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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gelten, außerdem über ein junges Mädchen mit natürlichen telepathischen Gaben verfügt. Ich werde mich hüten, meine Herren, das verlauten zu lassen! Es reicht mir schon, daß Sie infolge Ihrer Einsätze Farbe bekennen mußten. Moment, Konnat, darüber bitte keine Diskussion. Wir regeln das später. Jetzt sind andere Fragen akut.«
    Anschließend hörten wir von Dr. Samy Kulot einige biologisch wichtige Daten. Danach befand sich der gesamte Zellhaushalt von Dr. Angelo Percelli in einem explosionsartig ablaufenden Alterungs- und Absterbungsprozeß. Es erschien wahrscheinlich, daß er noch vor etwa vier Wochen ein junger Mann gewesen war. Das erschreckte mich noch mehr als alle anderen Aussagen.
    »Oh, Sie haben es bemerkt, wie?« erkundigte sich Reling mit einem anzüglichen Lächeln. »Das freut mich, Konnat! Sie können also doch noch in normalen Bahnen denken und nicht nur wie ein marsianischer Roboter. Dazu folgendes: Es steht fest, daß Percelli noch vor knapp vier Wochen ein junger, kerngesunder Mann ge wesen sein muß. Da Sie aber zu diesem Zeitpunkt die übermächtig gewordenen Vertreter des Homo tyrannus bereits weitgehend ausgeschaltet hatten, kann man wohl nicht mehr annehmen, daß Percelli zu deren experimentellen Opfern gehörte. Die Wissenschaftspriester aus der Sekte des Sehenden Calthur waren durch asiatische Kommandotruppen bereits ausgehoben worden. Wir haben die geheime Stadt unter dem Meeresgrund gleichzeitig atomar gesprengt. Kiny gab den Telepathieimpuls für die von Ihnen ›vergessenen‹ Einsatzbomben. Und nun möchte ich wissen, wer den jungen Mann derart zugerichtet hat! Können Sie mir das verraten? Wir sind nämlich am Ende unserer Künste angelangt. Mehr war von unserer Warte aus nicht zu ermitteln. Da es Huang-Ho Feng ähnlich erging, ist seine dringende Bitte um freundschaftliche Hilfeleistung durch die GWA verständlich. Konnat, Sie müßten eigentlich mehr wissen als wir alle. Sie waren Chef des Einsatzes und haben Professor Toterlay dargestellt. Sie haben in letzter Konsequenz das marsianische Kommandogehirn ZON TA ermächtigt, von seiner Sicherheitsprogrammierung Gebrauch zu machen, wodurch die Vertreter des Homo tyrannus vernichtet wurden. Was haben Sie in den letzten Winkeln Ihres Unterbewußtseins aufbewahrt?«
    Ich lehnte mich in dem unbequemen Stuhl zurück und schloß die Augen.
    »Ich bin dabei, diese Winkel zu erforschen, Sir.«
    »Möchten Sie sich zurückziehen?«
    »Danke, nein. Darf ich annehmen, daß Sie die von mir überbrachte Bakterienkonserve berücksichtigt haben?«
    »Natürlich. Das haben wir nicht übersehen. Sie erhielten das Material in ordnungsgemäß verschlossenem Zustand vom KLAUSENWÄCHTER, dem kommandierenden Robotgehirn der ehemals marsianischen Andenfestung. Diese Todesschläferkulturen kommen nicht mehr in Frage. Sie wurden von Ihnen einsatzbedingt zu spät an die neuen Übermenschen abgeliefert.«
    »Der KLAUSENWÄCHTER nannte den zylinderförmigen Körper Schläferkammer . Konnten Sie oder Huang-Ho Feng feststellen, wo die immerhin sechzig Kilogramm schwere Konserve verblieben ist? Ich weiß, daß man das darin eingelagerte Bakteri enmaterial noch auf dem Mond untersuchte. Es war einwandfrei, und das war wiederum unser Glück.«
    Reling bemühte sich, nicht die Geduld zu verlieren. Ich fühlte – ob ich nun wollte oder nicht – die von ihm ausstrahlende Impulsfront steigender Unruhe.
    »Wir haben alle Gründe zur Annahme, daß die Schläferkam mer auf dem Transmitterweg nach Neo-Calthurion befördert wurde. Die Laborsiedlung unter dem Meeresgrund wurde gesprengt. Damit können Sie nicht mehr operieren. Konnat, fällt Ihnen nicht mehr ein? Handgreifliche Dinge? Aussagen, seinerzeit unwichtig erschienene Begebenheiten? Wie sieht es in Ihrem Gedächtnis aus, Utan? Sie waren ebenfalls aktiv dabei. Nun?«
    »Ich muß Sie enttäuschen. Ich kann mich an nichts erinnern, was irgendwie mit dem jungen Alten zusammenhinge.«
    »Mit dem jungen Alten«, wiederholte Reling unwillkürlich. »Überlegen Sie weiter. Der geringste Hinweis genügt uns. Dabei berücksichtigen wir durchaus, daß die Vertreter des Homo tyrannus parapsychisch taub waren. Sie konnten sie nicht abhören. Darin liegt auch unter Umständen Kinys Mißerfolg begründet, denn normalerweise müßte sie, die überaus starke Telepathin, Dr. Angelo Percelli anzapfen können. Sie berichtet aber nur von einem unverständlichen Raunen.«
    Ich nickte sinnend. Das hatte ich erwartet. Personen, die

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