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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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wie meine Sabrina.
    Mr Morton stellte sie alle vor und erzählte von dem Unfall. Man sah Mrs Morton an, wie sie um Fassung rang. »Mein Gott! Was hätte da alles passieren können. Sie haben ja übermenschlich entschlossen und tapfer gehandelt, Mr Root. Wir sind Ihnen immer zu Dank verpflichtet. Ich werde erst einmal etwas zum Trinken kommen lassen, damit Sie sich erfrischen können.« Und schon war sie im Haus verschwunden.
    Als sie nach kurzer Zeit zurückkam, folgten ihr der Diener, der auf einem Tablett Whisky, Wasser, Eis und Saft trug, und eine Zofe, die auf ihrem Tablett Kaffee und Kuchen brachte.
    »Zuerst können wir alle nach dem Schreck vielleicht etwas Stärkeres brauchen und dann können wir uns dem Kaffee und Kuchen zuwenden«, meinte Mrs Morton.
    So geschah es. Sie prosteten sich zu und auch Mrs Morton leerte den Whisky in einem Schluck. »Wie lange bleiben Sie in Kapstadt, Mr Larsson?«, fragte Mrs Morton.
    Sven berichtete, dass sie eine Woche vor Kapstadt liegen würden, erwähnte den Konvoi, den er morgen oder übermorgen erwarte, und fragte, was er mit Frau und Kindern alles besichtigen solle.
    Nun waren die Mortons überrascht. »Sie haben Ihre Familie bei sich! Wie schön! Da müssen wir gemeinsam etwas unternehmen, bevor die Briten die Stadt überschwemmen. Dürfen wir Sie morgen um vierzehn Uhr am Kai abholen?«
    Sven war einverstanden und auch seine Männer schienen erfreut. Ihnen sagte Mr Morton noch, dass sie die Fahrt so einrichten würden, dass sie morgen Abend die Stadt noch ohne Briten genießen könnten. »Sie wissen ja, die Preise!«, zwinkerte er ihnen zu.
    Es war von Beginn an eine sehr natürliche und offene Unterhaltung gewesen, aber nun wollte Sven etwas mehr über die Mortons und die Werft erfahren und bot ihnen an, auch über sich und die Reederei Baldwin und Co. zu berichten.
    Mr Morton kam aus Irland, wo zwei seiner Söhne jetzt das College besuchten. »Als Schiffszimmermann lernte ich auf St. Helena meine Frau kennen, die als Gouvernante die Kinder des Gouverneurs betreute. Wir haben dort geheiratet, sind aber nach zwei Jahren nach Kapstadt übergesiedelt, wo ich diese damals sehr kleine Werft kaufte.«
    Seine Frau fiel ihm ins Wort. »Bill, in diesem Kreis kannst du ruhig sagen, dass vielen Familien auf St. Helena nicht gefiel, dass ich als Achtelnegerin in die Gesellschaft eingeführt wurde. Hier weiß das keiner. Und Mr Larsson ist kein Mensch, der auf Hautfarbe achtet.«
    »Sicher nicht, Mrs Morton. Aber ich kenne die Probleme aus der Familie eines engen Duzfreundes. Es verdient allen Respekt, wie Sie damit umgehen.«
    Und dann kam die Tochter der Mortons vom Violinunterricht. Sie war ein hübsches zehnjähriges Mädchen, das auf Fragen lebhaft antwortete und sich freute, dass mit Lilian eine Spielgefährtin aus Amerika komme.
    Dann aber musste Sven einen Überblick über seine Laufbahn, seine Anteile an der Werft und die Pläne für den Ostindienhandel geben. Mrs Morton forderte auch noch Informationen über Sabrina, ihr Kennenlernen und die Familie ein.
    Es war eine sehr lebhafte Unterhaltung, in die Mrs Morton auch Svens Begleiter einbezog. Als sie schieden, waren sich alle einig, dass das der Beginn einer guten Partnerschaft sei, und sie sahen mit Freude dem Wiedersehen am nächsten Tag entgegen.
    Als Sven wieder an Bord kam, wartete seine Familie schon auf ihn. Aber sie musste sich noch einen Augenblick gedulden, damit Sven seine Erfahrungen mit Kapitän Bauer und dem Zahlmeister austauschen konnte.
    Aber dann ließen sich die Kinder nicht länger zurückhalten.
    »Vati, wir haben ganz große Vögel gesehen! Sie heißen Strauße!«, rief Henry wieder einmal als Erster.
    »Aber, Daddy, stell dir nur vor! Wir haben ein Kamel beobachtet, das auf der Straße geduldig Lasten schleppte. Ein Inder saß hinter seinem Kopf und lenkte es«, übertrumpfte ihn Lilian.
    »Und du, Einar, du bist so still?«, fragte Sven.
    »Ich habe drei Polizisten gesehen, die vier Schwarze, die an Händen und Beinen Eisenfesseln trugen, vor sich hertrieben und mit Peitschen auf sie einschlugen. Das ist doch unmenschlich!«
    Sven strich ihm mit der Hand über den Kopf. »Ja, das ist unmenschlich, was immer sie auch getan haben mögen. Wir sind in einem jungen, wilden Land gelandet. Aber du hast doch auch sicher viel Lustiges gesehen, Einar. Erzähl doch einmal davon.«
    Einar musste lächeln. »In einem großen Käfig saß ein Affe, der immer Grimassen schnitt. Und wenn ein Hund vorbeikam, hat er

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