Sympathien Gewinnen
Sprösslingen immer mehr, je älter sie und die Kinder werden. Man hat sich buchstäblich nichts mehr zu sagen – oder man gibt Gesprächstorpedos von sich: „Wie war's in der Schule?“ „Wie soll's gewesen sein? Wie immer halt.“
Jugendliche fürchten den „Elternhammer“
Warum reagieren viele Kinder auf ein harmloses Gesprächsangebot so gereizt? Weil sie wissen, dass es nicht harmlos gemeint ist. Nehmen sie nämlich das Angebot ernst und sprechen über ihre Mathe-Probleme, saust sofort der „Elternhammer“ auf sie herab, etwa mit solchen Bemerkungen: „Dann musst du eben mehr lernen!“
Nein, Eltern haben sich das Recht auf Small Talk meist schon früh verscherzt. Mit einem Besserwisser „smalltalkt“ kein Jugendlicher gern. Warum nicht? Weil er genau merkt, dass die Eltern sich nicht für ihn, sondern nur für „sein Bestes“, nämlich meistens seine Noten, sein Benehmen oder seine Leistung interessieren.
So zeigen Sie Ihrem Kind Ihr Interesse
Falls Sie wieder einen Draht zu Ihren Kindern finden und dann auch aufrechterhalten möchten, sorgen Sie dafür, dass Ihr Talk-Angebot Ihr Interesse an Ihrem Kind klar kommuniziert:
Also nicht: „Wie schaust du denn aus? Was ist dir über die Leber gelaufen?“ Sondern: „Ich habe das Gefühl, dich ärgert etwas. Was ist es denn? Habe ich etwas gesagt, das dich verärgert hat?“
Nicht: „Wie war der Vokabeltest?“ Sondern: „Na, war der Vokabeltest so schlimm, wie du vermutet hast?“
Nicht: „Welche Schwerpunktfächer hast du noch mal?“ Sondern: „Ich weiß, du findest es schrecklich, dass ich deine Fächer immer vergesse. Das liegt daran, dass ich so wenig darüber weiß. Darf ich dich mal was fragen?“
Nicht: „Was? Wieder eine Vier? Reiß dich zusammen!“ Sondern: „He, nimm's nicht so tragisch. Sag mir lieber, wie ich dir helfen kann, es besser zu machen.“
Nicht: „Na, alles klar in der Schule?“ Sondern: „Du hast gestern durchblicken lassen, dass Deutsch nicht gut läuft. Wie kann ich dir helfen?“
Mit diesen Gesprächsangeboten signalisieren Sie Interesse an Ihren Kindern. Selbstverständlich lassen sich viele Kinder auch zum Gespräch bewegen, wenn sie weniger im Mittelpunkt stehen: Erzählen Sie als Vater oder Mutter in passenden Situationen auch mal von sich selbst!
Zugegeben, wenn Sie einmal das Vertrauen Ihrer Kinder verloren haben, ist es schwer, es zurückzugewinnen. Aber es ist machbar. Sie müssen dafür „nur“ …
… etwas Stehvermögen mitbringen und so lange Gesprächsangebote machen, bis die Kinder ihre anfängliche Skepsis überwinden und darauf eingehen.
… bei Tabuthemen cool die Fassung bewahren. Also nicht: „Was? Du hast schon einen Freund?“ Sondern: „Ach ja? Wie heißt er denn?“
… etwas weniger auf das Verhalten und etwas mehr auf das Kind selbst achten.
Schlechte Laune beim Nachhause-Kommen
Wenn Partner von der Arbeit heimkommen, läuft oft eine kleine Beziehungskrise ab. Besonders Männer sprechen oft kein Wort und verziehen sich sofort. In den Hobbykeller, vor den Fernseher, zum Joggen, hinter den PC. Die Frauen ihrerseits leiden entweder stumm, fordern erfolglos zum Gespräch auf oder plappern in der Hoffnung drauflos, dass er irgendwann auch etwas sagt. Es gibt bessere Rezepte.
Small Talk nach Büroschluss
Berücksichtigen Sie, dass Ihr Partner eine Zeit lang braucht, um sich zu erholen. Meistens sind das um die zwanzig Minuten. Danach ist er wieder brauchbar. Wenn es allzu lange dauert: Reden Sie mit ihm darüber. Aber nicht, wenn er gerade nach Hause gekommen ist!
Wichtig
Wenn Ihr Partner/ihre Partnerin beim Nachhause-Kommen Ruhe braucht, gönnen Sie sie ihm/ihr.
Treffen Sie eine Vereinbarung, mit der beide leben können. Eine der häufigsten und erfolgreichsten Regelungen ist: „Wenn du nach Hause kommst, sag bitte wenigstens drei Sätze: Was war los? Wie geht's dir? Warum?“
Small Talk nach Büroschluss
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Fragen Sie nie: „Wie war dein Tag, Liebling?“ Viele empfinden das als Kränkung, weil es zu pauschal ist. Fragen Sie konkret.
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Konkret bedeutet nicht: „Wie war dein Gespräch mit dem Vorstand?“ Sondern: „Hat der Vorstand endlich kapiert, wie du dein Aufgabengebiet umstrukturieren möchtest?“ Sie kommen dann wahrscheinlich nicht mehr zu Wort …
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Fragen, fragen, fragen Sie: „Du sprichst öfter vom ‚Break Even’. Ich weiß, du findest die Frage doof, aber erkläre mir doch noch mal, was das genau ist.“
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Kritisieren Sie Ihren Partner nicht – das
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