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Sweet about me

Sweet about me

Titel: Sweet about me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Sous
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der Springer-Presse waren das für mich. Ich machte mir Sorgen, dass jemand, der mich kannte, zufällig durch die Landschaft wanderte und mich mit einer Kanone und einem Walkie -T alkie sah.
    » Irgendwelche besonderen Vorkommnisse? Ende.« Brass’ Stimme, blechern und von starkem Rauschen fast übertönt.
    » Keine besonderen Vorkommnisse«, antwortete ich. » Ende.«
    Der Lkw-Fahrer saß unter einem Baum im Schatten. Er trank gierig aus einer roten Thermoskanne. Dann zündete er sich eine Zigarette an und spannte die Bild-Zeitung vor sich auf. Er hatte Haarausfall und keinen Blick für mich, als ich an ihm vorbeischlich, die Pistole in der Rechten.
    Insekten feierten sich, in der Ferne das monotone Poltern eines Güterzugs. Die Sonne kletterte höher. Ich begegnete Brass, der ebenfalls auf Kontrollgang war, das Gewehr schussbereit.
    » Gut gemacht«, raunte er mir zu. » Weiter so!«
    Ich wusste nicht, was er meinte, dennoch überlief mich ein warmes Gefühl. Ich schien von Bedeutung zu sein, aufgestiegen vom zotteligen, jederzeit austauschbaren Hilfsarbeiter zur unentbehrlichen Respektsperson.
    Die Waffe lag glatt und warm in meiner Hand, sie wartete auf meinen Befehl. Ich wusste jetzt, wie sich ein Türsteher, ein Bodyguard, ein Killer fühlte. Stolz, unbesiegbar, allmächtig, nah an der Unsterblichkeit. Ich legte probehalber auf den Bussard an, war kurz vor einem Warnschuss auf den nervenden Kuckuck. Aber dann drückte ich den Sicherungshebel wieder nach oben und schlug nur eine Mücke tot. Ich kratzte mich, machte weiter meine Arbeit. Ich hätte plötzlich viel dafür gegeben, wenn mich jetzt alle meine Freunde und Feinde gesehen hätten.
    Brass rief meinen Namen. Er hatte sein Gewehr umgehängt, weil er beide Hände brauchte, um das Stahltor, das in die Mauer eingelassen war, öffnen zu können. Während er Codezahlen eintippte, gab ich ihm mit zusammengekniffenen Augen im harten Gesicht Feuerschutz. Auch als er die doppelte Bunkertür mit vielen Schlüsseln aufmachte, sicherte ich das Vorfeld.
    Bevor ich mit dem Abladen des Sprengstoffs begann, musste ich meine Pistole und das Walkie -T alkie an den Lkw-Fahrer weiterreichen. Der hatte eine Schnapsfahne, sein graues Unterhemd war fleckig und verschwitzt. Kaum hatte er die Waffe in der Hand, träumte er laut von einer Belohnung in fünfstelliger Höhe, von Kopfgeld, das auf jedes Mitglied der Baader-Meinhof-Bande ausgesetzt war.
    Rauchen und Umgang mit offenem Licht polizeilich strengstens verboten! Im Bunker war es angenehm kühl. Das Dynamit war in einzeln nummerierten, jeweils fünfundzwanzig Kilo schweren Kisten auf Holzpaletten gestapelt. Ich zog das Zeug mit einem Hubwagen von der Hebebühne des Lkws ins Lager. Dynamit Nobel stand auf jedem Kistendeckel, darunter in Schwarz und Orange das Symbol für Explosionsgefahr.
    Brass schrieb die Nummern der Kisten in ein großes Buch mit dunkelblauem Einband. Außerdem brachte er Zünder in einem separaten, begehbaren Tresorraum unter. Eine kalte Zigarette im Mundwinkel, summte er die ganze Zeit Yes Sir, I Can Boogie.
    Als der Schuss fiel, trank ich gerade aus einer Mineralwasserflasche. Der Flaschenhals schlug gegen meine Vorderzähne, und Brass sagte, zunächst sehr gefasst, dass der Fahrer eine Frau und vier Kinder hinterlasse. Wenig später schlug er seinen Kopf zweimal gegen die stahlharte Tresortür und schrie: » Nein, nein, nein!« Der Schwächeanfall verschwand so schnell, wie er gekommen war. Stille herrschte jetzt im Bunker wie in der Kirche, wenn Rotwein angeblich in Blut verwandelt wird. Brass zupfte an seiner Unterlippe, spitzte den Mund. Flüsternd befahl er mir, mich bis auf die Unterhose auszuziehen, auch Schuhe und Strümpfe.
    » Damit die sehen, dass du unbewaffnet bist.«
    » Nee, mach ich nicht«, flüsterte ich zurück. » Bin doch nicht bekloppt!«
    Brass fuchtelte eine Wespe weg, die sich in den Bunker verirrt hatte. » Ich zahl dir einen Monatslohn dafür, okay? Du gehst mit erhobenen Händen raus. Dir tun sie nichts. Siehst ja aus wie einer von denen, mit deinen Haaren und so. Du sagst denen, dass wir uns ergeben. Widerstandslos. Verstanden?!«
    Das Schlimmste für mich war, dass ich diese ausgebollerte, verwaschene Arbeitsunterhose anhatte. Das Hässlichste an ihr war nicht die graue Farbe, sondern der große, völlig überflüssige Eingriff. Dem Lkw-Fahrer war mein Aussehen egal. Er schwenkte die Pistole hin und her, und er konnte nicht mehr gerade stehen.
    » Irgendwas stimmt mit der

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