Swinger
Niemand wird dazu gezwungen, sich am Sex zu beteiligen, und die Etikette verlangt, dass niemand unter Druck gesetzt werden darf, etwas Bestimmtes zu tun. Normalerweise werden nur Paare eingeladen, allerdings macht man manchmal eine Ausnahme für alleinstehende Frauen. Drogen spielen kaum ein Rolle, und der übermäßige Konsum von Alkohol ist verpönt. Die große Mehrheit der Partygänger praktiziert Safe Sex.
Die
NASCA
gibt an, dass Durchschnittsalter ihrer Mitglieder in Amerika liege zwischen dreißig und vierzig Jahren, die meisten (aber nicht alle) seien weiß und gehörten der Mittelklasse an. In Großbritannien wird das Durchschnittsalter von Swingern geringfügig höher geschätzt. Allerdings behauptet die britische Organisation
Fever Parties
( www.feverparties.com ) , dass Durchschnittsalter ihrer Mitglieder liege bei 29 Jahren, was hauptsächlich an ihrer Altersbeschränkung liegt.
Der legale Status von Swingerclubs und Swingerpartys ist ein kompliziertes Thema, besonders in Großbritannien. Die Beschreibung dessen, was ein Bordell ausmache, die Definition der „Finanzierung des Lebensunterhalts aus unmoralischen Einnahmen“ und die weitreichenden Auswirkungen des
Disorderly Houses Act
von 1751 haben alle dazu beigetragen, aus diesen ursprünglich privaten Aktivitäten eine Angelegenheit der Behörden zu machen.
Bis zum Inkrafttreten des
Sexual Offences Act
(2003) beschrieb man ein Bordell als einen „Ort, den Personen entgegengesetzten Geschlechtes zum Zwecke des rechtswidrigen Geschlechtsverkehrs aufsuchen“. Dass bedeutete, dass Räumlichkeiten, die von Swingern benutzt wurden, als Bordell eingestuft werden konnten und jeder verklagt werden konnte, der so eine Veranstaltung abhielt. Das geänderte Gesetz von 2003 lautet: „Es ist ein Vergehen, wenn eine Person ein Bordell besitzt, leitet oder in dessen Leitung handelt oder mitwirkt, das von Personen aufgesucht wird, um dort Tätigkeiten nachzugehen, die Prostitution beinhalten.“ Dieser kleine Unterschied hat zur Folge, dass die Organisatoren von Swingerpartys nun weniger Gefahr laufen, wegen dieses speziellen Abschnitts des
Sexual Offences Act
strafrechtlich belangt zu werden, auch wenn es Sachlagen gibt, in denen er immer noch Anwendung finden kann.
Falls eine Eintrittsgebühr erhoben wird, riskiert der Veranstalter eine Klage aufgrund der „Finanzierung seines Lebensunterhalts aus unmoralischen Einnahmen“, wenn er dafür keine gewerbliche Lizenz erworben hat. Eine solche Lizenz ist zwar teuer, kann jedoch Klagen vermeiden. Dann kann die regelmäßige Nutzung eines bestimmten Etablissement für Swingerpartys aber wiederum zu Klagen in Bezug auf den
Disorderly Houses
Act führen. Zusätzlich besteht immer die Gefahr, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und unsittlichen Verhaltens angezeigt zu werden.
Dogging ist ein relativ schwammiger Begriff, der alle sexuellen Aktivitäten abdeckt, die unter freiem Himmel stattfinden. Mittlerweile wird der Ausdruck hauptsächlich mit exhibitionistischen Paaren in Verbindung gebracht, die in oder auf geparkten Autos Sex haben, und zwar vor den Augen einer Gruppe (meist männlicher) Zuschauer. Die Aktivitäten bei diesen Begegnungen reichen vom einfachen Zusehen über die Beteiligung einzelner Zuschauer bis zum Gruppensex.
Für die Herkunft des Begriffes gibt es verschiedene Erklärungen. Eine Theorie besagt, dass er dadurch geprägt wurde, dass Voyeure in der Hoffnung, einen Blick auf deren Intimitäten zu erhaschen, Paaren oft wie Hunde (dogs) hinterherschleichen. Einer anderen Theorie zufolge steht das Wort Dogging verkürzt für „walking the dog“ (mit dem Hund Gassi gehen), denn diese Ausrede wird häufig von Voyeuren benutzt, die einen nächtlichen Spaziergang zu Parkplätzen und anderen beliebten Orten für ein Stelldichein machen wollen. Andere wiederum sagen, dass der Begriff gewählt wurde, weil Sex im Freien die natürliche Praxis von Hunden ist: daher beziehe sich Dogging auf jede sexuelle Handlung unter freiem Himmel.
Diese vielfältigen Erklärungsversuche zeigen, dass niemand wirklich weiß, woher der Ausdruck kommt. Die Idee, dass Voyeure Paaren hinterherschleichen, lässt völlig außer Acht, dass alle Paare sich am gegenwärtigen Dogging-Trend beteiligen, selbst die Aufmerksamkeit von Zuschauern suchen. Das abgekürzte „Gassi gehen“ vermittelt zwar ein nettes Bild von den listigen britischen Voyeuren, doch ist dem Autor bis jetzt keine Äußerung eines Dogging-Teilnehmers
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