Sympathien Gewinnen
jedes Thema, bei dem es um Inkompetenz geht, kann ein Tabuthema sein: „Ich weiß nicht, wofür Beamte eigentlich ihr Geld bekommen – mein Bauantrag liegt schon drei Monate irgendwo rum. Die sind doch alle unfähig!“ Und zwei Beamte stehen neben Ihnen in der Gesprächsrunde. Das kann sehr peinlich werden.
Vertrauen Sie bei der Themenwahl Ihrem gesunden Menschenverstand. Denn andererseits treten Sie mit heiklen Themen nicht immer ins Fettnäpfen. Erinnern Sie sich an das letzte Gespräch unter Kumpels, in dem Sie über „die korrupten Beamten“ herzogen und alle begeistert mitmachten! Oder an das letzte Gespräch unter Frauen, in dem es stundenlang nur um die Menopause ging.
Wichtig
Ob ein Thema ein Tabuthema ist, hängt nicht vom Thema, sondern von der Gesprächsgruppe ab.
Wie merken Sie, ob sie loslegen können oder nicht? Ganz einfach: Wenn die Gruppe einsteigt und begeistert mitredet, ist das Thema kein Tabu. Dabei sollten Sie jedoch genau hinhören, damit Sie auch Reaktionen, die nur höflich gemeint sind, wahrnehmen.
Setzen Sie heikle Themen bewusst ein
Viele Ratgeber empfehlen: „Warten Sie mit schwer verdaulichen Themen so lange, bis eine echte Beziehung, eine Freundschaft entstanden ist.“ Doch dieser Rat greift zu kurz.
Denn nichts lässt eine Beziehung schneller entstehen als die Entdeckung, dass alle Gesprächsbeteiligten in den letzten zwölf Monaten Beziehungsprobleme hatten. Das verbindet! Und zwar viel mehr, als wenn man sich stundenlang mit belanglosen Themen abtastet.
Es ist kein Fehler, ein vermeintliches Tabuthema anzuschneiden. Scheuen Sie sich auch nicht, auch solche Themen anzusprechen, wenn Ihnen danach ist. Beobachten Sie die Reaktion der Gruppe aber genau: Nimmt sie das Thema an? Es ist jedoch ein Fehler, wenn Sie weitersprechen und nicht berücksichtigen, dass die anderen gern über etwas anderes reden würden.
Marotten, die stören
Viele Menschen hören sich selbst nicht zu, wenn sie sprechen. Deshalb fallen ihnen ihre Marotten womöglich nicht auf. Den Zuhörern geht es naturgemäß anders … Wir alle kennen die Ratgeber, Rechthaber und Besserwisser, die mit ihrem Gesprächsverhalten aus einer unverbindlichen Plauderei ein Beratungsgespräch oder einen Machtkampf machen können. Das ist keinem Small Talk förderlich. Entdecken Sie solche Gewohnheiten bei sich selbst, sollten Sie diese ändern.
Störende sprachliche Marotten sind natürlich auch: laufend „äh“ sagen, viele Fremdwörter benutzen oder sich wiederholen. Wie diese wirken und wie Sie dagegen vorgehen, erfahren Sie im Kapitel „Vermeiden Sie Sprachmüll“.
Ratschläge sind unerwünscht
Eine der schlimmsten, aber weit verbreiteten Marotten überhaupt ist es, Ratschläge zu geben, wenn jemand von sich erzählt und erzählen möchte.
Beispiel: „Erziehungsberatung“
„Ich kann machen, was ich will – mein pubertierender Sohn hört einfach nicht auf mich!“ „Dann sollten Sie mal hart durchgreifen!“ „Haben Sie es schon einmal mit der nicht-reaktiven Erziehung nach Jacobson probiert?“ „Am besten stecken Sie ihn in ein Internat!“
Ist es Ihnen auch schon mal so gegangen? Sie können sagen, was Sie wollen – prompt werden Sie mit Ratschlägen überhäuft. Es scheint gerade so, als ob die ganze Welt darauf wartet, dass Sie etwas Unbedachtes sagen, damit sie Ihnen einen Ratschlag geben kann. Natürlich meinen die anderen es gut mit Ihnen, trotzdem ist es lästig. Denn meistens möchten Sie diese Ratschläge gar nicht hören.
Versuchen Sie es mit Verständnis
Die meisten Menschen glauben: Wenn jemand klagt, braucht er einen Rat. Das Gegenteil ist der Fall: Er braucht Verständnis. Prüfen Sie sich selbst: Wenn Sie über etwas klagen, was hören Sie dann am liebsten? Eben. Was wir tun müssten, wissen wir oft selbst am besten.
Wichtig
Geben Sie Menschen, die sich beklagen, keinen Rat, sondern Verständnis.
Wenn ein Mensch einen Ratschlag von Ihnen will, fragt er explizit danach: „Können Sie mir einen Rat geben?“ Fragt er nicht, dann geben Sie ihm auch keinen.
Rechthaber langweilen
Vermeiden Sie unter allen Umständen „Rechthaber-Orgien“. Erstens verlieren Sie selbst dann, wenn Sie gewinnen, denn wer mag schon einen Rechthaber? Zweitens kommen Sie sich danach albern vor und machen sich Vorwürfe. Und drittens schadet Streit der Atmosphäre.
Beispiel: Die Rechthaber-Orgie
„Und dann haben wir einen Abstecher nach Neapel gemacht. Kaum waren wir in der Stadt, war die Brieftasche
Weitere Kostenlose Bücher