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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hatte.
    »Sagten Sie sechsundzwanzig Jahre alt?« fiel Hannibal ein. Seine Stimme klang eigentümlich monoton. »Sie scherzen doch wohl, oder?«
    Er erntete ein humorloses Auflachen.
    »Ich wäre glücklich, wenn ich Ihre Vermutung bestätigen dürfte. Nein, ich scherze durchaus nicht. Diese schwerkranke Mumie ist erst sechsundzwanzig Jahre alt. Wie lange sie noch leben wird, weiß niemand. Daher unsere Eile. Ich möchte den Mann gern noch persönlich sehen und sprechen – und Sie sollen das ebenfalls. Er befindet sich im neuen Geheimdienst-Hauptquartier des Großasiatischen Staatenbunds, wo man alles versucht, sein Leben zu erhalten. Haben Sie Fragen?«
    Und ob ich welche hatte! Sie schienen auf meiner Zunge zu brennen.
    »Wie kommt es zu dem Alterungsprozeß? Woher kommt er? Was ist mit ihm geschehen? Wieso …«
    »Ihre erste Frage ist die wichtigste«, schnitt er mir das Wort ab. »Wieso kommt es zu diesem Alterungsprozeß! Das möchten wir ebenfalls gern wissen. Gefunden wurde Dr. Percelli auf einer Treibeisscholle in der Antarktis. Ein Unterseekreuzer des GAS, der abkommandiert war, Diebe innerhalb der marsianischen Nachschubwüste zu jagen, entdeckte den Bedauernswerten auf der erwähnten Eisscholle. Ein Helikopter des Kreuzers nahm ihn auf und brachte ihn an Bord. Nach der Funkmeldung des ratlosen Kommandanten schaltete sich blitzartig der asiatische Geheimdienst ein. Ein schneller Jagdbomber brachte Percelli ins HQ-Hainan. Dort bemühte man sich verzweifelt, das fliehende Leben zu erhalten. Huang-Ho Feng, der Mann, der für die Aushebung der unterseeischen Stadt Calthurion verantwortlich zeichnet, hat einen vagen Verdacht. Wir könnten ihn erhärten, vor allem aber Sie, Konnat! Fällt Ihnen dazu etwas ein?«
    Ich bemühte mich, meine Überlegungen zu ordnen. Zu viele Details stürmten auf mich ein.
    »Allerdings, Sir«, antwortete ich mühevoll.
    »Und?«
    »Ich erinnere mich noch lebhaft an die Vertreter des Homo ty rannus. Es handelte sich um Menschen, deren Erb-DNS durch die Eingabe der marsianischen Todesschläfer-Bakterien verändert wurde. Viele wurden überaus intelligent und handelten entsprechend. Wir haben sie besiegt. Die Frage, wo die bei den vielen Experimenten verunglückten Personen verblieben sind, ist ungelöst. Kommt es Ihnen darauf an?«
    »Ab sofort, ja! Sie haben die Meinung unserer Experten bekräftigt. Vorher war das durchaus nicht so sicher. Halten Sie es für möglich, daß dieser Sechsundzwanzigjährige eines der vermutlichen Opfer ist?«
    »Aber garantiert«, mischte sich Hannibal ein. Er war erregt. »Wir haben von den neuen Übermenschen und noch vor ihrer Vernichtung durch den Marsroboter ZONTA persönlich gehört, daß nicht jede Impfung erfolgreich verlief. Das war vor vier Wochen. Zu der Zeit hatten wir andere Dinge zu tun, als uns um das Schicksal der Opfer zu kümmern. Nun haben wir eins gefunden. Wenn der Mann auf einer treibenden Eisscholle entdeckt wurde, so wird man wohl Strömungsverhältnisse und andere Faktoren berechnen können. Danach zu urteilen, müßte man den Ort finden, wo die damaligen Neo-Calthurpriester ihre Verunglückten versteckt haben.«
    Reling sah auf seine Hände nieder und sagte keinen Ton. Da wußte ich mit Bestimmtheit, daß der Fall nicht so einfach lag. Hier ging es um mehr.
    Reling ergriff auch prompt das Wort.
    »Daran hatten wir anfänglich natürlich ebenfalls gedacht. Aber ehe wir überhaupt auf die Idee kamen, hatte Huang-Ho Feng be reits alle Maßnahmen schon eingeleitet. Die antarktischen Meeresströmungen und viele andere Faktoren sind aufgeschlüsselt worden.«
    »Und das Ergebnis?« wollte ich wissen.
    »Negativ. So einfach ist das nicht. Percelli ist offenbar geflüchtet. Ein Taucherkommando der GAS-Marine ortete nach mühevoller Suche ein Rücken-Fluggerät. Es war elf Seemeilen vom Standort der Eisscholle entfernt zum Meeresgrund abgesunken. Also ist Percelli aus dem Inland gekommen. Über der Packeisgrenze ging ihm der Treibstoff aus. Er landete mit letzter Kraft auf dem Treibeis.«
    »Was sagt er aus? Er muß doch etwas sagen!« ereiferte sich Hannibal.
    »Seit wann geben Männer, die schon fast tot sind, vernünftige Erklärungen ab. Er ist bewußtlos. Kiny Edwards ist seit etwa zwanzig Stunden bemüht, den Bewußtseinsinhalt des Sterbenden zu erfassen. Es gelingt ihr nicht. Ich konnte sie mit dem besten Willen nicht ins chinesische Abwehrzentrum einschleusen. Dort ahnt man ja nicht, daß die GWA neben Ihnen, da Sie ja als tot

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