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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ungeduldig. »Ihre Ohren haben sich wohl noch nicht von dem Kanonendonner erholt? Sofort absegeln, den Kongress informieren und Unterstützung organisieren!«
    Jetzt hatte Sven verstanden, und dann sprudelten die Befehle nur so aus seinem Mund heraus.
     

Am Rande der Niederlage (Juni bis Oktober 1779)

    Der Kutter bewegte sich, von der gleichmäßigen Kraft der Ruderer getrieben, durch die Nacht stromaufwärts. Sven saß mit Rocky am Bug und spähte voraus. Rocky wurde unruhig. Er roch immer mehr vertraute Gerüche, die ihn an das Haus in Gloucester und seinen Bruder Ricky erinnerten.
    »Ist ja gut«, flüsterte Sven ihm zu. »Wir sind bald daheim.«
    Sie hatten die Liberty und die Enterprise in Chester vor Anker legen müssen, weil es für eine Weiterfahrt auf dem Delaware für die großen Segler zu dunkel wurde. Sven wollte aber nicht nur die Depeschen bald dem Kongress übergeben. Er wollte auch Frau und Kinder sehen. Es war nicht schwer gewesen, Freiwillige für die Besatzung der Kutter zu finden. Auch die Seeleute wollten bald in den Hafenkneipen sitzen.
    Es war harte Arbeit, vier oder fünf Stunden gegen den Strom zu rudern. Aber man würde schon zarte Hände finden, die über die schmerzenden Schultern strichen und sicher noch ein wenig weiter abwärts. Immer wieder verirrten sich die Gedanken der Ruderer in diese Richtung, und ihre Lippen verzogen sich zu einem genüsslichen Grinsen.
    Joshua hielt das Ruder in der Hand. Sam rief den Takt, wenn Unruhe aufkam, aber das war bei den erfahrenen Matrosen selten. Joshua wusste noch nicht, ob die Zeit seines Aufenthaltes zur Heirat mitseiner geliebten Adeline reichen würde. Er hatte genug Prisengeld gespart, um sich ein kleines Haus zu kaufen, in dem seine Frau ohne Sorgen leben konnte.
    Ob Adeline gern weiter als Lehrerin unterrichten würde? Was sollte sie den ganzen Tag allein im Haus. Er musste es herausbekommen.
    »Schatten Steuerbord voraus!«, klang es vom Bug.
    Joshua nahm das Ruder etwas herum.
    »Hast du geträumt?«, fragte Sam leise. »Deren Lichter konnte man doch schon lange sehen.«
    »Ich habe an Adeline gedacht«, flüsterte Joshua zurück.
    Sam grunzte verständnisvoll.
     
    Sven sah steuerbord voraus die Lichter von Gloucester, seiner Heimatstadt. Bald würde er an Backbord die großen Gebäude sehen, die er in die Reederei Bradwick eingebracht hatte. Er war jetzt ein reicher Mann. Was sein Großvater wohl dazu gesagt hätte?
    Bei solchen Fragen dachte er immer an seinen Großvater, nie an seinen Vater. Aber der war ja auch Farmer gewesen und hatte nicht zur See fahren wollen. Wie anders wäre sein Leben verlaufen, wenn er in Einars Tal geblieben wäre? Aber dann hätte er ja auch Sabrina nicht kennen gelernt. Unvorstellbar!
    Jetzt waren sie bald in Philadelphia. Die Zahl der Schiffe, die im Fluss ankerten, nahm zu. Am nächsten Morgen würden sie die freien Plätze am Kai einnehmen oder zum Meer segeln. Am Ufer verdrängten die Lichter der Lagerhäuser, der Werften und Kneipen die Dunkelheit. Sven hörte das Gegröle der Matrosen.
    Er schüttelte den Kopf. Konnte man aus diesen Burschen schlau werden? Auf See waren die meisten kompetent und zuverlässig. Im Sturm und im Kampf konnte man ihnen sein Leben anvertrauen. Und in den Hafenkneipen hatten sie nicht mehr Verstand als brüllende Kleinkinder. In Stunden vergeudeten sie das Geld, das sie in Monaten harter Fron verdient hatten und mit dem sie sich in ihren Träumen auf See eine ganz andere Zukunft schaffen wollten.
    Rocky bellte einmal kurz. Sven fuhr hoch. Hatte der Hund nichtschon eine ganze Weile geknurrt. Backbord voraus wuchs ein Schatten aus der von den Lichtern am Ufer zerfaserten Nacht.
    »Ruder hart …«, schrie Sven, aber Joshua hatte das Ruder schon herumgelegt. Der schwarze Schatten glitt sicher vorbei. Ein kleiner Flussfrachter ohne Markierungszeichen, auf dem die Wache nicht weniger laut grölte als die betrunkenen Kerle in den Kneipen.
    »Mr Petrus«, befahl Sven. »Legen Sie kurz bei Dickinsons in Höhe der Walnut Street an. Ich kriege dort eine Kutsche. Sam geht mit mir. Zwei Drittel der Mannschaft können dort auch aussteigen. Urlaub bis morgen Früh. Der Rest rudert zu Bradwicks Werft. Dort übergeben Sie den Kutter der Aufsicht. Dann sind alle frei, und Sie können mit Mr Walton nach Gloucester. Sagen Sie, dass ich in zwei Stunden nachkomme.«
    Joshua bestätigte mit »Aye, aye, Sir.« Das würde Ärger geben mit dem einen Drittel, das den Kutter einen Kilometer

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