Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
Vom Netzwerk:
beiden und versuchte, mir ein Lächeln zwischen den zwei breiten Schultern ihrer Söhne zu schenken.
    „Was willst du, Logan?“ Mit einer hochgehobenen Augenbraue sah Lucia zu ihm rüber. Ich sah sie verständnislos an. Ich freue mich, ihn wieder zu sehen. Auf der einen Seite machte es mich so glücklich ihn zu sehen, doch auf der anderen Seite bekam ich von diesem Gefühlskampf, der in mir wütete, Bauchweh. Ich wusste ja nicht mal, was er hier wollte. Vielleicht wollte er für immer Auf Wiedersehen sagen. Ich wusste, dass es mir erneut einen Stich ins Herz geben würde, wenn er mir wieder sagen würde, dass es vorbei ist. Er schien schnell seine Meinung zu ändern, sonst hätte er sich vielleicht gestern doch nochmal genau überlegt, ob er wirklich Schluss machen wollte. „Kann ich bitte rein?“
    „Können wir rein?“, korrigierte ihn sein Bruder, der schon nervös da stand. Er blieb tatsächlich stehen, bis ich ihm sagte, dass es okay war. Das überraschte mich nun schon ein wenig. Er sah fix und fertig aus. Schlimmer als gestern. Die Augenringe waren dunkler, das Gesicht dafür umso weißer. Er hatte sogar noch die gleiche Kleidung an. Eine dunkle Jeans, die ich nur wieder erkannte, weil sie einen auffälligen Riss am Knie hatte. Da ich ihn anders kannte hatte ich mich gestern schon gewundert, warum er so herum lief. Nicht mal seinen hellbeigen Pullover hatte er gewechselt.
    Ich ging von der Tür ein Stück zurück und machte ihnen Platz zum rein kommen. Ohne ein weiteres Wort ging ich auf die Couch und wartete auf den Rest der mir folgten. Die Frage nach Ana brannte mir auf der Zunge. Doch ich wollte warten und sehen, was er zu sagen hat.
    Elisabeth war die erste, die sich hinsetzte. Sie sah wieder fünf Jahre älter aus und ich fragte mich, ob ihr Mann wieder was von ihrer Seele genommen hatte oder ob sie wie Logan schlechte Nachrichten zu verdauen hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen umarmte sie mich halb.
    „Es ist schön dich endlich wieder zu sehen. Ich habe von deiner Schwester gehört, das tut mir alles so schrecklich leid.“
    Ich zwang mich ebenfalls zu einem Lächeln. Obwohl ich sie gern hatte hatte ich immer noch keine Ahnung, was sie hier wollten. Lucia war da schon freundlicher, außer zu Logan. Sie gab Seth sogar ein Küsschen auf die Wange. Nicht wie sie es sonst tat, wenn sie einen Jungen gut fand. Deshalb konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, dass da etwas vor sich ging.
    Als alle saßen war es still. Seth stupste Logan und machte mit seinen Augen eine auffordernde Gestik.
    „Es tut mir Leid, wie ich gestern zu dir war. Ich hatte wirklich gute Gründe in der Zeit.“
    „Ach ja? Da hattest du gute Gründe? Das beruhigt mich jetzt natürlich. Ich dachte schon, du hast einfach nur Spaß daran, mich zu verletzen!“
    „Ich kann dir nicht sagen, wie schrecklich leid es mir tut. Ich wusste, dass es gefährlich ist, dir zu zeigen, was ich bin. Doch bis gestern Mittag hatte ich keine Ahnung, wie gefährlich es wirklich ist. Logan saß mir gegenüber. Als er sich zu mir setzen wollte war seine Mutter gleich ein Stück zur Seite gerutscht. Doch mein Blick hatte verraten, dass sie sich jetzt besser nicht bewegen sollte. So sehr ich es mir gewünscht hätte, ihn neben mir zu haben und ihn zu spüren, so wusste ich auch die Konsequenzen aus meinem Verlangen, wenn er wieder gehen würde.
    „Was bitte meint er damit?“ mischte sich Lucia ein.
    „Ich wollte dich schützen.“ Für einen kurzen Augenblick sah er zu Boden, doch der zweite Stoß von Seth und den Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er das Ganze nun hinter sich bringen musste.
    „Pass auf, Youna. Ich wollte es dir schon im Krankenhaus sagen, dass ich da eine Vermutung habe. Aber Fabienne war aufgewacht und deshalb konnte ich nicht. Das mit dem Unfall deiner Schwester ist kein Zufall gewesen. Irgendjemand oder Irgendwas hatte das so gewollt.“ Ich hatte es gewusst. Doch warte. Was hat er da gesagt? Er wusste es selbst nicht genau? Das konnte doch nicht sein ernst sein. Selbst ich bin auf das einfache Ergebnis gekommen. Es musste sein Vater sein. Warum er nicht gleich mir etwas angetan hat wusste ich selbst nicht so genau, aber es war auch egal. Ich versuchte entspannt zu wirken und sah ihn wieder an.
    „Was soll das heißen?“ Lucia blickte geschockt zu mir, doch ich konnte auch nichts dazu sagen. „Was meint er damit?“ Nachdem ich ihr keine Antwort gegeben hatte, wandte sie sich an Seth. „Er will damit sagen, dass Jemand

Weitere Kostenlose Bücher