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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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solche Wörter kennt«, tuschelte der Master zum Bootsmann.
    »Ja, alles weißt du auch nicht«, antwortete Joshua.
    Drei Frachter brannten, als sie auf die zweite Mittelkolonne zusegelten. Eine Sloop kam durch die Außenkolonne auf sie zu.
    »Zwei Strich West!«, befahl Sven. »Steuerbordseite feuert auf die Sloop, Backbordseite auf die Brigantine! Feuer frei!«
    Jetzt mussten sich die Kanonen an beiden Seiten die Kanoniere teilen. Das Laden dauerte länger. Aber die Sloop hatte einen Mast verloren und die Brigantine schor aus, um Segel zu ersetzen. Die Liberty konnte ungestört die Steuerbordkolonne angreifen.
    Eine große Brigg war ihr Opfer. Und diesmal war es ein Truppentransporter. Als er brannte, kamen von den anderen Schiffen Boote, um die Mannschaften zu retten. Die Liberty hielt vom Konvoi ab, denn schon segelte ein Vierundsiebziger auf sie zu.
    »Lassen Sie die Schäden feststellen, Mr Flinders. Ich gehe ins Hospital. Heute Nacht müssen wir mehr schaffen. Vier Schiffe sind ein mageres Ergebnis«, schimpfte Sven.
    »Und kein Cent Prisengeld!«, ärgerte sich ein Kanonier. »Dat ist noch weniger als mager.«
    »Es gibt doch Versenkungsgeld, wenn wir im Kampf Schiffe versenken«, korrigierte ihn sein Geschützführer.
    »Gilt dat nicht bloß für Kriegsschiffe?«, fragte der andere zurück.
     
    Der Schiffsarzt operierte mit blutverschmierter Schürze. Sein Patient schrie fürchterlich, bevor er ohnmächtig wurde. Aber die Sanitäter hatten ihn eisern festgehalten.
    »Das ist der Zweite, den ich amputieren muss. Außer dem einen Toten haben wir drei Schwer- und vier Leichtverletzte«, meldete Dr. Bader. »Die werden es wohl alle überleben.«
    Sven sah nach den Leichtverletzten und sprach mit ihnen. Sie waren dankbar für den Zuspruch und tranken mit Genuss den Rum, der ihre Schmerzen betäuben sollte.
    Sven ging in seine Kajüte und ließ sich von Martin ein Brot mit Wurst und eine Tasse Kaffee geben.
    »Wollen Sie sich nicht noch ein wenig ausruhen, Sir?«, fragte Martin, als Sven wieder aufstand.
    »Nein, Martin. Ich muss die Ziele für heute Nacht aussuchen.«
    Martin verzog das Gesicht. Da war wohl heute nicht viel mit Schlaf.
    Sven studierte den Geleitzug mit dem Teleskop. Dort in der zweiten Kolonne segelten vier dicke Dreimaster hintereinander. Sie müssten völlig abgedunkelt vier Schiffe vorher durch die Außenkolonne schlüpfen und dann mit backgebrassten Segeln die Kolonne an sich vorüberziehen lassen. Wenn sie auf fünfzig Meter Entfernung unter die Wasserlinie feuerten, dürfte keine Bark zwei Breitseiten aushalten. Aber dann müsste alles bereitliegen.
    »Mr White! Wann ist heute Mondaufgang?«, erkundigte er sich noch.
     
    Es war sehr dunkel in der ersten Hälfte der Nacht. Die Liberty segelte neben dem schemenhaft zu erkennenden Konvoi. Sven hatte sich genau die Eigenarten des Schiffes gemerkt, hinter dem er die Außenlinie des Geleits passieren wollte. Da war es jetzt mit dieser komischen Form des Kreuzbramstagsegels.
    Der Rudergänger wirbelte sein Rad herum, als Sven den Befehl gab. Jetzt mussten sie durch die etwa zweihundert Meter lange Lücke in das Geleit schlüpfen. Neben Sven standen noch zwei Zusatzausgucke mit der besten Nachtsicht an Deck. Leise stimmte er mit ihnen seine Wahrnehmungen ab.
    Nun hatten sie die äußere Linie passiert. Ruder herum, Segel backbrassen und aufpassen! Da hinten kam sein erstes Ziel herangesegelt. »Achtung!«, gaben die aufgestellten Melder leise weiter.
    »Ziel auffassen! Feuer frei!« Mit tief gerichteten Rohren donnerten die Kanonen ihre Kugeln hinaus. Ja, sie trafen unterhalb der Wasserlinie.
    »Gut so!«, rief leise der Batterieoffizier, und die Midshipmen gaben es weiter. Und dann krachten wieder die Schüsse.
    »Du, der legt sich schon schief!«, flüsterte der eine Ladekanonier dem anderen zu und gab automatisch die Munition weiter.
    »Quatsch! Das dauert noch ’ne Weile!«, gab der andere zurück.
    Sven spähte schon nach dem nächsten Ziel aus. Da kam es heran und änderte etwas den Kurs, um dem angeschossenen Schiff auszuweichen. Und außerdem feuerte ihr Ziel auf sie. Zu früh zwar, aber immerhin einige Kugeln trafen.
    Und eine riss die Lunte an Kanone vier aus dem Ständer und sie glitt auf die Kartuschen zu, die als Reserve dort für diese Aktion ausnahmsweise gestapelt waren. Sven sah es! Sein Atem stockte. Seine Glieder waren wie erstarrt.
    Aber dann huschte ein Pulveräffchen vorbei, griff die brennende Lunte und riss sie aus dem

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