schiffsarzt. »Die Karibik wollen doch alle mal erleben, und wenn ich zum Beispiel an St Lucia und die Grenadines denke, da gibt es so viele schöne und unberührte Landschaften. Dort wäre ich auch gern wieder gewesen.«
    Der Master grinste. »Na, Doktor, denken Sie gar nicht an die Nebeneinnahmen, die Ihnen die Behandlung der Lustseuche einbringt? Und die ist in der Karibik nicht gerade selten.«
    Die anderen klopften auf den Tisch und lachten.
    »Sie sind Banausen, meine Herren, dass Sie immer an so etwas denken. Dann müsste ich mir London als Reiseziel ausdenken. Da sind pro Einwohner die meisten Huren, und die Geschlechtskrankheit ist dort am häufigsten.«
    »Da lässt der König Sie ja jetzt nicht hin«, ulkte Leutnant Will.
     
    Sven saß während dieser Scherze in seiner Kajüte und las Sabrinas Briefe. Sie glaubte, dass sie wieder schwanger sei. Freude und Sorge stritten in Sven. Er freute sich auf das Kind, und er sorgte sich um die Geburt. Was konnte nicht alles passieren? Er musste an Dr. Kellaghan, seinen Schwager, schreiben. Ob der Sabrina nicht vorsorglich bei sich aufnehmen sollte?
    Aber das würde Sabrina nicht wollen. Sie wollte sich ja immer um alles kümmern, um den Haushalt, ihre Gesellschaft zum Wohl der Kriegsgefangenen und um die Reederei. Auch über die Wachen, die er ihr nach der Drohung Redbooks verordnet hatte, mokierte sie sich. Was könne ihr der Maulheld schon anhaben? Ihre Nachbarn passten doch auf.
    Was sich seine Frau so dachte? Wenn der Redbook mit einem Haufen dieser Banditen dort auftauchte und die ersten Nachbarn abschlachtete, dann wagte doch niemand mehr einen Mucks. Man musste froh sein, dass solche Raubmörder Gloucester noch nicht heimgesucht hatten. Na ja, nun waren die Wachen jedenfalls da, und Jack Jackson, der neue Diener, war ja auch kampferprobt.
    An der Tür brummte Rocky. Sven sah auf die Wanduhr. Mein Gott! Rocky musste ja an Deck, um sich zu entleeren. Daran hatte er nicht mehr gedacht.
     
    Es war eine klare Nacht. Der Wind kam mehr von steuerbord als von achtern. Man merkte es auch an der Schräglage des Decks.
    Rocky rannte zu seiner Schütte. Als er sein »Geschäft« beendet hatte, kam er zu Sven aufs Achterdeck, um sich ein Lob abzuholen. Komisch, dachte Sven kurz. Kinder und Hunde werden gelobt, wennsie sich entleeren. Und wer lobt mich dafür? Aber da knurrte Rocky schon. Er schnüffelte und horchte steuerbord voraus.
    Sven starrte in die Richtung, aber er sah und hörte nichts. »Mr Grieve«, bat er den diensthabenden Midshipman. »Holen Sie mir bitte das Nachtglas und die Sprechtrompete.«
    Achille Grieve kam mit den Geräten angelaufen. »Schauen Sie mal, Mr Grieve, wohin Rocky schnüffelt. Horchen Sie dorthin mit der Sprechtrompete, und ich spähe mit dem Nachtglas aus.«
    Aber es war nichts zu sehen oder zu hören. Ja, einmal glaubte Sven, einen Schatten zu sehen, aber dann sah er wieder nichts. »Mr Grieve, stellen Sie einen Mann mit guter Nachtsicht und einen mit gutem Gehör hierher. Die sollen die ganze Zeit in diese Richtung aufpassen. Rocky knurrt ja nicht umsonst und weiß

Weitere Kostenlose Bücher