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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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einige Soldaten. Die meisten lehnten sich auf ihre langen Rifles und starrten die Ankömmlinge mit großen Augen an. Sie waren wie fast alle Milizsoldaten, die Sven gesehen hatte, in schäbige Jacken und Hosen gekleidet. Die meisten Kleidungsstücke hatten einen braunen Grundton. Einige trugen rote oder blaue Litzen. Die Waden waren nur bei wenigen von Stoff oder Leder bedeckt. Einige hatten nicht einmal Schuhe.
    Sven stieg an Land. Sam kam mit Rocky mit, den er mit aller Kraft bändigen musste, denn der Hund schien die schäbig gekleidetenGestalten eher für Räuber als für Verbündete zu halten. Unter einem großen Baum setzte sich Sven mit dem Major auf Baumwurzeln.
    »Wie viel Mann haben Sie hier, Herr Major?«, kam Sven gleich zur Sache.
    »Knapp fünfzig hier und zwanzig auf der Skidaway-Insel, Kapitän.«
    »Sind alle gut bewaffnet?«
    »Nur die Hälfte haben Gewehre. Ich hoffe, die Flotte kann aushelfen.«
    »Dazu müsste ich erst Ihre Pläne kennen, Herr Major.«
    Der zuckte mit den Schultern. »Die Männer hier auf Wilmington sind Bürger von Savannah oder Farmer. Sie sollen kleinere Einheiten der Briten überfallen, wenn sie an der Küste entlangstreifen. Die Männer aus Skidaway habe ich aus dem Gefängnis entlassen. Sie werden Häuser und Lager der Briten niederbrennen, Soldaten, die Ausgang haben, ermorden, die Verpflegung vergiften, Kuriere abschießen, das ganze Verbrechensprogramm.«
    Sven glaubte, sich verhört zu haben. »Was sollen Ihre Leute machen?«
    »Was sie immer gemacht haben. Rauben, morden und brennen. Aber diesmal nur gegen die Briten. Ich bin Richter und weiß genau, was sie können und am liebsten tun. Sie werden den Briten viel Schaden zufügen, mehr als die Einfaltspinsel hier auf Wilmington.«
    Sven stahl sich eine Erinnerung in sein verwirrtes Denken. Er war damals im dritten Jahr zur See und sollte einen Passagier aus einer Kneipe holen, einen Richter. Der hatte sich volllaufen lassen und war kaum noch bei Besinnung. Aber als der Wirt ihn beim Rausgeben betrügen wollte, lachte er nur müde.
    »Ich kenne jeden deiner Tricks, du Schnapspanscher. Leg die zwei Penny wieder hin, die du mit deinem Wischlappen mitgenommen hast, als du den Dreckstisch säubern wolltest.«
    Und als Sven ihn auf dem Weg zum Kai stützte, murmelte er nur: »Ein Richter hat genauso viel Kriminelles im Kopf wie ein Schwerverbrecher, nur vorn und hinten einen Paragrafen dran. Verstehst du das?«
    Jetzt verstand Sven den Spruch.
    Der Major sah ihn prüfend an. »Na, wenigstens lassen Sie nicht die übliche gutbürgerliche Entrüstungsschau laufen. Die Verbrecher sind ungeheuer effektiv, wenn man sie richtig steuert. Und die Briten werden immer rätseln, ob das eigene Banditen sind oder fremde.«
    »Major, Sie kennen sicher mehr Kriminelle als ich, aber ich habe mehr Mord und Totschlag gesehen, als diese Leute je anrichten werden. Ich weiß, dass Ihre Leute die Briten mit vielen Wespenstichen nerven können, aber sie werden nicht kriegsentscheidend sein.«
    »Die allein nicht. Aber viele von ihnen könnten den Briten das Leben hier unerträglich machen.«
    Sven nickte. »Und wenn die Briten weg sind, machen sie uns das Leben unerträglich. Die hören doch nicht auf.«
    »Wir brauchen dann viele Gefängnisse«, grinste der Major ungerührt.
    »Und hoffentlich haben wir auch viele Polizisten, die hart durchgreifen«, fügte Sven hinzu. »Ich werde Ihnen zwanzig Musketen und Munition bringen lassen, Herr Major. Ich habe aber nur die Brown Bess, keine Rifles.«
    Der Major zuckte mit den Schultern. »Dann müssen wir sie näher rankommen lassen.«
    Als Sven diese Episode Kapitän Bauer erzählte, schüttelte der nur den Kopf. »Man trifft hier an Land noch verrücktere Typen als auf See. Ich fand auf Hilton Head Island Männer, die rodeten am Ufer Bäume und Büsche. Am Rande der Rodung ließ ein Hauptmann eine Palisade errichten. Als ich fragte, was das solle, zeigte er auf zwei Drehbassen, Zweipfünder. Er wolle die feindlichen Kriegsschiffe abwehren und dafür Schussfeld haben.«
    Sven schaute Karl Bauer ungläubig an. »Mit Zweipfünder-Drehbassen?«
    Karl nickte. »Der Kerl war verrückt oder absolut unwissend. Als ich ihm sagte, dass auch kleine Kriegsschiffe oft schon das zehnfache Kaliber seiner Drehbassen verschießen, wollte er es nicht glauben. Seine Mannschaften standen herum und verkniffen sich das Lachen. Ich habe dann erfahren, dass das ein reicher Farmer von Hutchinson’sIsland war. Er wollte in

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