Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
verlegen auf. »Ich fürchte, du hast keinen besonders
guten Deal gemacht heute Abend. Eigentlich hätte ich ja für dich arbeiten
sollen und nicht umgekehrt.«
Er geht
nicht auf meinen bemühten Scherz ein. Vollkommen ernst sieht er mich an. »Ich
hätte es schlimmer treffen können«, gibt er leise zurück. »Gute Nacht, Teresa.«
»Gute
Nacht, Jayden«, flüstere ich.
Sein
Gesicht ist ganz nah bei meinem. Ich kann einfach nicht widerstehen. Ich stelle
mich auf die Zehenspitzen und drücke ihm einen leichten, flüchtigen Kuss auf
die Lippen. »Und vielleicht bis demnächst.«
Ehe
er reagieren kann, öffne ich die Haustür, schlüpfe ins Haus und lasse die Tür
schnell hinter mir ins Schloss fallen.
Direkt
daneben lehne ich mich mit dem Rücken an die Wand, schließe die Augen und taste
mit den Fingern vorsichtig an meine Lippen, die sich immer noch seltsam
empfindlich anfühlen.
Dabei
schaffe ich es fast, meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Jayden
Teresas
flüchtiger Abschiedskuss hat mich total aus der Fassung gebracht.
Durcheinander
stapfe ich durch den Schnee zurück nach Hause. Ich nehme weder die Kälte wahr
noch irgendetwas am Wegrand. In meinem Kopf herrscht absolutes Chaos.
»Was
willst du von mir, Jayden?«, hat sie mich vorhin gefragt.
Ich
wünschte, ich könnte die Frage so einfach beantworten. Zumindest für mich
selbst.
Natürlich
möchte ich mit ihr ins Bett, keine Frage. Zwischen uns hat es schon immer
geknistert, und ich glaube nicht, dass die gegenseitige Anziehungskraft
nachgelassen hat, obwohl wir uns so lange nicht gesehen haben. Ganz im
Gegenteil, Teresa ist erwachsener geworden und hat ein paar Rundungen zugelegt,
die ihr ausgezeichnet stehen.
Die
ich nur zu gern erkunden würde.
Ich
grinse wie ein dämlicher Esel. Schon ihre Nähe vorhin am Fenster hat
ausgereicht, um mir einen gewaltigen Ständer zu bescheren. Am liebsten hätte
ich sie sofort geschnappt, ihr die Klamotten vom Leib gerissen und wäre über
sie hergefallen. Selbst jetzt noch beschleunigt sich mein Atem allein beim
Gedanken daran, sie nackt unter mir zu haben und in sie einzudringen.
Trotzdem
habe ich das Gefühl, dass da noch mehr ist, das uns verbindet.
Am
Anfang dachte ich, meine Eifersucht bei der Versteigerung wäre ein Überbleibsel
aus der Zeit vor acht Jahren, ein Relikt aus alten Zeiten sozusagen. Schon
damals war ich nicht besonders begeistert, wenn sie zu lange mit einem anderen
geredet oder ihm zu tief in die Augen gesehen hat. Das war natürlich
Schwachsinn, ich wusste ja, dass ich ihr vertrauen kann.
Inzwischen
weiß ich allerdings so gut wie gar nichts mehr. Vor allem nicht, was in Teresa
vorgeht. Sie hat mir gegenüber so cool getan, regelrecht abweisend, vor allem
direkt nach der Versteigerung. Aber ich habe auch ihre Verletzlichkeit gesehen,
ihr Mitleid mit Beth, als niemand für sie bieten wollte. Und natürlich ihre
Trauer, als sie von Grandpas Tod erfahren hat. Vielleicht ist es lächerlich,
aber irgendwie hat das meinen Beschützerinstinkt geweckt.
Ich
will nicht, dass sie leidet. Nein, ich will, dass sie glücklich ist. Aber selbstverständlich
nur zusammen mit mir.
Geistesabwesend
schüttele ich den Kopf. Ich benehme mich echt armselig. Teresa ist verdammt
noch mal eine erwachsene Frau und kann selbst entscheiden, was sie will – und
wen sie will. Und das werde wohl kaum ich sein.
Erstaunt
stelle ich fest, dass ich fast bei meinem Haus angekommen bin, ohne auch nur
einen Meter des Weges bewusst wahrgenommen zu haben. Meine Hände spielen
gedankenverloren mit dem Schlüsselbund herum.
Vor
der Haustür bleibe ich einen Moment lang stehen und denke nach, dann stopfe ich
entschlossen die Hände wieder in die Taschen meiner Daunenjacke und mache mich
auf den Weg zurück zur Straße. Schlafen werde ich in den nächsten Stunden
ohnehin nicht können, da ist es besser, wenn ich mich bei einer großen Runde
durch den Schnee hier draußen abreagiere.
Und
ein bisschen Abkühlung kann mir jetzt auch nicht schaden.
3. Kapitel
Tess
In
dieser Nacht liege ich noch lange wach. Unruhig wälze ich mich auf meiner ungemütlichen
Luftmatratze hin und her, aber ich finde einfach keinen Schlaf. Immer wieder
gehen mir die Ereignisse des Abends durch den Kopf. Und je länger ich darüber
nachdenke, umso weniger kann ich es fassen, dass ich mich schon wieder von
Jayden habe einwickeln lassen – von ihm und natürlich von seiner
unwiderstehlichen heißen Schokolade mit
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