Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
könnten.«
»Das wäre ja wunderbar«, freute sich Sabrina. »Denkst du daran, Sven, dass wir gerade über die Stiftung sprachen, als Ingrid und Henry ankamen?«
Sven fragte: »Und was hat Henry damit zu tun?«
Sabrina rollte mit den Augen. »Aber Sven, wie kann ein tüchtiger und reaktionsschneller Kapitän nur manchmal so schwer von Begriff sein. Henry könnte neben der Stiftung ein Hospital errichten. Dannhätten wir immer ärztliche Versorgung für die Waisenkinder und das Personal.«
»Ist das die Stiftung, die ihr mit den Redbooks vereinbart habt?«, fragte Ingrid.
Sabrina bestätigte es.
Henry schaute skeptisch drein. »Ich hätte die Praxis lieber im Zentrum, und ihr würdet die Stiftung sicher lieber am Rand der Stadt bauen.«
»Nicht unbedingt, Henry, denn wir bräuchten mindestens die ersten Jahre auch den Zugang zu Schulen. Aber wir waren ja auch gerade erst bei den ersten Sätzen der Diskussion. Lasst uns heute nur ein paar Gedanken austauschen, ehe wir dann tiefer in die Planung einsteigen«, schlug Sven vor.
An Henrys nachdenklichem Blick merkte Sven mitunter noch, das er über das Projekt nachdachte. Aber die beiden Schwestern unterhielten sich so lebhaft und beschäftigten sich mit den Kindern, dass jeder sicher sein konnte, dass ihre Gedanken nicht mehr bei Hospital und Stiftung waren.
Doch als sie sich am Abend verabschiedeten und versicherten, was für ein wunderbarer Tag das doch gewesen sei, bemerkte Ingrid: »Hoffentlich können wir uns noch öfter sehen, wenn Henry teilweise in Philadelphia arbeitet.«
Am nächsten Morgen weckten Lilian und Einar wieder ihren Vater. Sven wunderte sich, wie schnell er diesmal seine Schlafgewohnheiten geändert hatte, und tobte dann mit ihnen herum.
Sabrina rief sie alle zum Frühstück. »Hast du vergessen, dass wir heute Vormittag einiges in Philadelphia einkaufen wollten? Heute Abend kommen doch die Freunde aus Gloucester zum Essen.«
Sven hatte das nicht vergessen. Die Kinder durften auch mit, aber nur in Begleitung von Henrietta und Jack.
»Sonst kommen wir zu gar nichts«, entschied Sven.Der Abend mit den Freunden war ein Erlebnis, aber er zog sich hin, und als Sven am nächsten Morgen seine Fregatte inspizierte, sah er übermüdet aus und gähnte immer wieder, wenn er sich unbeobachtet fühlte.
»Der Alte hat aber schwer gesündigt«, flüsterte ein alter Maat zu seiner Gruppe. Ein junger Matrose antwortete: »Hoffentlich hat es ihm so viel Spaß gemacht wie mir.«
Sven aß mit den Leutnants Flinders und Potter noch zu Mittag in seiner Kajüte und ließ sich dann nach Gloucester rudern. Er schlief während der Fahrt auf der Ruderbank ein und wurde von Midshipman Billy Walton vorsichtig geweckt.
»Ich muss mich noch ein wenig hinlegen«, gestand Sven seiner Sabrina, »sonst schlafe ich ein, wenn Mr Smith zum Kaffee kommt.«
Sabrina war ein wenig enttäuscht. »Ihr Männer seid gar nicht so stark, wie ihr immer tut«, antwortete sie knapp und ging zu den Kindern.
Mr Smith, ein alter Freund und Mitglied des Marinekomitees, nahm Rücksicht auf Sabrina und plauderte beim Kaffee über Neuigkeiten aus der Gesellschaft. Nachdem sie über ein paar gehörnte Ehemänner aus dem Kreis der Abgeordneten gelacht hatten, erzählte Mr Smith von seinem Neffen, der das Studium beendet hatte, jetzt aber keine freie Stelle als Lehrer fand. »Dabei ist er nicht nur ein hübscher und zuverlässiger junger Mann, sondern auch ganz vernarrt, anderen etwas beizubringen. Aus der Nachbarschaft hat er sich ein halbes Dutzend Jungen zusammengeholt und bringt ihnen bei, was sie in der Schule nicht verstanden haben.«
»Hast du schon einen Schulmeister für dein Schiff gefunden, Sven?«, fragte Sabrina. »Du warst doch so sehr daran interessiert, als du vom Pulverjungen John Brenton sprachst.«
Sven nickte, bedankte sich für die Erinnerung und fragte Mr Smith, ob er glaube, dass sich der Neffe für eine Schulmeisterstelle auf der Fregatte Liberty interessieren würde.
Smith bejahte, und Sven bat, den Neffen an einem der nächsten Tage zu ihm zu schicken. Nun wollte Mr Smith aber noch wissen, was es mit diesem Pulverjungen auf sich habe. Sabrina entschuldigte sich, da sie die Geschichte kannte.
Nachdem die Geschichte schnell erzählt war, konnten die beiden Männer über den Krieg und die Aussichten für die dreizehn Kolonien sprechen. »Der Verkauf der Fregatte Defence ist perfekt. Die Reederei Bradwick und Co wird die Fregatte federführend betreuen. Und dann
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