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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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neben mir und hielt mich am Arm fest, doch ich stieß ihn sofort wieder weg. „Wo ist denn das Auto?“ schrie ich ihn an. Logan legte seine Hand auf meinen Rücken und schob mich zu dem zweiten Ausgang. „Willst du mir jetzt vielleicht sagen, was passiert ist?“ fragte er, als wir endlich im Auto saßen. Er hatte keine Ahnung, wohin er fahren sollte. „Sie hatten einen Unfall. Mehr weiß ich nicht. Und dieses verdammte Handy geht nicht.“ Mittlerweile schrie ich schon. Plötzlich verstummte ich. Mein Handy begann in meiner nassgeschwitzten Hand zu vibrieren. Es kam nicht mal zu einem Klingeln, denn ich hob sofort ab. „Wo seid ihr?“ fragte ich hysterisch und sah dabei Logan an. „Es tut mir so leid, Youna. Das Auto kam einfach auf uns zu. Ich schwöre, ich hatte grün.“ Sie tat mir leid. Denn ich wusste, dass Lucia womöglich Schuldgefühle hatte. Doch ich hatte im Moment nicht die Kraft ihr diese zu nehmen. „Das ist mir gerade scheißegal, Lucia. Wo zum Teufel seid ihr und was ist mit Fabienne?“ Sie schwieg kurz und ich dachte schon, das Handy hatte wieder keinen Empfang. Doch dann hörte ich sie leise weinen. „Sie liegt momentan auf dem OP-Tisch. Keiner kann mir irgendwas sagen. Wir sind im Sacred Heart Medical Cente r .“   Gerade als ich Logan sagen wollte wohin er fahren muss, hatte er es bereits ins Navi eingegeben. Er fuhr so schnell los, dass ich mich an der Tür festhalten musste. „Wir sind auf dem Weg Lucia.“ Dann legte ich auf und brach in Tränen aus. Ich wusste innerlich, dass sie keine Schuld hatte. Aber meine Schwester war irgendwo alleine und wurde operiert.
    Wenigstens hatte Lucia alle Papiere der Krankenversicherung dabei. Bei diesem dummen Gedanken fing ich plötzlich an zu lachen. Logan sah mich verwirrt an. „Ich habe ihr diese dummen Papiere nur mitgegeben weil ich immer denke, dass sowas dann nicht passiert. Ist das nicht ein Witz?“ Logan sah mich weiterhin verwirrt an. „Die Versicherungspapiere.“ Er schien zu begreifen. Doch er war schlau genug, in diesem Moment nichts dazu zu sagen.
    Ich sah aus dem Fenster und sah die Sanddünen. Und die Möwen, die am Auto vorbei flogen. All das sah ich. Doch ich nahm es nicht mehr wahr. Es war, als würde ich in einen Fernseher sehen und dabei Fabiennes kurzes Leben beobachten. Ihr erster Geburtstag. Dann, wie sie mit mir und unsere Eltern am Tisch das Rechnen lernte. Dann kam eine Szene, die ich noch am besten in Erinnerung hatte. Heute morgen. Fabienne hatte sich wieder einmal nicht unter Kontrolle und so war ich gegangen, ohne mich von ihr zu verabschieden. Das Bild verschwand und ich sah wieder die Landschaft um mich herum. Meine Mutter kam mir in den Sinn. Was hätte sie in dieser Situation gemacht? Mir wurde bewusst, wie sehr ich sie gebraucht hätte. Nicht nur Fabienne war eine Waise. Ich war es auch. Natürlich war ich mir dessen bewusst gewesen, doch in diesem Moment krachte all diese Verantwortung über mir zusammen. Ich brauchte sie. Ich brauchte sie, jetzt mehr denn je und sie war nicht da. Sie hätte hier bei mir sein sollen und mir helfen müssen. Was für eine beschissene Welt war das hier eigentlich? Mein Leben war das reinste Chaos und das war einfach nicht fair. Genau das war es. Es war unfair. Ein Kind sollte nicht ohne seine Mutter groß werden. Ich spürte   meine Mutter als würde sie direkt neben mir stehen. Aber sie umarmte mich nicht. Doch genau das war es, was ich gerade gebraucht hätte. Eine Liebkosung. Und dass ich einfach nur weinen durfte. Ohne daran zu denken, dass ich die Starke sein musste. Ich wollte nicht mehr die Starke sein. Ich wollte wieder ein normales Kind sein, das mit seinen Problemen zu Mama rennen darf. Selbst wenn dieses Kind schon achtzehn oder fünfundvierzig war. Doch das wurde mir verwehrt und das war scheiße. In dem Moment als ich glaubte, die Situation würde mich zerfressen, griff Logan zu mir und streichelte mir sanft über den Rücken. Ich brach zusammen. Ich fühlte mich schwach. So schwer es auch war, es laut auszusprechen. Ich war es und daran konnte ich nichts ändern.
    „Ist Lucia alleine im Krankenhaus. Weißt du das vielleicht?“
    Er wartete auf eine Antwort. Als er merkte, dass ich sie ihm nicht gab, fuhr er fort.
    „Ich könnte Seth anrufen. Er würde sicher hinfahren. Solange wir noch auf dem Weg sind. Wäre das besser?“
    „Wie lange brauchen wir denn noch?“ Ich sah ihn ungeduldig an und wusste, dass ich die Antwort nicht hören wollte. „Ich will

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