Symbiose (Schicksal)
bereit war, ihm alles zu geben, was er verlangt. Seine Hand strich nun langsam mein Bein. Immer höher. Ich schloss die Augen und suchte blind seine Lippen. Als sie sich trafen, spürte ich seine Zunge auf meiner. Sie bewegte sich sanft, doch entschlossen. Doch plötzlich ließ er ab von mir. Erschrocken von der Kälte des Windes auf meinem leeren Körper riss ich die Augen auf.
„Was ist los? Habe ich was falsch gemacht?“
Logan saß gefühlte hundert Meter von mir entfernt. Gut, es war nur das Ende der Decke, doch ich wollte ihn doch gerade so nah bei mir und nun war er weg.
„Nein, natürlich nicht.“ Er lächelte mich an. „Warum bist du dann so plötzlich von mir gewichen?“ „Ich glaube nur nicht, dass ich mich noch sehr viel länger unter Kontrolle gehabt hätte.“
Mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Meinte er etwa damit, dass er mir meine Seele genommen hätte? „Oh Gott, das kam jetzt falsch raus. Also ich meine nicht so. Sondern eher menschlich hätte ich mich nicht mehr unter Kontrolle gehabt.“ Mein Herz begann wieder zu schlagen. Genau hier wurde mir klar, wie sehr ich in ihn verliebt war. Ich rutschte wieder zu ihm. Als ich nah genug war, flüsterte ich ihn sein Ohr. „Ich will gar nicht, dass du dich zurückhältst.“ Er schmunzelte. „Du bist der Wahnsinn, weißt du das? Du machst es mir wirklich nicht leicht. Aber ich will nicht, dass so etwas Schönes so unpersönlich abläuft.“
Ich sah mich um, doch ich konnte nicht sehen, wo das Problem lag. Der Strand war leer und es war so romantisch auf dieser Decke. Ich war 18 Jahre alt und war noch nie mit einem Jungen auf diese Art zusammen gewesen. Ich habe gewartet, aber nun fühlte es sich an, als hätte ich lang genug gewartet.
„Findest du mich vielleicht nicht attraktiv genug?“ Daraufhin küsste er mich auf die Stirn. „Ich glaube, du verstehst nicht. Du bist in diesem Moment so attraktiv, dass ich dich überfallen würde. Das hast du nicht verdient. Es soll der schönste Moment deines Lebens werden.“ Ich fühlte, wie ich rot wurde. Zu aller erst fand ich es wunderschön, wie er das sagte. Doch dann fiel mir ein, was er damit meinte. Er hatte gespürt, dass ich noch keine Erfahrungen hatte. Und er doch sicherlich viele. Ich drehte mich mit dem Kopf zur Decke. Ich wollte nicht, dass er sieht wie unangenehm mir das war. Doch anstatt mich einfach zu ignorieren drehte er mich wieder um. „Ich liebe dich und deshalb will ich dir das Beste geben, was ich zu bieten habe.“
Gerade als wir uns wieder zu küssen begannen, fing mein Handy an zu klingeln. Ich versuchte es zu ignorieren, doch nachdem es das zweite Mal losging, beugte ich mich zu meiner Tasche. Es war Lucia, das sah ich auf dem Display. Verdammt, ich hatte sie angerufen und nun wäre es mir lieber, wenn ich nicht ran gehen müsste. Als ich abnahm, hörte ich Lucias leise Stimme. Ich hörte an ihrer Stimme, dass irgendwas passiert sein musste. Sie sagte irgendwas von einem Unfall, den die beiden gehabt hatten. Lucia war im Krankenhaus. Ich konnte sogar die Sirenen im Hintergrund hören.
KAPITEL 18
„Was ist mit Fabienne? Wie geht es ihr?“
Lucia sprach so undeutlich, dass ich nur die Hälfte mitbekam. Es klang, als würde sie durch Wasser sprechen. „Sie wird operiert.“ Wieder war das Signal gestört. „Herz.“ Wieder kam ein Rauschen und ich verdammte in diesem Moment alle Handyanbieter oder wer auch immer dafür verantwortlich war. „Lucia? Was ist mir ihr?“ Ich bekam keine Antwort und dann kam ein durchgängiger Piep-Ton. Immer wieder probierte ich es, doch es klingelte nicht mehr. Es ging immer sofort die Mailbox ran. „Was ist denn passiert? Du bist ja ganz blass, Youna. Setz dich mal lieber hin.“ Da bemerkte ich erst, wie schwer sich plötzlich meine Beine anfühlten. „Ich weiß es nicht.“ Verwirrt packte ich unsere Sachen zusammen. Ich griff nach dem Handtuch und meiner Kleidung. Dabei fiel mir mein Oberteil runter. Doch eigentlich war mir das egal. Entschlossen, so schnell wie möglich loszufahren, ging ich schwankend weiter. „Hier.“ Logan ging neben mir, mein Top in der Hand. Er schien immer noch nicht zu kapieren. „Wir müssen los. Sie wird operiert.“ Ich rannte halb angezogen in Richtung Auto und verfluchte meinen Orientierungssinn. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wo ich hin musste. Alle kleinen Ausgänge sahen nun völlig gleich aus. „Wo muss ich hin? Wo ist das verdammte Auto, Logan?“ Er war bereits
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