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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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helfen.«
    Sven und Karl gaben zu, dass Sabrina das Problem richtig erkannt und benannt habe. »Aber, liebe Sabrina, wollen wir die weitere Diskussion nicht für die langen Tage der Heimreise aufschieben? Ich muss morgen zurück in diesen Trubel, um noch Waren umzusetzen. Allerdings muss ich dich enttäuschen, Stoffe haben wir bereits genug geladen.«
    Sie hatten den Aufenthalt in Madras von vornherein auf eine Woche begrenzt. Sven hatte den Großteil des Warenumsatzes bereits in Pondichery getätigt, und für den Gewürzeinkauf wollte er Sumatra oder Java anlaufen, wie ihm seine neuen Partner in Pondichery nachdrücklich geraten hatten. Aber dennoch waren seine Tage gefüllt. Auch in Madras galt es Verbindungen zu knüpfen, die der Baron du Savord empfohlen hatte, und gute Angebote auszunutzen.
    In Madras kam Sven auch in Kontakt zu muslimischen Händlern. Der Islam spielte in Bengalen eine viel geringere Rolle als im Norden Indiens, aber knapp ein Zehntel der Bevölkerung hing auch hier diesem Glauben an. Sven kam gerade mit Sam und dem Zahlmeister von einem muslimischen Händler, der angedeutet hatte, dass er auf Bitten seiner Frauen auch gern einmal Svens Frau in die Frauengemächer einladen wolle. Er entschuldigte sich fast für das Interesse seiner ersten Frau, die gerne mit fremden Frauen plauderte.
    Es war schon später Nachmittag, als sich Sven und seine Begleiter dem Hafen näherten. Die Matrosen der vor Anker liegenden Schiffe bevölkerten bereits wieder die Kneipen und die kaum verborgenen Bordelle. Aus einer Kneipe wurden gerade einige betrunkene Seeleute von kräftigen Wärtern rausgeworfen und landeten direkt vor Sams Füßen.
    Er wollte ihnen aufhelfen, aber einer der wütenden Kerle schleuderte ihm seine ganze Aggression entgegen. »Du dreckiges Niggerschwein! Scher dich aus meinem Weg, sonst polier ich dir die Fresse!«
    Der Kerl war kräftig, aber wie Sven annahm, kein wirklicher Gegner für Sam. »Nur ruhig, Mann! Jeder geht seiner Wege. Wir wollen keinen Streit!«, wollte Sam den Kerl beruhigen.
    »Feige bist du auch noch, du Niggersau!«, schrie dieser jedoch und schlug mit der Faust nach Sam. Der hatte den Schlag kommen sehen, wich aus, griff den Arm des Angreifers und drehte ihn um, sodass der Kerl schreiend in die Knie ging.
    Das brachte die Freunde des Betrunkenen um den letzten Rest Vernunft und sie stürmten auf Sam und seine Begleiter ein. Sven hatte keine Mühe, seinen Angreifer mit einem Handkantenschlag gegen die Kehle zu Boden zu schicken, aber der Zahlmeister wurde niedergeschlagen und lag wimmernd auf der Straße.
    Sam gab seinem Gegner einen harten Schlag gegen die Schläfe, um ihn auszuschalten, und eilte dem Zahlmeister zu Hilfe. Sven wandte sich dem letzten Angreifer zu, der bereits ein Messer gezogen hatte. Er wich dem Messer aus und zog seine Pistole und richtete sie gegen den Angreifer. Der stutzte.
    Da knallte ein Schuss dicht hinter Sven.
    »Polizei!«, brüllte eine Stimme. »Sofort die Waffen auf den Boden oder wir schießen!«
    Drei Polizisten standen hinter Sven. Zwei zielten mit ihren Gewehren auf Sam und Svens Angreifer, während ihr Unteroffizier eine Pistole auf Sven richtete. Sven ließ seine Pistole fallen und hob wie Sam die Hände. »Wir sind angegriffen worden und haben uns nur verteidigt!«, rief Sven dem Unteroffizier zu.
    »Das können Sie dem Leutnant auf der Wache erzählen. Ich sehe vier Mann am Boden und nur drei stehen mit Waffen über ihnen. Los! Ihr drei hintereinander in diese Richtung zur Wache!«
    Die Polizisten drohten unmissverständlich mit ihren Waffen. Sven nickte Sam zu und marschierte los. Um die am Boden liegenden Männer kümmerte sich keiner der Polizisten. Sven sagte leise zum Zahlmeister: »Gehen Sie schnell an Bord. Kapitän Bauer soll mit dem Jamadar und den Sepoys zur Wache kommen. Und treiben Sie Zeugen auf!« Der Zahlmeister nickte und stemmte sich empor.
    Auf der Wache meldete sich der Unteroffizier bei einem europäischen Leutnant. Sven mischte sich ein: »Ich bin Kommodore Larsson von der Spirit of Philadelphia , die im Hafen liegt. Das ist mein Maat, Mr Root. Wir sind von diesem Mann und drei anderen grundlos angegriffen worden, als sie aus der Taverne rausgeworfen wurden. Bitte benachrichtigen Sie unverzüglich den amerikanischen Konsul und meinen Kapitän!«
    Der Leutnant schüttelte den Kopf. »Mein Herr, oder wenn Sie wollen, auch Herr Kommodore! Das ist eine interessante Variation der Märchen, die ich hier täglich höre.

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