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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Ben einmal vom Ruder bis zum Bug gehen, und Sven erklärte dies und das. Dann hatten sie aber auch die Gürtel umgeschnallt und wurden an einem Seil gehalten.
    Sabrina und Sven lachten sich immer wieder an, wenn die Kinder Fragen stellten. Die Eltern merkten auch, dass Lilian in dieser neuen Welt ihre ›Gouvernantenrolle‹ weniger ausnutzen konnte als an Land. »Es ist für sie eine fremde Männerwelt, und die Jungen scheinen leichter Zugang zu finden«, flüsterte sie Sven lächelnd zu.
    Sam Root hatte gegessen und dehnte sich wohlig. So frisches Fleisch würde der Koch bald nicht mehr zubereiten können. Nach einer Woche auf See müssten sie sich dann wieder mit Salzfleisch begnügen. Er gönnte sich einen Schluck Bier und brummte zufrieden. Aber dann erinnerte er sich, dass er noch etwas erledigen wollte. Aber was war das nur? Dann fiel es ihm wieder ein. Er wollte nach dem Steuerreep sehen, jenem Seil, das vom Steuerrad zum Ruder führte und dieses schwenkte, wenn man am Steuerrad drehte. Er erinnerte sich, welchen Ärger es gegeben hatte, als auf einer früheren Reise dieses Steuerreep, ein ungeteertes Seil, zerschlissen und gerissen war.
    Langsam ging er unter Deck und wanderte nach achtern. Dort lief das Steuerreep zwischen Kabine und Deck entlang. Er sah die Luke schon, durch die er es erreichen konnte. Aber die war doch nicht richtig verschlossen. Unwillkürlich spannten sich seine Muskeln, und er fühlte nach seinem Bordmesser.
    Die Luke war in der Tat nur angelehnt. Aber hier hatte doch niemand etwas zu suchen! Vorsichtig schob er sich in den niedrigen Raum. Das Steuerreep war gestrafft und in guter Verfassung. Er spähte umher. Da bewegte sich doch etwas? Er duckte sich und kroch weiter. Jetzt sah er es. Dort kniete ein Matrose und befühlte das Steuerreep. Aber er hatte nichts in der Hand.
    »He, was machst du da, Kerl?«, brüllte Sam.
    Der Matrose zuckte zusammen und wandte sich erschreckt um. Es war John Balko, einer von den Neuen, die den Ostindiensegler aus Frankreich geholt hatten.
    »Ich suche meinen Tabakbeutel«, stotterte er.
    »Wie soll denn der hierherkommen?«, fragte Sam.
    »Ich war vorhin am Ruder und da muss er mir aus der Tasche gefallen sein. Ich denke, er ist durch eines der Löcher gerutscht, durch die das Reep geht, Mr Root.«
    »Komm mal erst hier raus!«, befahl Sam. Als er dann mit dem Matrosen vor der Luke stand, fuhr er ihn an: »Du hast hier ohne Befehl gar nichts zu suchen. Die Löcher an Deck sind mit Leder abgefüttert und zu klein, als dass dein Beutel hindurchpassen würde. Wenn ich dich noch einmal hier erwische, tanzt die neunschwänzige Katze auf deinem Rücken. Verschwinde!«
    Sam kroch zurück in das Zwischendeck und überprüfte das Steuerreep, fand aber nichts, was zu beanstanden gewesen wäre. Dann ging er zurück an Deck und schaute nach Sven.
    Der ging gerade zum Spielgatter. Sam trat zu ihm und sagte leise: »Sir?«
    Sven drehte sich um.
    »Ich habe eine Meldung, Sir.« Und er erzählte den Vorfall.
    Sven nickte besorgt. »Wir müssen den Burschen überwachen. Und wir müssen an den Luken ein Schloss anbringen und das Steuerreep regelmäßig überprüfen. Bitte übernehmen Sie das mit der Überwachung, Mr Root. Ich rede wegen der Schlösser mit dem Schmied und wegen der Kontrollen mit Mr Bergson. Zu den anderen schweigen wir vorläufig.« Er lächelte Sam verschwörerisch zu.
    »Aye, aye, Sir.«
    Sven ging weiter zu Sabrina und den Kindern und wurde mit Hallo begrüßt. Als die Kinder sich ausgeplappert hatten und er neben seiner Frau saß, schaute ihn Sabrina an und sagte: »Du hast doch etwas?«
    »Nur eine Routinesache, Liebling, die ich schon längst mit Mr Bergson hätte besprechen müssen. Aber irgendeine Kleinigkeit vergisst man immer. Du weißt ja, ich bin ein Pedant.«
    »Aber nicht immer, liebster Sven.«
    Bootsmannsmaat Samuel Root hatte inzwischen Walter Jungmann und Ben Gibson, seine Freunde und Begleiter des Kapitäns, gefunden und berichtete ihnen leise von John Balkos verdächtigem Verhalten.
    »Ich kenne ihn«, sagte Walter. »Er ist mir aufgefallen, weil er anscheinend Herb Miller kennt. Die beiden zwinkern sich manchmal zu, tun aber immer, als wären sie sich fremd.«
    »Wir müssen Balko beobachten, mit wem er redet, wem er etwas gibt. Na, ihr kennt ja das Programm.«
    »Sollen wir auch die Sachen untersuchen?«, fragte Ben.
    »Das machen wir, wenn wir noch andere Verdächtige kennen. Ich bitte den Käpt’n dann, einen Feueralarm zu

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