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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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heimkommen würde. So konnte ich den Alptraum, denn ich hatte, wenigstens ein bisschen abschütteln und einen freien Kopf bekommen. Ich zog meine marineblaue Jogginghose und ein weißes T-Shirt an. Es war schon warm genug. Da sollte ein T-Shirt reichen. Sofort als ich an der Straße ankam fühlte ich, wie mein Kopf sich von dem Erlebten erholte. 
    Ich hörte den ganzen Tag nichts von Ana und ich war nicht wirklich traurig darüber. Doch ich befürchtete, dass sie wohl mit Morgen, tatsächlich Morgen gemeint hatte.
    Wir verbrachten den ganzen Tag mit auspacken. Es konnte so anstrengend sein, mit einer elf Jährigen und einer sehr chaotischen achtzehn Jährigen auszupacken. Erschöpft ließen wir uns am Abend vor dem Fernseher nieder. Lucia hatte mich kein einziges Mal nach dem Vorfall gefragt und ich nahm an, dass sie es nicht mal mitbekommen hatte.
    Am nächsten Morgen wurde ich wieder von meinem Handy geweckt. Zuerst war ich stinksauer. Doch als ich die Augen öffnete sah ich, dass bereits die Sonne aufgegangen war.
    Als ich ran ging erkannte ich die Stimme sofort. Ich hatte es ja schon vermutet ohne auf das Display zu sehen.
    „Bist du noch sauer auf mich?“
    Es war Ana und sie klang nüchtern. Das ließ mich wieder hoffen, dass sie mir die Wahrheit erzählt hatte.
    „Hi, nein ich bin nicht mehr sauer. Geht’s dir denn gut?“
    „Ja, dank dir. Oh Mann es ist mir wirklich peinlich was da geschehen ist. Deshalb wollte ich dich fragen, ob ich es mit einer kleinen Stadttour wieder gut machen könnte?“
    Sie klang wieder so freundlich wie am Tag zuvor. Also der nüchterne Teil des Tages zuvor. Ich konnte nicht nein sagen. Erst mal wollte ich es nicht, denn sie schien mir wirklich eine nette Person zu sein und dann war da noch Fabienne, die sie vergötterte.
    „Ich denke das sollte gehen. An was hast du gedacht und wann?“
    „Super, ich freue mich. Also ich habe da an ein Festival gedacht. Das findet bei uns jedes Jahr statt. Es heißt Fairy-world.“
    Aufgeregt erzählte mir Ana weiter davon. Es hörte sich wirklich gut an. Also sagte ich ihr zu. Sie freute sich so sehr. Und nachdem sie sich noch einige Male bei mir entschuldigte, war ich mich sicher, dass sie es ernst meinte. Sie war anscheinend wirklich keine Person, die sich sonst so verhielt.
    Fabienne freute sich riesig über die guten Neuigkeiten. Lucia verdrehte zwar die Augen, doch ich sah, dass sie sich auch darauf freute.

KAPITEL 5
     
    Als ich an diesem Morgen in die Küche ging war ich schlecht drauf. Ich wusste, dass Lucia sicherlich vom Vorabend auf mich wütend war und ich hatte keine Lust, mir ihren Mist heute schon wieder anzuhören. Ich hatte, wie in den letzen Nächten, denselben Alptraum gehabt. Und für eine Diskussion war ich einfach noch nicht wach genug. Als ich die Küche betrat war das Einzige, was mich aufheiterte, der Duft von frischem Kaffee. Lucia saß bereits am Tresen und schlürfte genüsslich an ihrer Tasse.
    „Hast wohl heute Nacht nicht so gut schlafen können? Lag bestimmt an deinem schlechten Gewissen.“
    „Wovon sollte ich denn ein schlechtes Gewissen haben?“ Es reichte mir jetzt endgültig. Ich hatte noch nicht mal einen Schluck Kaffee intus und schon fing sie an. Gestern Abend hatten wir uns mit Megan und Sam getroffen. Eigentlich wollten wir nur ein paar Änderungen besprechen und plötzlich hatte sie sich so geärgert über mich. Ich wollte die Farbe der Bäder anders haben. Und ja, ich hatte sie nicht nach ihrer Meinung gefragt. Aber sie war sonst auch nicht so versessen darauf, solche Dinge zu entscheiden. Also was wollte sie dann jetzt von mir?
    „Ich möchte nur einmal in diesem Haushalt auch etwas zu sagen haben.“ Sie sah nun über ihre Tasse hinweg und ihre Nasenflügel flatterten wieder. Ich schloss die Augen und trank einen Schluck. Ich hoffte, dass sich daraufhin meine Sorgen einfach in Luft auflösten. Doch als ich sie wieder aufmachte, waren ihre grünen Augen immer noch auf mich gerichtet.
    „Ich kapier schon, was du von mir willst. Aber es hat dich doch sonst nie was interessiert. Warum also jetzt?“
    Nun stand sie auf und ging auf mich zu. Gleich würde es wieder eine Szene geben. Sie würde mir eine Erklärung geben, die nur für sie Sinn machte und sie würde als Möchtegern Gewinner hier raus spazieren.
    „Ich habe mich gestern Abend wie ein Idiot gefühlt. Sie haben mich angeschaut, als hätte ich hier nichts zu sagen und das war peinlich.“
    „Was interessiert es dich, was sie denken?

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