Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg
gibt es noch eine Nachricht, die Sie aber sogar vor Ihrer Gattin geheim halten müssen.«
Sven sagte es zu, obwohl es nicht leicht sei.
Scherzend sagte Mr Smith, dass er ihm dann sofort wieder den Auslaufbefehl erteilen müsse. »Aber im Ernst, es ist eine wunderbare Nachricht. Wir haben die feste Zusage, dass Spanien noch in diesem Monat den Briten den Krieg erklären wird. Auch wenn die Spanier nicht so aktiv eingreifen werden wie die Franzosen, sie binden britische Truppen, und das hilft uns. Wir werden Mr Bradwick bitten, die Defence in die Karibik zu senden, um den Franzosen Material zu bringen und mit den Spaniern Kontakt aufzunehmen.«
Der Bootsmann Joshua hatte während dieser Liegezeit häufig ein schlechtes Gewissen, weil er so selten an Bord war. Aber andererseits war er so glücklich, wenn er mit Adeline zusammentraf, dass er den Hochzeitstermin kaum erwarten konnte. Noch drei Tage bis zum Sonntag!
Joshua hatte bereits mit Sabrina über Adelines Zukunft gesprochen.
»Sie sollte auf jeden Fall weiter als Lehrerin unterrichten, wenn ihr der Beruf Spaß macht. Was soll sie denn sonst anstellen, wenn du auf See bist, Joshua? Wir werden im nächsten Jahr die Stiftung bauen. Da hätte ich euch beide gern dabei. Adeline als Lehrerein, du als Verwalter der Häuser.«
»Aber Mrs Sabrina! Der Kapitän braucht mich doch an Bord!«
»Deine Frau braucht dich noch mehr. Sie hat nur einen Mann. Sven hat viele Seeleute, wenn auch nicht so gute wie dich. Überleg es dir! Es hat ja noch Zeit.«
Mit seinen Offizieren und mit Mr Harvy, der früher unter Sven gedient hatte und jetzt ein Kaperschiff der Reederei Bradwickkommandierte, speiste Sven in einem Restaurant in Philadelphia. Sie waren fröhlich, aßen gut und spannen ihr Seemannsgarn.
Als Mr Harvy auf die Toilette ging, folgte ihm Sven und sagte ihm, dass ein Reederkonsortium unter Führung von Mr Bradwick die Fregatte Defence der Staatsflotte von Maryland gekauft habe, um sie als Kaperschiff einzusetzen. »Man wird Ihnen das Kommando anbieten, Mr Harvy, und diesmal kann uns kein Marinekomitee wegen Ihrer Amputation dazwischenreden. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich.«
Harvy freute sich sichtlich und bedankte sich sehr.
Mr Harvy war auch bei der Hochzeitsgesellschaft, die vor der Kirche wartete.
»Wo bleibt denn nur Kapitän Larsson?«, fragte er. »Er ist doch sonst immer überpünktlich.«
Sie sahen in der Ferne schon die Kutsche mit der Braut, als um die nächste Ecke eine Kutsche raste und vor der Kirche stoppte.
Sven sprang hinaus und entschuldigte sich bei dem wartenden Bräutigam: »Ich konnte nicht eher. Meine Frau hat in dieser Nacht einen Sohn geboren. Mutter und Kind sind gesund.«
Die Gesellschaft klatschte und gratulierte. Joshua riss Sven bald den Arm ab.
Adeline sah erstaunt auf die lachende Gesellschaft, die sich um Sven drängte. Joshua lief zu ihr.
»Mrs Larsson hat heute Nacht einen gesunden Sohn geboren. Das ist ein gutes Omen für uns. Komm, er wird dich in die Kirche führen, sobald ihn nicht mehr alle bedrängen.«
Ein strahlender Sven führte eine strahlende Braut in die Kirche und übergab sie vor dem Altar dem Bräutigam. Was für ein Brautpaar!, dachte er. Sie so schön und er so stattlich!
Sven war in den nächsten Stunden ein wenig neben sich. Er schien sich selbst zuzusehen, wie er immer wieder von Gästen umringt wurde, denen er von Sabrina und dem neuen Erdenbürger erzählen musste. Sabrina schien es von Geburt zu Geburt leichter zu empfinden. Der junge Henry Richard, wie er nach Svens Schwager und nach seinem Partner Bradwick getauft werden sollte, war ein kräftiges und gesundesKerlchen, das von der nicht einmal drei Jahre älteren Schwester Lilian fast mütterlich betreut wurde.
Und dann tanzte Sven mit Adeline. Ihr weißes, wallendes Kleid war ein so reizvoller Kontrast zu der leicht braunen Samthaut und zu dem wunderschönen Körper mit der Spannung einer Stahlfeder, dass Sven ein wenig schwindlig wurde. Adeline schien alle zu verwirren.
»Sie werden Joshua bald an Land lassen müssen, Sven«, flüsterte Richard Bradwick ihm kurz darauf zu. »So eine bezaubernde Frau kann man nicht allein lassen.«
Sven nickte. »Sie wird zunächst mehr bei Sabrina als allein sein«, antwortete er. »Und dann werden wir für beide eine leitende Stellung in der Stiftung finden. Oder wollen Sie Adeline behüten, Richard?«
»Wenn es meine Frau nicht gäbe und keinen Joshua, lieber Sven, dann sofort«, antwortete Mr
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