Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
flach am Boden. Der Knall brachte den Raum schlagartig zur Ruhe. Der Schmauch aus der Pistole kräuselte sich um den Kopf des finster dreinblickenden Big Bill. »Man erschießt keinen Adligen, ihr Narren. Sie jagen dich und hängen dich garantiert dafür auf.«
Die Diebe scharrten mit den Füßen und ließen die Köpfe hängen.
Zufrieden, dass sie ordentlich eingeschüchtert waren, hastete Big Bill zum Safe und kniete sich daneben. Er zog den Schlüssel aus der Tasche - so viel zu Rumbelows Behauptung, es gäbe nur zwei Schlüssel - und öffnete die Tür. Er zerrte die Geldbündel auf den Boden, streifte die Banderolen ab und fand blankes Papier vor.
Jedermann im Zimmer erstarrte.
»Wo ist das Geld?«, fragte Mr. Payborn.
Einer der Diener trat herbei. »Das möchte ich auch gern wissen. Wo ist das verdammte Geld?«
»Scheißkerl«, murmelte Big Bill.
»Das Geld ist weg. Längst weg.« Gabriel fixierte sie mit einem kühlen Blick, der ihnen mit dem Galgen drohte, und sagte: »Ihr solltet euch auch wünschen, längst weg zu sein.«
Einer der Diener ließ den Schmuck aus der Hand fallen. »Ich wusste es. Es war zu einfach.« Er sprang aus dem offenen Fenster.
Der Kampf zwischen den Gentlemen und den Dieben begann erneut, aber das Kräfteverhältnis hatte sich verschoben. Die Gentlemen wussten, dass die Diener es nicht wagen würden, auf sie zu schießen. Die Diener wussten, dass sie in der Unterzahl waren.
»Scheißkerl«, sagte Big Bill noch einmal. Mit einem angewiderten Blick in die Runde ging er zur Tür.
Gabriel blieb ihm dicht auf den Fersen. Big Bill wusste, wohin er gehen musste. Los! Wenn sie nur rechtzeitig kamen!
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31
Liebte Gabriel sie?
Madeline und Rumbelow tauchten von Staub und Spinnennetzen überzogen aus dem dunklen Tunnel auf. Madeline hustete, als sie den ersten Atemzug an der frischen Luft nahm, aber Mr. Rumbelow ließ ihr keine Zeit, den Staub abzuklopfen. Er marschierte energischen Schrittes mit ihr zu den Ställen.
Gabriel würde ihr folgen, daran zweifelte sie nicht. Er war ein Ehrenmann, der ihr Vertrauen eingefordert hatte und es verdiente. Sie vertraute darauf, dass er nachkam, aber aus welchem Grund? Weil es Ehrensache war? Weil er Mr. Rumbelow fangen und Jerry rächen wollte? Oder weil er es nicht ertragen konnte, sie in Mr. Rumbelows Gewalt zu wissen?
Liebte Gabriel sie?
Würde sie es je erfahren? Einer von ihnen mochte sterben. Ihre Tasche schlug gegen ihr Schienbein. Spärlicher Regen fiel aus den bedrohlich aussehenden, grauen Wolken und der bedeckte Himmel passte zu ihrer Gemütslage.
Sie wusste um alles, was Gabriel wollte, als hätte er es ihr selbst gesagt. Er wollte, dass sie mit Mr. Rumbelow zu dem Treffpunkt ging, damit Gabriels Männer Mr. Rumbelow einfangen, der Justiz übergeben und das Schiff, das auf ihn wartete, kapern konnten. Sie verstand all dies, aber wenn etwas schief lief - und es fielen ihr allzu viele Dinge ein, die bereits schief gelaufen waren - und sie getötet wurde, würde Gabriel dann weinen? Würde er sich voller Zuneigung an sie erinnern oder wie an das schlimmste Unglück, das ihn im Leben heimgesucht hatte?
Sie wollte, sie brauchte die Bestätigung, dass dieses herzzerreißende Bedürfnis, in seiner Nähe zu sein, diese Sehnsucht, dieses Begehren erwidert wurde. Alles , was er von ihr verlangte, wollte sie auch von ihm.
Als sie die Stallungen erreichten, rüttelte Mr. Rumbelow den Stallknecht wach. »Hey! Spann den Landauer an. Nimm Campions Grauschimmelgespann. Los!«
Der Stallknecht blickte in den Regen hinaus, dann zu Mr. Rumbelow, als wäre der nicht bei Verstand. Aber er kam mühsam auf die Beine. »Ja, Mr. Rumbelow, Sir. Wie Sie wünschen.«
Während der Stallknecht die Pferde aus ihren Boxen führte, lehnte Mr. Rumbelow an der Wand und strahlte Madeline an. »Gerissen, was? Ich habe Sie erkannt, als ich Sie zum ersten Mal sah.«
Madeline setzte die schwere Tasche ab und rieb sich den schmerzenden Arm. »Sehr gerissen.«
»Ich wusste, ich könnte Sie irgendwie gebrauchen, aber ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich Sie gewinnen würde.« Er überragte sie plötzlich so bedrohlich, dass sie erschrak. »Geben wir uns ein Küsschen.«
In dem energischen Tonfall, den sie anwendete, wenn es darum ging, ihrem Vater seine wildesten Pläne auszureden, sagte sie: »Sehen wir zu, dass wir erst einmal auf die Straße kommen. Gabriel ist kein Narr. Er wird uns bald folgen.«
»Dazu muss er die Schlafzimmertür
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