Swinger
und legt beruhigend seine Hand auf ihre, bevor er weiterspricht. „Wir werden es uns im nächsten Monat ernsthaft durch den Kopf gehen lassen“, verspricht er. „Das nächste Mal, wenn wir uns sehen, könnt ihr uns immer noch davon überzeugen, dass eine regelmäßige Partnerschaft das ist, was wir alle wollen.“
Mit dieser hoffnungsvollen Aussicht verabschieden sich die vier. Nun können sie in Ruhe planen, was sie tun werden, wenn sie sich in einem Monat wieder treffen.
WO SWINGT MAN?
Der Ort spielt beim Swinging eine wichtige Rolle. In Kontaktanzeigen wird stets eindeutig zwischen einem
Besuch
und einer
Übernachtung
unterschieden. Diese Unterscheidung ist genauso bedeutsam für die endgültige Vereinbarung wie die Angaben zu Alter, Geschlecht und sexueller Orientierung. Sehr viele Paare berichten, dass sie ihre ersten Erfahrungen als Swinger in der entspannten Atmosphäre eines Urlaubs gemacht hätten. Schon allein daran sieht man, dass der Schauplatz sehr wichtig ist.
Urlaubsswingen: Es gibt Pauschalreisen, die speziell für aufgeschlossene Erwachsene organisiert werden. Sie sind etwas für Leute, die auf der ganzen Welt swingen wollen. Die Reiseziele erstrecken sich über den gesamten Globus, von Adelaide bis Zürich und fast allen größeren Urlaubszentren dazwischen. Das jamaikanische Ressort
Hedonism
beherbergt jedes Jahr an die 2000 Swinger. Am Cap D’Agde, einem FKK-Ferienort an der französischen Mittelmeerküste, können Swinger sich an ihrem eigenen Privatstrand und in einer Reihe von Swingerclubs in der Umgebung amüsieren. In den USA versammeln sich häufig eine große Anzahl von Swingern zu Wochenendveranstaltungen in extra dafür gebuchten Hotels. Organisiert werden diese Treffen von der
North American Swing Club Association (NASCA)
.
Swingerclubs sind in Großbritannien über das ganze Land verteilt, besonders geballt natürlich in und um London, Manchester und anderen regionale Zentren. Es gibt sie in den verschiedensten Ausführungen, von Nachtclubs und Saunen bis hin zu aufwendigen Themenhotels. Auch wenn manche Paare die geregelte Ordnung von Swingerclubs scheuen, gibt es viele, denen diese festen Regeln und Vorschriften ein Gefühl von Sicherheit geben. Dazu trägt auch das Personal bei, das sicherstellt, dass nichts Unerwünschtes passiert. Gegner von Swingerclubs verweisen auf schlechte Hygienestandards, hohe Eintrittspreise und die komplizierten Vorschriften, die den Konsum von Alkohol in den Anlagen betreffen.
Wie immer im Leben liegt die Wahrheit in der Mitte. Alles hängt für gewöhnlich von den Vorlieben und Erwartungen des Einzelnen ab. Es gibt Swinger, die niemals einen solchen Club besuchen würden, und andere, die davon überzeugt sind, dass man dort am besten neue Bekanntschaften schließen kann.
Swingerpartys finden ebenfalls im ganzen Land statt. Es lässt sich schwer feststellen, wie populär solche Partys in Großbritannien sind, weil über dieses Thema kaum Daten erhoben werden. Es gibt viele Swingerpartys, aber wenige Leute geben zu, etwas damit zu tun zu haben. Die Legalität solcher Treffen ist nicht klar definiert, und die Reaktionen der Medien sind meist extrem und wenig verständnisvoll. Die Beteiligten haben also gute Gründe dafür, sich bedeckt zu halten und ihre Vorliebe zu verheimlichen. Die Ankündigungen der Partys erfolgen oft über ein privates Nachrichtennetz aus etablierten Swingern. Öffentliche Werbung zieht oft ungewollt das Interesse von Behörden oder Journalisten auf sich, die auf der Suche nach einer schnellen Geschichte sind. Um die Kosten für Erfrischungen und andere Unkosten zu decken, wird in der Regel eine Eintrittsgebühr verlangt.
Die Partys können überall stattfinden, in Privathäusern, eigens angemieteten Hotels oder jedem anderen geeigneten Ort, der die nötige Abgeschiedenheit bietet. In Großbritannien wurden bereits Partys in privaten Villen, verlassenen Feriencamps in der Nachsaison und an Bord luxuriöser Yachten veranstaltet.
Es gibt zwei Kategorien von Partys, die mit
on-premises
oder
off-premises
bezeichnet werden. Im ersteren Fall dürfen die Swinger bereits auf der Party Sex haben, im anderen dient die Party nur dazu, Leute kennenzulernen, mit denen man dann später und außerhalb Sex hat, etwa im eigenen Zuhause oder in einem ganz normalen Hotel.
Trotz des eindeutig sexuellen Charakters dieser Treffen behaupten viele Swinger, dass es sich dabei eher um ein gesellschaftliches als ein sexuelles Erlebnis handele.
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