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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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hielten an der Seite an. Sam blickte voraus, sah, dass der Kutscher die Pferde nicht halten konnte, und kroch auf das Kutschendach.
    »Was machst du denn?«, rief Ben. Aber Sam deutete nur auf den ihnen entgegenrasenden Wagen, dessen Pferden der Schaum vorm Maul hing und die wie völlig außer Kontrolle die Straße entlangrasten.
    Ihr Kutscher lenkte den Wagen an den Straßenrand und die wild gewordenen Pferde schienen an ihnen vorbeigaloppieren zu wollen. Aber als sie neben ihrer Kutsche waren, sprang Sam mit einem Riesensatz auf das Leitpferd und hielt sich an dessen Mähne fest. Dann umklammerten seine Beine den Pferderumpf und seine kräftigen Arme umschlangen den Hals des Pferdes und rissen den Kopf zurück.
    »Brrr, brrr!«, brüllte Sam laut und klemmte das Pferd so ein, dass es langsamer wurde und schließlich stehen blieb. Auch das Begleitpferd passte sich ihm an. Sam tätschelte die Pferde und lobte sie.
    Ben war vom Kutschsitz gesprungen und kam angelaufen. Sven folgte ihm. Aus der stehen gebliebenen Kutsche stieg ein Herr aus, der tief ein- und ausatmete. Er fragte seinen Kutscher etwas, der antwortete ihm und zeigte schließlich auf Sam.
    Der Herr ging zu den Pferden und sagte: »Sie haben uns gerettet. Wie haben Sie das gemacht?«
    Sven war inzwischen herangekommen und antwortete: »Er ist von unserem Kutschdach auf Ihr vorbeirasendes Pferd gesprungen. Er ist der Maat Sam Root von der Spirit of Philadelphia . Ich bin Sven Larsson, sein Kommandant.«
    Der Fremde zog seinen Hut. »Ich bin Bill Morton von der Morton-Werft. Wenn alle Ihre Männer so gut sind, Mr Larsson, dann ist Ihr Schiff unschlagbar. Ich bin Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet. Was kann ich für Sie tun?«
    Sven antwortete: »Sie werden sich wundern, Mr Morton. Ich bin auf dem Weg zu Ihnen, weil ich eine Werft suche, die unsere Schiffe im Ostindienhandel betreuen kann.«
    Mr Morton stutzte nur kurz. »Dann fahre ich Ihnen das kurze Stück voraus, Mr Larsson. Darf Ihr Maat mich in meiner Kutsche begleiten? Wir können wohl alle eine Erfrischung gebrauchen, und meine Frau wird sie uns gern servieren.«
    Sein Kutscher wendete mit Sams und Bens Hilfe, denn es hatte sich schon ein Stau gebildet und andere Wagen wollten sich vorbeidrängen.
    Aber dann war es geschafft. Sam stieg etwas zögernd in Mr Mortons Kutsche, und sie fuhren an. Mr Morton begann das Gespräch. »Mr Root, Sie haben außergewöhnlich tapfer und entschlossen gehandelt. Wer weiß, welches Unheil Sie dadurch von mir abgewendet haben! Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet und etwas in Verlegenheit, weil ich nichts bei mir habe, um dieser Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Werden Sie länger in Kapstadt bleiben?«
    »Wir sind heute eingelaufen und werden in etwa einer Woche weitersegeln, Sir. Aber bitte, Sie haben Ihre Dankbarkeit bereits ausgedrückt. Mehr erwarte ich nicht.«
    »Das habe ich mir gedacht, Mr Root. Aber haben Sie auch Verständnis für meinen Wunsch, die Dankbarkeit noch etwas anders auszudrücken. Wir werden gleich bei mir sein. Meine Frau würde mir nicht verzeihen, wenn eine solche Tat keinen anderen Lohn erhielte. Sehen Sie, dort liegt unsere Werft.«
    Wie Sam musterte auch Sven die Werft genau, über deren Gelände sie fuhren. Sie sahen mehrere große Hallen, in denen gesägt und gehämmert wurde. Eine Brigg lag auf der Helling. Auch hier waren Männer beschäftigt und schleppten Planken, um das Schiff einzurüsten. Werkzeuge lagen griffbereit unter kleinen Überdachungen. Alles wirkte sehr geordnet und planvoll.
    Sie hielten vor einem gepflegten Steinhaus mit zwei Stockwerken an, das am Rande des Werftgeländes lag und einen schönen Blick auf die Tafelbay bot. Ein Diener kam herausgelaufen und nahm Mr Morton die Sorge um die Kutsche und die Pferde ab. Dieser ging zu Svens Kutsche und sagte: »Wir sind da, Mr Larsson. Sagen Sie doch Ihrem Kutscher bitte, er möchte meiner Kutsche nachfahren. Dort können die Pferde versorgt werden. Möchten Sie mit Ihren Begleitern zunächst die Werft besichtigen oder darf ich Sie gleich ins Haus bitten?«
    »Ich habe schon genug von der Werft gesehen. Wir könnten gleich ins Haus gehen, Mr Morton. Vielen Dank.«
    Sie gingen auf die Terrasse, die zur Bay hin gelegen war, und fanden unter Sonnenschirmen Platz. Mrs Morton kam, um die neuen Gäste zu begrüßen. Sie war eine geschmackvoll gekleidete, gut aussehende Frau. Sie hat einen gebräunten Teint, dachte Sven. Anscheinend ist sie nicht so um ihren weißen Teint bemüht

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