Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
Sohn wird schon auf dem Wasser geboren.«
»Und woher weißt du, dass es ein Sohn wird?«
»Es war ein ziemlicher Strampler, und ich sehe dir an, dass du noch einen Sohn haben willst.«
Sven fasste sie um. »Ich nehme, was kommt, Liebste. Hauptsache, du und das Kind sind gesund.«
Mr Smith wartete schon auf ihn im Büro des Marinekomitees. Er rief nach ihrer herzlichen Begrüßung noch einen Kollegen aus dem Komitee und einen Kongressabgeordneten aus Georgia zu ihrer Besprechung hinzu.
Sven schilderte die Lage vor Savannah und Charleston und auf den Inseln vor der Küste. Er berichtete, welchen Schiffen und Truppen er selbst begegnet sei und welche Informationen er über Schiffe und Truppen erhalten habe.
Mr Smith bedankte sich und sagte: »Wir kennen uns lange genug, um zu wissen, dass wir beide uns alles sagen können, Kapitän Larsson. Ich versichere Ihnen, dass Sie auch diesen beiden Herren ohne Risiko Ihre persönliche Meinung darlegen können und wenn sie noch so kritisch ist. Notfalls können wir Vertraulichkeit vereinbaren.«
Sven hatte so etwas erwartet. »Sie kennen den Vorschlag der Bürgerschaft von Charleston, der den Depeschen beilag?«
Die Herren nickten, und der Abgeordnete aus Georgia stellte fest: »Das ist eine politische Frage, Kapitän Larsson, zu der wir sicher alle einer Meinung sind. Aber dazu brauchen wir nicht den Flottenkapitän. Wir würden gern Ihre Stellungnahme zu militärischen Fragen hören.«
Sven urteilte unverblümt, dass er wieder erleben musste, dass alle Bemühungen der eigenen Seite zu halbherzig und zu spät unternommen würden. »Die Befestigungen verfallen. Die Milizsoldaten gehen nach Haus und werden nicht gedrillt. Erst wenn der Feind nicht nur vor der Tür steht, sondern sie schon eintritt, dann bringt man ein paar Schaufeln an die Wälle und holt die Männer aus dem Wirtshaus. Aber ihre Offiziere haben keine Kampferfahrung und können die Soldaten weder drillen noch führen. Warum halten wir nicht alle Befestigungen in Stand und geben den Einheiten kampferprobte Offiziere?«
Der Abgeordnete aus Georgia nickte. »Das wird sich jeder vernünftige Bürger fragen. Manche kommen dann gleich zur Antwort, dass unsere Abgeordneten und unsere Verwaltung unfähig oder korrupt seien. Beides gibt es sicher, aber in nur geringem Ausmaße. Viel wichtiger ist, dass wir die Koordination von Verwaltung und Armeeführung erst lernen müssen und dass wir die Zusammenarbeit unserer Staaten noch nicht beherrschen. Wir in Georgia zum Beispiel hatten lange keinen ernsthaften Angriff vom Meer aus. Wenn die Verwaltung dann ihr Geld einsetzt, nimmt sie es für Dinge, die auf den Nägeln brennen, zum Beispiel Bau und Instandsetzung von Straßen, Ankauf von Waffen für die Milizen. Die Befestigungen an der Küste scheinen dann weniger wichtig als die Aufrüstung der Milizen gegen die Indianer und die britischen Ranger im Inneren des Landes. Und unsere Offiziere sind allenfalls im Krieg gegen Indianer erfahren. Sie werden ja nicht in den anderen Staaten wie New Jersey oder New York eingesetzt.«
Mr Smith fuhr fort: »Wir haben uns im Kampf gegen einen zentral regierten Staat zusammengefunden und wollen nun nicht selbst die zentrale Gewalt betonen. Wir haben zwar einen Oberkommandierenden, aber der Norden hat auch ein eigenes Oberkommando und der Süden so etwas Ähnliches. Unsere Milizoffiziere können nur in ihrem eigenen Staat Kampferfahrungen sammeln. Wir haben jetzt für unsere kontinentale Armee durch den Baron von Steuben aus Preußen die Ausbildung wesentlich verbessert, aber für die Staaten fehlen uns noch die Offiziere. Doch Sie werden immer öfter Offiziere wie den von Ihnen so anerkannten Oberst Norton finden.«
Als Sven wieder daheim war, erzählte ihm Sabrina, dass sie Joshua zu seiner Adeline geschickt habe. »Er sehnt sich so nach der Hochzeit, Sven, und sprach mit mir über Adelines Zukunft. Er fragte, was ich davon hielte, wenn sie weiter unterrichten wolle. Ich habe ihn darin sehr bestärkt und ihnen jede Unterstützung versprochen. Du bist doch auch einverstanden, nicht wahr, und hast nichts dagegen, dass er nachts frei hat?«
Sabrina ist immer sehr engagiert, wenn es um Freunde geht, dachteSven. »Na ja«, sagte er. »Die Liberty und die Enterprise sind eingelaufen, da wird Joshua eigentlich gebraucht. Aber wenn du meinst, machen wir eine Ausnahme.« Er zwinkerte ihr zu.
»Du bist ein ganz Lieber«, bestätigte ihm Sabrina. »Das Essen wartet schon auf uns,
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