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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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anscheinend Befehl hatte, sich zu zerstreuen und zu flüchten. Aber die Enterprise war so schnell, der konnten nicht alle davonsegeln.
    Sven beobachtete sorgfältig, wie die feindliche Fregatte segelte. Wie gut wurde sie gesteuert? Wie schnell und exakt führte sie neue Manöver aus? Er kam zu dem Schluss, dass es sich um ein gut geführtes Schiff mit eingespielter Besatzung handeln müsse. Das würde ein harter Kampf werden.
    »Lassen Sie zwei Kugeln laden, Mr Johnson!«, befahl er. Dann schaute er zur Enterprise . Sie hatte eine gute Position und würde bald die ersten Schiffe erreichen.
    Die Entfernung zur Geleitfregatte betrug nur noch vierhundert Meter. Sven befahl: »Ruder hart steuerbord!« Das würde sie hinter das Heck des Gegners bringen.
    Sven beobachtete durch sein Teleskop den feindlichen Kommandanten. Was würde er tun? Der Kommandant war ein erstaunlich junger Mann in Galauniform. Er wedelte mit einem anscheinend seidenen Taschentuch herum. Erstaunlich bei einem so gut geführten Schiff.
    Jetzt schien ein älterer Leutnant neben ihm etwas zu fragen oder zu sagen. Der Jüngling nickte, und der Leutnant hob die Sprechtrompete. So ist das, dachte Sven. Der Erste Leutnant kommandiert in Wirklichkeit. Der junge Stutzer ist irgendein Günstling, der immerhin so viel Verstand hat, einem erfahrenen Seemann die Kommandos zu überlassen.
    Nun beobachtete Sven, was geschah. Sie wollten entgegensteuern und so die Liberty vom Bug aus beschießen. Sofort nahm Sven seinKommando zurück. »Belegt das Ruder, wie es geht. Feuer frei nach Zielauffassung!«
    Die Richtkanoniere starrten über das Kanonenrohr. Jetzt wanderte durch die Drehung des Gegners sein Heck in ihr Blickfeld. »Achtung!«, warnten sie noch einmal und prüften, dass niemand in der Rücklaufbahn der Kanonen stand. »Feuer!«
    Vom Zündloch fraß sich die Flamme in die Kammer. Das Pulver explodierte, trieb die Kugeln aus dem Rohr und schleuderte die Kanone zurück, bis die Brooktaue sie bremsten. Und nun brüllten die Maate und trieben die Kanoniere an, die Kanonen schnell neu zu laden.
    Sven und Mr Flinders beobachteten, wie ihre Kugeln trafen. Sie hatten den Gegner nicht ganz von achtern erwischt, sondern etwas schräg. Die Backbordseite des Hecks schien unbeschädigt. Dafür wühlten sich die Kugeln von der Steuerbordseite schräg nach vorn durch das Schiff, rissen einen Teil der Bordwand heraus. Zwei Backbordkanonen stürzten ins Meer.
    »Nicht schlecht!«, murmelte Mr Flinders für sich.
    Sven entschloss sich, noch eine Breitseite zu feuern und dann abzudrehen. Dem Melder sagte er, die Scharfschützen sollten auf den Ersten Leutnant zielen.
    Die zweite Breitseite stotterte hinaus. Diesmal wurde die Steuerbordseite des Hecks zerfetzt. Der Besanmast des Gegners schwankte. Er musste in seinem Bodenteil beschädigt sein.
    Sven gab die Ruderkommandos und beobachtete, wie sich ihre Position zum Gegner veränderte und wie der Gegner reagierte.
    »Was macht die Enterprise ?«, fragte er Mr Flinders, denn er durfte den Gegner jetzt keine Sekunde aus den Augen lassen.
    Mr Flinders blickte hinüber und meldete: »Sie hat ein Schiff versenkt. Zwei Schiffe haben sich gerammt. Die anderen flüchten durcheinander. Die Enterprise ist unter ihnen und feuert mit beiden Seiten.«
    Sven sah, wie drüben die Segel neu gebrasst und das Ruder gelegt wurde, und gab wieder die entsprechenden Kommandos, um nicht vor die Breitseite des Gegners zu kommen. Wieder konnten sie sein Heck treffen. Und diesmal hatte eine Kugel den Ersten Leutnant umgerissen. Der Kapitän winkte einen anderen Offizier zu sich heran.
    Nach einer weiteren halben Stunde beobachte Sven, dass drei Backbordkanonen des Gegners schräg hinunterhingen. Sie waren zerstört. »Mr Johnson, wir passieren ihn mit der Steuerbordbatterie und legen uns vor seinen Bug. Traubengeschosse auf die Kugel!«
    Die Mannschaften jubelten. Das musste die Entscheidung sein.
    Ihre Kanonen schossen und luden in noch nie erreichtem Tempo. Bei dem Briten fetzten die Balken und Bretter aus der Bordwand. Geschütze stürzten um. Kanoniere wollten wegrennen und wurden durch Maate zurückgetrieben.
    Und dann hallte der Schrei ihres Bootsmanns über das Deck: »Vorbramstenge zerschossen. Klüver und Vorstengestagsegel ausgefallen. Vormasttrupp aufentern. Tempo!«
    Sven sah nach oben. Das war die Katastrophe! Ein unglücklicher Schuss hatte die Marsstengestage ihres Haltes beraubt. Dadurch waren die Segel ausgefallen, die er für schnelle

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